Kupffer-Zelle

Die Kupffer-Zellen, auch Browicz-Kupffer-Zellen oder auch oft als Kupffer-Sternzellen bezeichnet,[1] sind nach den Entdeckern Karl Wilhelm von Kupffer und Tadeusz Browicz benannte Makrophagen (Fresszellen) der Leber mit ovalem Zellkern. Erst mit Hilfe der Elektronenmikroskopie konnten diese Leberzellen in Makrophagen und fettspeichernde Ito-Zellen unterschieden werden.[2]

Kupffer-Sternzellen in den Lebersinusoiden

Die Makrophagen befinden sich im Lebergewebe an der Innenwand der Lebersinusoide. Während früher angenommen wurde, dass sie mehrheitlich differenzierten Monocyten aus dem Blut entstammen, zeichnen neuere Publikationen ein anderes Bild: Diese gewebsspezifischen Makrophagen (nicht nur die Kupffer-Zellen, sondern auch die alveolären Zellen in der Lunge oder jene in der Milz) entwickeln sich überwiegend während der Embryogenese aus Vorläufern aus dem Dottersack und fetalen Monocyten aus der Leber, die in das übrige Gewebe migrieren.[3] Kupffer-Zellen entnehmen dem Pfortader-Blut körperfremde und körpereigene Substanzen (meist Schadstoffe, Bakterien und Stoffwechselprodukte, aber auch geschädigte und alte Erythrozyten) und bauen diese ab.

Literatur

Einzelnachweise

  1. K. Wake: Perisinusoidal stellate cells (fat-storing cells, interstitial cells, lipocytes), their related structure in and around the liver sinusoids, and vitamin A-storing cells in extrahepatic organs. In: Int Rev Cytol. 66, 1980, S. 303–353.
  2. U. Pfeifer: Leberfibrose und Leberzirrhose. In: Helmut Denk, J. Düllmann (Hrsg.): Pathologie der Leber und Gallenwege. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-65501-8, S. 747.
  3. Claudia V. Jakubzick, Gwendalyn J. Randolph, Peter M. Henson: Monocyte differentiation and antigen-presenting functions. In: Nature Reviews Immunology. Band 17, Nr. 6, Juni 2017, ISSN 1474-1733, S. 349–362, S. 349, S. 353, doi:10.1038/nri.2017.28 (nature.com).

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Illustration of part of a mammalian liver lobule