Krähenstraße

Die Krähenstraße

Die Krähenstraße ist eine Straße der Lübecker Altstadt.

Lage

Der heutige Verlauf der Krähenstraße, eingetragen auf einem Stadtplan von 1910

Die etwa 160 Meter lange Krähenstraße befindet sich im südöstlichen Teil der Altstadtinsel, im Johannis Quartier. Sie beginnt in Verlängerung der Wahmstraße an der Kreuzung mit Balauerfohr, verläuft ostwärts und wird an ihrem Ende, kurz vor dem Elbe-Lübeck-Kanal, von An der Mauer gekreuzt. Ihre Fortsetzung bildet die Rehderbrücke, die über den Kanal zur Moltkestraße weiterführt.

Geschichte

Die Krähenstraße wird 1280 erstmals mit dem niederdeutschen Namen Kreienstrate erwähnt. 1293 ist die lateinische Form Platea Cornicum belegt, zwei Jahre später die niederdeutsch-lateinische Mischbezeichnung Platea Kreien. Der heutige Name wurde 1852 amtlich festgelegt.

Der Luftangriff vom 29. März 1942 hat die bis dahin weitgehend vollständig vorhandene historische Bebauung größtenteils vernichtet. Einige erhaltene Bauten auf der nördlichen Straßenseite, darunter ein großer Speicher, wurden noch in den 1950er Jahren abgerissen, um Platz zu schaffen für die Verbreiterung, mit der die Krähenstraße geradlinig, statt wie zuvor verschwenkt, in die Wahmstraße übergeleitet wurde. Dadurch erhielt die Krähenstraße an ihrem westlichen Ende eine platzartige Erweiterung, die jedoch städtebaulich nicht gestaltet wurde und ein reiner Parkplatz ist. Die Neubebauung erfolgte mit schlichten Zweckbauten im Stil der Nachkriegsjahre.

Bauwerke

Krähenstraße 20, Zerrenthiens Armenhaus
Kochs Hof von Otto Ubbelohde
  • Krähenstraße 14, etwa auf das Jahr 1300 zurückgehendes klassizistisches Haus von 1841
  • Krähenstraße 16, auf die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückgehendes Giebelhaus des 18. Jahrhunderts
  • Krähenstraße 20, Zerrenthiens Armenhaus. 1437 errichtetes gotisches Traufenhaus, 1869 spätklassizistisch umgestaltet
  • Krähenstraße 22: Vereinsstraße, trotz des Namens ein Lübecker Wohngang

Gänge und Höfe

Von der Krähenstraße gehen oder gingen folgende Lübecker Gänge und Höfe ab (nach Hausnummern):

  • 3: Wichmanns Gang
  • 5: Kochs Hof (Stift; abgängig)
  • 8: Meinsmanns Gang (abgängig)
  • 11: Clemens Gang (abgängig)
  • 15: Duben Gang (abgängig)
  • 20: Zerrenthins Armenshaus, siehe oben
  • 21: Rudolfs Gang (abgängig)
  • 22: Vereinsstraße, siehe oben
  • 30: Krähen Gang (auch Warnckes Gang; abgängig)

Verweise

Literatur

  • W. Brehmer: Die Straßennamen in der Stadt Lübeck und deren Vorstädten. H. G. Rathgens, Lübeck 1889.
  • W. Brehmer: Lübeckische Häusernamen nebst Beiträgen zur Geschichte einzelner Häuser. H. G. Rathgens, Lübeck 1890.
  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck – Denkmalgeschützte Häuser. Über 1000 Porträts der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt. Nach Straßen alphabetisch gegliedert. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1231-7.
  • Max Hoffmann: Die Straßen der Stadt Lübeck. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Jg. 11, 1909, S. 215–292 (Auch Sonderabdruck: 1909).
  • Günter Kohlmorgen: Aus der Geschichte von Zerrentiens Armenhaus. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Jg. 64, 1984, S. 51–79.

Weblinks

Commons: Krähenstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Koordinaten: 53° 51′ 51,2″ N, 10° 41′ 31,7″ O

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Zerrenthiens Armenhaus in der Krähenstraße 20 in Lübeck ist eine Stiftung des Kaufmanns Heinrich (Hinrich) Zerrenthien (Tzerntien) aus dem Jahr 1437.
HL – Kochs Hof.jpg
Kochs Hof, Krähenstraße
Lübeck-Krähenstraße.jpg
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Aus dem Pool gemeinfreier historischer Kartenwerke der Universität von Texas

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Der heutige Verlauf der Krähenstraße in Lübeck, dargestellt auf einem Stadtplan von 1910