Kotzert

Kotzert
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 11′ 52″ N, 7° 2′ 22″ O
Höhe:etwa 200 m ü. NHN
Postleitzahl:42719
Vorwahl:0212
Kotzert (Solingen)
Kotzert

Lage von Kotzert in Solingen

Kotzert ist eine Ortslage in der bergischen Großstadt Solingen.

Geographie

Kotzert liegt auf einer Anhöhe im Norden des Stadtteils Wald unmittelbar an der Stadtgrenze zu Haan. Der Ort befindet sich entlang der nach ihm benannten Kotzerter Straße südlich der Ortslage Kotzerter Stöcken und südlich der auf Haaner Stadtgebiet befindlichen Orte Schmachtenberg und Irdelen. Südöstlich von Kotzert liegen Igelsforst, Widerschein, Sonnenschein und Kneteisen. Im Osten befinden sich Holz, Knynsbusch, der Zieleskotten sowie die Bausmühle und Eschbach.

Etymologie

Der Ortsname könnte eine Abkürzung für das Wort Konradsacker sein. Hinter der Wortendung -ert, die von -art abgeleitet ist, verbirgt sich eine uralte Bezeichnung für ein Ackerland. Das Bestimmungswort Kotz- könnte auf den Personennamen Konrad hindeuten.[1][2]

Geschichte

Kotzert war in Form einer bergischen Hofschaft bereits im 14. Jahrhundert vorhanden und wurde 1382 als in der Kotzart urkundlich erwähnt.[2][3]

Der Ort ist im Jahre 1715 in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Kozert benannt. Er gehörte zur Honschaft Itter innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Kotzert und die Preußische Uraufnahme von 1844 ebenfalls als Kotzert. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort hingegen nicht verzeichnet.[4]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Kotzert zur Bürgermeisterei Wald, dort lag er in der Flur II. (Holz). 1815/16 lebten 55, im Jahr 1830 61 Menschen im als Weiler bezeichneten Kotzert.[5][6] 1832 war der Ort Teil der Ersten Dorfhonschaft innerhalb der Bürgermeisterei Wald.[5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwölf Wohnhäuser und sieben landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 46 Einwohner im Ort, davon 20 katholischen und 26 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit acht Wohnhäusern und 43 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Kotzert acht Wohnhäuser mit 57 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ortsteil sieben Wohnhäuser mit 52 Einwohnern,[9] 1905 werden sechs Wohnhäuser und 51 Einwohner angegeben.[10]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Kotzert ein Ortsteil Solingens.

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen, Solingen 1936
  2. a b Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  4. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  5. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.

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"Das Wappen besteht aus einem Dreiecksschild, in dem auf silbernem Grund eine grüne, fruchttragende Eiche steht. Auch der Boden ist grün gehalten. Am Stamm der Eiche lehnt ein schräg nach links gestellter kleiner Dreiecksschild mit einem in Schwarz und Silber gestückten Bord; auf goldenem Grund wird ein silberner Merkurstab von einem schwarzen Hammer und Schlägel senkrecht überkreuzt. Das Oberwappen bildet eine Mauerkrone mit geschlossenem Tor und drei Türmen über dem Zinnenkranz. Diese drei Türme wiesen Wald als Kleinstadt aus.“ Der Baum soll auf den Namen der Stadt hindeuten ("redendes Wappen"), ein früheres Eichenwaldgebiet. Der Merkurstab ist Sinnbild des Handels, Hammer und Schlägel sind Symbole der Industrie.
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Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 3.0
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