La Bastide-des-Jourdans

La Bastide-des-Jourdans
StaatFrankreich
RegionProvence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.)Vaucluse (84)
ArrondissementApt
KantonPertuis
GemeindeverbandTerritoriale Sud-Luberon
Koordinaten43° 47′ N, 5° 38′ O
Höhe348–725 m
Fläche27,73 km²
Einwohner1.614 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte58 Einw./km²
Postleitzahl84240
INSEE-Code
(c) Jean-Marc Rosier from http://www.rosier.pro, CC BY-SA 3.0

La Bastide-des-Jourdans

La Bastide-des-Jourdans ist eine französische Gemeinde mit 1614 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Kanton Pertuis im Arrondissement Apt.

Geographie

La Bastide-des-Jourdans liegt im Südosten des Départements Vaucluse auf halbem Weg zwischen den Städten Manosque (13 Kilometer) und Pertuis (15 Kilometer).[1] Nachbargemeinden sind Vitrolles-en-Lubéron im Westen, Grambois im Süden und Beaumont-de-Pertuis im Südosten. Die nordöstliche Grenze wird von den Gemeinden Pierrevert, Montfuron und Montjustin im Département Alpes-de-Haute-Provence gebildet.

Im Nordwesten der Gemeinde erheben sich die Ausläufer des Grand Luberon mit dem Luberon-Regionalpark, zu dem das Gemeindegebiet gehört. Beim lieu-dit Pié de Gache entspringt auf 530 Metern Höhe der Fluss Èze, der einen Teil der südlichen Grenze zu Grambois bildet und nach 24,3 Kilometern Länge in die Durance mündet.

Verkehr

Im Ortszentrum kreuzen sich mehrere Routes départementales. Die D956 führt im Südwesten nach Pertuis und im Norden ins Département Alpes-de-Haute-Provence. Die Stadt Manosque erreicht man über die D27 in östlicher Richtung. Über die kleineren Straßen D42 und D216 hat man Anschluss an die benachbarten Gemeinden Vitrolles-en-Luberon, Grambois und Beaumont-de-Pertuis.

Geschichte

Das Dorf entstand im 13. Jahrhundert am Zusammenfluss des Baches Ravin du Bois und der Èze. Der Name geht auf zwei Ritter-Brüder zurück, die Eigentümer einer als Bastida bezeichneten Burg waren. Wegen seiner günstigen Lage an der Straße zwischen Aix-en-Provence und Forcalquier begann der Ort bald zu florieren und hatte während seiner wirtschaftlichen Blütezeit im 16. Jahrhundert bis zu 1000 Einwohner. In dieser Zeit kam es zum Bau einer neuen Stadtmauer, die auch Gebiete jenseits des Ravin du Bois mit umschloss. Im 18. Jahrhundert erlebte das Dorf durch die Seidenraupenzucht einen erneuten Aufschwung. Neben dem Wein- und Olivenanbau konnte sich etwas Textilhandwerk etablieren. Im 19. Jahrhundert sorgten die zunehmende Landflucht und Industrialisierung für die Entvölkerung des Landstriches.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062018
Einwohner47152254059781496412111579

Sehenswürdigkeiten

Stadttor Porte-du-Fiol

Die Hauptstraße des Dorfes ist der im 19. Jahrhundert entstandene Cours. Er führt entlang der alten Stadtmauer und vorbei an der unvollendeten Kirche Notre-Dame-des-Amandiers, von der nur noch einige Überreste erhalten sind. Sie sollte auf einem 1868 erworbenen Grundstück entstehen und die Pfarrkirche ersetzen. Die Arbeiten wurden jedoch aufgrund zu hoher Baukosten vorzeitig abgebrochen. Zu den sehenswerten Überresten der im frühen 16. Jahrhundert gebauten zweiten Ummauerung gehört das Stadttor Porte du Fiol. Über dem Torbogen finden sich Spuren eines doppelten Torverschlusses und eines Wehrerkers, der einst von vier Kragsteinen gestützt wurde. Der Glockenturm datiert in dieselbe Epoche und verfügt über drei Glocken, deren älteste aus dem Jahr 1613 stammt. Die kleine Kapelle Notre-Dame-de-Consolation aus dem 16. Jahrhundert liegt an einer Kreuzung von drei Straßen östlich der Ummauerung. Ihr vorgelagert ist eine vierstufige Treppe und ein Wegekreuz.[3]

Burg

Von der ersten Burg, gebaut von den Jourdan-Gebrüdern, sind nur die Kurtinen im unteren Teil der West- und Nordmauer sowie der kleine quadratische Turm in der Nordostecke erhalten. Die nachfolgenden Lehnsherren haben im 16. Jahrhundert einige wichtige Ausbauten vorgenommen, wie etwa die Neugestaltung des quadratischen Turmes und den Bau eines viergeschossigen Rundturmes in der Nordwestecke an der Stelle eines älteren Turmes. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das zu einer Ruine verfallene Schloss von einem Maler aufgekauft. Er verpasste ihr eine Restaurierung und ließ auf den alten Gemäuern ein Wohnhaus errichten.[3]

Die im Süden der Ortschaft erbaute Pfarrkirche Notre-Dame stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde mehrfach umgebaut. Infolge der zunehmenden Bevölkerungszahl wurden ihr nach und nach verschiedene Kapellen sowie ein nördliches und südliches Seitenschiff hinzugefügt. Das Altarbild des Hochaltars ist eine ihrer Hauptsehenswürdigkeiten. Es datiert um 1660 und zeigt ein Marienbildnis zusammen mit Sankt Peter und Sankt Paul, Sankt Markus und einen „Märtyrer-Papst“. Darüber dargestellt sind auf einem kleineren Gemälde Franz von Assisi, ein Bischof und Sankt Bernhard.[3]

Literatur

  • Michel Albarède u. a.: Vaucluse (= Encyclopédies du Voyage). Gallimard Loisirs, Paris 2007, ISBN 2-7424-1900-4, S. 294–295.
  • Marie-Christine Mansuy u. a.: Parc Naturel Régional du Luberon (= Encyclopédies du Voyage). Gallimard Loisirs, Paris 2010, ISBN 978-2-7424-2737-6, S. 147.

Weblinks

Commons: La Bastide-des-Jourdans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Gemeinde auf annuaire-mairie.fr
  2. Michel Albarède u. a.: Vaucluse. 2007, S. 294–295.
  3. a b c Michel Albarède u. a.: Vaucluse. 2007, S. 295.

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Village of La Bastide de Jourdan in Vaucluse, France