Kurd Krause

Kurd Friedrich Krause (* 14. Mai 1897 in Magdeburg[1]; † 1. Juli 1934 in Berlin-Lichterfelde[2]) war ein deutscher SA-Führer. Er war eines der Opfer der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Sommer 1934.

Leben und Tätigkeit

Krause wurde als Sohn des Premier-Leutnants in der II. Ingenieur-Inspektion und späteren Generalmajors Hans Krause (Offizier) (1864–1927) und seiner Ehefrau Frida Dorothea Krause, geb. von Schlemmer (* 6. Dezember 1876 in Berlin). Er wuchs in Magdeburg auf.

Ab 1915 nahm Krause als Pionier am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Krieg führte er die Bezeichnung eines Oberleutnants a.D. Er ließ sich in Berlin nieder, wo er am 13. April 1922 Paula Martha Erna Gerlach (* 1. Mai 1891 in Hamburg) heiratete.[3] Sein letzter Wohnsitz war die Hauptstraße 124 in Berlin-Schöneberg.[4]

Im September 1930 trat Krause in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 312.432). Etwa zur selben Zeit begann er sich auch in der Sturmabteilung (SA) zu betätigen, in der er rasch aufstieg. Ab 1933 führte Krause den Pioniersturmbann der Berliner SA.

Aufgrund seiner feuerwerklichen Fachkenntnisse ist Krause im Zusammenhang mit dem Verdacht, dass die Berliner SA für deb Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 verantwortlich war, mit der Inbrandsetzung des Reichstagsgebäudes in Verbindung gebracht worden.[5]

Am 30. Juni 1934 wurde Krause im Zuge des durch innere Machtkämpfer motivierten Vorgehens der NS-Führung gegen die SA in Haft genommen. Er wurde in die SS-Kaserne in Berlin-Lichterfelde verschleppt und dort in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1934 von einem Exekutionspeloton der Leibstandarte Adolf Hitler erschossen. Laut seiner Sterbeurkunde starb er am 1. Juli 1934 um 1 Uhr vormittags. Soweit die Sterbezeiten in diesem und andere Sterberegistereinträgen die tatsächlichen Sterbezeiten der Erschossenen wiedergeben war Krause damit nach dem Chef der Berliner SA, Karl Ernst, der zweite von allen am 30. Juni bis 2. Juli 1934 in Lichterfelde exekutierten SA-Angehörigen.

Im Ausland wurde u. a. im Weißbuch über die Erschießungen des 30. Juni über seinen Tod berichtet. Hier wurde er als "Krause, Sturmbannführer d. Pioniersturms d. Brigade 30" beschrieben.[6]

Einzelnachweise

  1. Standesamt Magdeburg-Altstadt: Geburtsregister für das Jahr 1897: Geburtsurkunde Nr. 1176/1897.
  2. Standesamt Berlin-Lichterfelde: Sterberegister für das Jahr 1934, Sterbeurkunde Nr. 964/1934.
  3. Standesamt Berlin IVa: Heiratsregister für das Jahr 1922: Heiratsurkunde Nr. 219/1922; Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1934, S. 430.
  4. Laut den Berliner Adressbüchern hatte u. a. auch die „Elka Gesellschaft für elektrische Ausführungen G Kayma & Moeller“ ihren Sitz in diesem Gebäude.
  5. Reiner Orth: Martin lennings und das Rätsel des Reichstagsbrandes, Stuttgart 2021, S. 63.
  6. Weißbuch über die Erschießungen des 30. Juni, 1934, S. 100.