Léon Schäfer

Léon Schäfer

(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0

Léon Schäfer (2017)
NationDeutschland Deutschland
Geburtstag13. Juni 1997 (25 Jahre)
GeburtsortGroßburgwedel, Deutschland
BerufAbiturient
Karriere
DisziplinSprint, Weitsprung, Hochsprung
VereinTSV Bayer 04 Leverkusen
TrainerRoman Fricke / Sara Grädtke[1]
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Paralympics0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
IPC-Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
IPC-Europameisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
IWAS Under 23 World Games[2]6 × Goldmedaille8 × Silbermedaille4 × Bronzemedaille
Int. Deutsche Meisterschaften2 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
IPC logo (2004).svg Paralympische Spiele
Silber2020 TokioWeitsprung
IPC logo (2004).svg Weltmeisterschaften der Behinderten
Gold2017 London4 × 100 m
IWAS U23 World Games
Gold2012 OlomoucWeitsprung
Silber2012 Olomouc100 m
Gold2013 MayaguezHochsprung
Silber2013 MayaguezWeitsprung
Bronze2013 Mayaguez100 m und 200 m
Gold2014 Stoke MandevilleHochsprung
Silber2014 Stoke MandevilleWeitsprung
Bronze2014 Stoke Mandeville100 m und 200 m
Gold2015 Stadskanaal200 m
Silber2015 Stadskanaal100 m, Hoch-, Weitsprung
Gold2016 Prag100 m und 200 m
Silber2016 PragHoch- und Weitsprung
Int. Deutsche Meisterschaften
Gold2013 BerlinHoch- und Weitsprung
Silber2013 Berlin100 m und 4 × 100 m
letzte Änderung: 25. November 2017

Léon Schäfer (* 13. Juni 1997 in Großburgwedel, Niedersachsen) ist ein deutscher Leichtathlet in der Startklasse T42, der sich auf Sprints, Hoch- und Weitsprung spezialisiert hat.

Berufsweg

Schäfer besuchte die Schule am Waller Ring, wechselte dann zum Schulzentrum Walle, wo er 2016 Abitur machte.[3][4] Sportmanagement interessiert ihn.[3]

Sportliche Karriere

Schäfer wuchs in Lilienthal und in Bremen-Gröpelingen auf und spielte als 12-Jähriger Fußball im DFB-Stützpunkt Bremen. 2010 wurde bei ihm „Knochenkrebs“ diagnostiziert. Daraufhin wurde ihm im Universitätsklinikum Münster der rechte Unterschenkel samt Knie amputiert, um der aggressiven Krankheit sicher Einhalt zu gebieten.[5][3] Bei der Reha im Klinikum Bremen-Mitte hatte er als Patient einen Wunsch frei, und er wünschte sich, einen paralympischen Sportler zu treffen. Diese Treffen beeindruckten ihn so, dass er sich für die Leichtathletik entschied.[5][3]

Seit 2012 belegt Schäfer bei den Junioren auch international in seinen Disziplinen Hochsprung, Weitsprung und Sprint über 100 und 200 Meter kontinuierlich Podiumsplätze und holt Titel. 2013 stellte er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Puerto Rico mit 1,65 m einen Hochsprungweltrekord auf. 2015 erreichte Schäfer bei seiner ersten Teilnahme in der Erwachsenenklasse bei IPC-Weltmeisterschaften den 4. Platz beim Weitsprung. 2016 wurde er für die Paralympischen Spiele nachnominiert. Mit persönlichen Bestleistungen kam Schäfer beim Weitsprung mit 6,06 m auf den vierten und beim 100-Meter-Lauf in 13,16 s auf den 7. Platz.

Im Juli 2017 gewann Léon Schäfer mit der 4-mal-100-Meter-Staffel bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Behinderten in London die Goldmedaille, nachdem die US-amerikanische Mannschaft disqualifiziert worden war.[6][7] Gemeinsam mit Tom Malutedi, Markus Rehm und Johannes Floors wurde er als Behindertensportler-Mannschaft des Jahres 2017 und er selbst als Nachwuchs-Behindertensportler ausgezeichnet.[8]

Bei den Paralympischen Spielen 2020 in Tokio gewann er im Weitsprung die Silbermedaille mit Paralympischem Rekord von 7,12 m.[9]

Vereinszugehörigkeiten

Léon Schäfer ist seit 2011 beim TSV Bayer 04 Leverkusen und wird seit 2012 von der Sporthilfe gefördert.[10] Er tritt in der Startklasse T42 an, als Athlet mit Oberschenkelamputation.

Ehrungen

Persönliche Bestleistungen

Stand: 28. August 2021

  • 60 m: 8,75 s
  • 100 m: 13,16 s
  • 200 m: 27,08 s
  • Weitsprung: 7,12 m (Paralympischer Rekord in Klasse T63)
  • Hochsprung: 1,66 m
  • Hochsprung: 1,70 m (Deutscher Hallenrekord)

Erfolge

national
  • 2013: Internationaler Deutscher Meister (Hoch- und Weitsprung)
  • 2013: Internationaler Deutscher Vizemeister (100 m und 4 × 100 m)
  • 2013: 4. Platz Internationale Deutsche Meisterschaften (200 m)
international
  • 2012: U23-Weltmeister (Hochsprung)
  • 2012: U23-Vizeweltmeister (100 m)
  • 2013: U23-Weltmeister (Hochsprung)
  • 2013: U23-Vizeweltmeister (Weitsprung)
  • 2013: U23-Weltmeisterschaften (100 m und 200 m)
  • 2014: U23-Weltmeister (Hochsprung)
  • 2014: U23-Vizeweltmeister (Weitsprung)
  • 2014: 3. Platz U23-Weltmeisterschaften (100 m und 200 m)
  • 2015: U23-Weltmeister (200 m)
  • 2015: U23-Vizeweltmeister (100 m, Hoch- und Weitsprung)
  • 2015: 4. Platz IPC-Weltmeisterschaften (Weitsprung)
  • 2015: 8. Platz IPC-Weltmeisterschaften (200 m)
  • 2015: 9. Platz IPC-Weltmeisterschaften (100 m)
  • 2015: 12. Platz IPC-Weltmeisterschaften (Hochsprung)
  • 2016: U23-Weltmeister (100 m und 200 m)
  • 2016: U23-Vizeweltmeister (Hoch- und Weitsprung)
  • 2016: 4. Platz Paralympische Spiele (Weitsprung)
  • 2016: 7. Platz Paralympische Spiele (100 m)
  • 2016: 12. Platz Paralympische Spiele (Hochsprung)
  • 2021: 2. Platz Paralympische Spiele (Weitsprung)

Weblinks

Commons: Léon Schäfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ehemals Mezzi
  2. hießen bis 2015 IWAS World Junior Games
  3. a b c d Die aktuelle Story: Léon, der Leichtathlet, auf: sportstiftung-nrw.de, vom 1. März 2015, abgerufen 16. Oktober 2016
  4. Klaas Mucke: Behindertensport Paralympics im Visier, auf: weser-kurier.de, vom 19. Oktober 2013, abgerufen 16. Oktober 2016
  5. a b Leon Schäfer ist Newcomer des Jahres (Memento des Originals vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tsvbayer04.de, Behindertensport, auf: tsvbayer04.de, vom 12. Dezember 2014, abgerufen 16. Oktober 2016
  6. Essener Malutedi holt Gold mit der Staffel. In: waz.de. 25. Juli 2017, abgerufen am 25. November 2017.
  7. Para-WM: Sprintstaffel gewinnt Gold nach Disqualifikation der USA. In: freenet.de. 23. Juli 2017, abgerufen am 25. November 2017.
  8. Niko Kappel zum "Behindertensportler des Jahres" gewählt. In: leichtathletik.de. 26. November 2017, abgerufen am 26. November 2017.
  9. Leon Schäfer springt zu Silber. In: tagesspiegel.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  10. Behindertensport Nachwuchselite-Sportler (Memento des Originals vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sporthilfe.de, auf: sporthilfe.de, abgerufen 17. Oktober 2016
  11. FELIX-Award 2019 | Das Landesportal Wir in NRW. 13. Dezember 2019, abgerufen am 16. Dezember 2019.

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Léon Schäfer, deutscher Para-Leichtathlet, Mitglied des Behinderten-Teams des Jahres 2017