Krausenhof

Krausenhof (vor der Sanierung)

Der Krausenhof ist ein Gebäudekomplex in Berlin-Mitte und neben dem Mossehaus das einzige Bauwerk des historischen Berliner Zeitungsviertels, das den Zweiten Weltkrieg überdauert hat.

Beschreibung

Die 1911 von Hermann Dernburg errichtete Anlage besteht aus zwei Vorderhäusern und einem Querhaus, das durch Seitenflügel mit den Vorderhäusern verbunden ist. Sein Name leitet sich von seiner Lage in der Krausenstraße (am Gebiet des ehemaligen Dönhoffplatzes) sowie aus zwei von den zusammenhängenden Gebäuden umschlossenen großen Innenhöfen, die den Kern des Komplexes bilden, her.

Ursprünglich wurde das Gebäude als Fabrik für Textilwaren genutzt. Unter anderem wurden hier ursprünglich auch Halskrausen gefertigt, weswegen einige der Fassadenskulpturen – ein künstlerischer Scherz des Architekten – solche Halskrausen tragen.

In den 1920er bis 1940er Jahren waren Unternehmungen des Hugenberg-Konzerns in dem Gebäude untergebracht, so hatten hier der Scherl-Verlag und die Hauptverwaltung der Universum Film Aktiengesellschaft (UFA) ihren Sitz.

Mit der Beseitigung der Kriegsschäden 1953 erfolgte eine Umgestaltung zum Sitz der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR. Teile der Innenausstattung dieser Epoche sind erhalten.

2015 wurde der mittlerweile denkmalgeschützte Komplex[1] von Jan Kleihues für die Berliner Klingsöhr-Unternehmensgruppe saniert und zu Büros umgebaut. Nutzer sind u. a. Amazon und die Boston Consulting Group.

Weblinks

Commons: Krausenhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baudenkmal Krausenstraße 38/39 Ecke Schützenstraße

Koordinaten: 52° 30′ 35,6″ N, 13° 23′ 54,5″ O

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Berlin, Mitte, Krausenstrasse, Krausenhof 01.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der "Krausenhof" in der Krausenstraße 38-39 in Berlin-Mitte, hier die Fassade am ehemaligen Dönhoffplatz. Der große Komplex mit einem weiteren Vorderhaus an der parallel verlaufenden Schützenstraße (Nr. 40-45) mit ähnlichem Fassadenaufbau entstand 1911 nach einem Entwurf der Architekten Hermann Dernburg und Albert Bohm. Das Gebäude war gemäß vieler Geschäftshäuser der Zeit variabel nutzbar für Läden, Büros, Produktionsstätten oder Lager. Die Fassade ist traditionell und zeigt eine typische zweigeschossige Bogenstellung aus rustiziertem Sandstein, hier mit den Köpfen historischer Kaufleute auf den Schlusssteinen. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde um 1950 die Sandversteinverkleidung der oberen Etagen durch Putz ersetzt, das Gebäude um ein Stockwerk aufgestockt und das Innere komplett verändert. Zunächst saßen hauptsächlich Textilfirmen in dem Gebäude, später die für das Viertel um Schützenstraße und Zimmerstraße typischen Presseunternehmen. Seit Mitte der 1920er-Jahre gehörte das Gebäude dem Unternehmer Alfred Hugenberg, dessen Universum Film AG (Ufa) es als Hauptverwaltung nutzte. Später war das Gebäude kurzzeitig Sitz der Hauptverwaltung der DEFA, danach der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR. Zwischen 1996 und 2003 saß hier das Landesdenkmalamt. Das Gebäude ist als Baudenkmal gelistet.