Kurt Wissemann

ovales Portraitfoto in Schwarz-Weiß
Kurt Wissemann (um 1916)

Kurt Wissemann (* 20. März[1] 1893 in Elberfeld; † 28. September 1917 in Westrozebeke) war ein deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg.

Leben

Wissemann, Sohn des Elberfelder Oberlehrers Johannes Wissemann, besuchte 10 Jahre lang das Gymnasium seiner Heimatstadt, wo er zu Ostern 1912 mit dem Abitur abschloss. Er studierte anschließend Medizin an der Philipps-Universität Marburg.[2] Seit 1912 gehörte er der Marburger Burschenschaft Arminia an. Trotz bestandenen Physikums meldete er sich beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht zum Sanitätsdienst, sondern zu den Jägern und kämpfte an der Westfront. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet. 1916 wurde er Flieger und flog als Fernaufklärer an der Ostfront.[3] Ende Mai 1917 kam er als Leutnant von der Jasta-Schule zur Jasta 3. Zwischen Juli und September 1917 war er in insgesamt fünf siegreichen Luftoperationen der Jasta 3 im Einsatz. Am 11. September 1917 wurde ihm der Abschuss des französischen Jagdfliegers Georges Guynemer zugesprochen,[4] was allerdings umstritten ist.[5] Rund zwei Wochen später wurde er über Westrozebeke in Flandern selbst abgeschossen. Der französische Jagdpilot René Fonck beanspruchte, Guynemer gerächt zu haben.[6] Stattdessen wurde Leutnant Wissemann aber vermutlich am 28. September 1917 nach fünf Luftsiegen von einer Maschine der 56 Squadron des britischen Royal Flying Corps abgeschossen.[7]

Wissemann wurde in seiner Heimat Elberfeld beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Nach dem Elberfelder Schulprogramm 1911/1912, S. 23, (online) war der Geburtstag der 20. Februar 1893.
  2. Elberfelder Schulprogramm 1911/1912, S. 23, (online).
  3. Rudolf Bonnet: Die Toten der Marburger Burschenschaft Arminia. Zweiter Teil. 109 Lebensläufe mit Bildern, H. L. Brönners Druckerei, Frankfurt am Main 1927, S. 146–147.
  4. Spencer C. Tucker: Guynemer, Georges Marie Ludovic Jules. In: ders. (Hrsg.): World War I: The Definitive Encyclopedia and Document Collection. Bd. 1: A–C. ABC-Clio, Santa Barbara, CA, Denver, Oxford 2014, S. 722 f., hier S. 723.
  5. Philip M. Flammer:The Rediscovery of René Fonock. (Memento desOriginals vom 17. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.au.af.mil In: Air University Review. März/April 1968.
  6. Ezra Bowen: Kampfflieger des Ersten Weltkriegs. Time-Life-Bücher, Amsterdam 1980, S. 136.
  7. Ian Sumner: Kings of the Air: French Aces and Airmen of the Great War. Pen & Sword Books, Barnsley 2015, S. 126;; Norman Franks: Dog-Fight: Aerial Tactics of the Aces of World War I. Greenhill Books, Barnsley 2003, S. 112 (Ausgabe von 2016).

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Kurt Wissemann (c. 1916)