Kukuinussöl

Kukuinussöl
Lichtnussbaum (Aleurites moluccanus), Zweige mit Blättern, Blütenstand und Frucht
Samenkerne
Samenkerne
Andere Namen
  • Lichtnussöl
  • Candlenussöl
  • Bankulnussöl
  • Lumbangöl
  • Kerzennussöl
  • ALEURITES MOLUCCANUS SEED OIL (INCI)[1]
Rohstoffpflanze(n)Lichtnussbaum (Aleurites moluccana)
HerkunftSamen
Farbe

hellgelb bis orange

CAS-Nummer8015-80-3
Fettsäuren in den Fetten
Ölsäure11–35 %[2]
Linolsäure37–49 %[2]
Linolensäure24–35 %[2]
Palmitinsäure5–9 %[2]
Stearinsäure3–7 %[2]
Eigenschaften
Dichte0,924–0,929[2]
Schmelzpunkt−15 °C[3]
Iodzahl136–175[2]
Verseifungszahl185–202[2]
Herstellung und Verbrauch
Wichtigste ProduktionsländerIndien, Sri Lanka
VerwendungPharmazie, Kosmetik, Industrie (Farbe, Treibstoff), Ernährung

Kukuinussöl ist ein pflanzliches Öl, das aus dem Samen des Kukuinussbaumes gewonnen wird.[2] Es gehört wie das Tungöl zu den sogenannten Holzölen.[4] Es wird im englischen Sprachraum auch als Candlenut- oder Lumbang-oil bezeichnet.

Gewinnung

Das Öl kann man durch Extraktion sowie Heiß- oder Kaltpressung gewinnen. Bei einer Heißpressung werden jedoch die meisten Antioxidantien zerstört, weswegen das dadurch gewonnene Öl viel weniger stabil ist.

Nach der Pressung wird das Öl filtriert und gereinigt. Zur Stabilisierung können noch weitere Antioxidantien wie Vitamin C (Ascorbylpalmitat), Vitamin A (Palmitat) und Vitamin E (D-α-Tocopherol) zugesetzt werden.[2]

Eigenschaften

Die Farbe ist hellgelb bis orange. Der Geruch ist säuerlich, grasig, aber auch dumpf-chemisch.[2]

Zusammensetzung

Auffällig in den Triglyceriden des Öls ist der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäureresten der Öl-, Linol- und Linolensäure von zusammen bis zu 90 Prozent.[2]

Verwendung

Neben der Verwendung in der Küche kennt man noch Verwendungen in Industrie, Pharmazie und Kosmetik.[2]

Industrie

Kukuinussöl wurde früher vor allem in Südostasien als Lampenöl verwendet. In neuerer Zeit wird es als Grundstoff für Farben und Lacke sowie als Treibstoff verwendet.[2]

Pharmazie

Kukuinussöl wird erfolgreich zur Behandlung von atopischer Dermatitis, Neurodermitis, Psoriasis, Akne, Ekzemen eingesetzt.[2]

Kosmetik

Dem Kukuinussöl wird einerseits eine hautstraffende, andererseits eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung zugeschrieben. Als hautstraffend gilt es wegen seines hohen Gehaltes an den Vitaminen A und E. Außerdem soll es das Bindegewebe stärken und so beispielsweise Schwangerschaftsstreifen vorbeugen. Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren sollen den Aufbau epidermaler Ceramide stützen und so zur Regeneration der Hautbarriere beitragen, wodurch wiederum die körpereigene Feuchtigkeit erhalten bleiben soll.[2] Kukuinussöl wird somit verwendet, um ein weiches Hautgefühl zu erzeugen.[5]

Weiters zieht es schnell ohne Fettfilm ein und hat einen natürlichen Sonnenschutzfaktor von 10.[2] Es wird demgemäß auch in Kosmetika verwendet, mit denen ein (leichter) Schutz vor Ultraviolettstrahlung erreicht werden soll.[5]

Es wird zur Herstellung von Gesichtsölen und Hairconditionern verwendet.[6]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu ALEURITES MOLUCCANUS SEED OIL in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. Juni 2023.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q Sabine Krist, Gerhard Buchbauer, Carina Klausberger: Kukuinussöl. In: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer Vienna, 2008, ISBN 3-211-75606-X, S. 225–227 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Alice R. Thompson: Kukui (Candle-Nut) Oil. In: Ind. Eng. Chem. 5(8), 1913, S. 644–645, doi:10.1021/ie50056a007.
  4. P. H. List, L. Hörhammer (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 4. Auflage, 7. Band: Arzneiformen und Hilfsstoffe, Teil B, Springer, 1977, ISBN 978-3-642-65823-5 (Reprint), S. 172.
  5. a b Marina Bährle-Rapp: Aleurites moluccana. In: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. 4. Auflage. Springer, 2012, ISBN 978-3-642-24688-3, S. 18 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Mueller et al. 1995, laut Sabine Krist, Gerhard Buchbauer, Carina Klausberger: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer Vienna, 2008, ISBN 3-211-75606-X.

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Candlenuts (Aleurites moluccana).jpg
Autor/Urheber: David E Mead, Lizenz: CC0
shelled nuts of the candlenut tree (Aleurites moluccana) at the Ereke market, northern Buton Island, Indonesia
Starr 020803-0119 Aleurites moluccana.jpg
(c) Forest & Kim Starr, CC BY 3.0
Aleurites moluccana (leaves and fruit). Location: Maui, Wahinepee