Kottenborn

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 21′ N, 6° 54′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Ahrweiler
Verbandsgemeinde:Adenau
Höhe:500 m ü. NHN
Fläche:3,78 km2
Einwohner:172 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:46 Einwohner je km2
Postleitzahl:53518
Vorwahl:02691
Kfz-Kennzeichen:AW
Gemeindeschlüssel:07 1 31 042
Adresse der Verbandsverwaltung:Kirchstraße 15
53518 Adenau
Website:www.kottenborn.de
Ortsbürgermeister:Klaus Jüngling
Lage der Ortsgemeinde Kottenborn im Landkreis Ahrweiler
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Über dieses Bild

Kottenborn, amtliche Schreibweise bis 6. Dezember 1935: Cottenborn,[2] ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Adenau an.

Kottenborn, Luftaufnahme (2016)
St. Antonius, der Einsiedler
Gedenkstätte von Kottenborn

Geographie

Kottenborn liegt in der Hocheifel, vier Kilometer südwestlich der Stadt Adenau auf einem von Süd nach Nord ins Tal des Goldbachs abfallenden Gelände. Die Wohnbebauung des Dorfs umfasst Höhenlagen von 470 m ü. NHN bis 515 m ü. NHN. Die Grenzen des Gemeindegebiets werden auf weiten Teilen vom Goldbach im Norden und vom Wirftbach im Westen gebildet, an deren Zusammenfluss es mit etwa 395 m ü. NHN seinen tiefsten Bodenpunkt erreicht. Zu Kottenborn gehört der Wohnplatz Unter dem Acker, der nördlich und leicht unterhalb des Hauptortes liegt.[3]

Nachbargemeinden sind Wimbach und Quiddelbach.

Geschichte

Der Name „Kottenborn“ deutet auf „Kottenbauer“ („Hüttenbauer“) hin und wurde als Bezeichnung für die ersten Bewohner des Ortes verwendet. Der Name wurde später wahrscheinlich von dem Hof „Cottenborn“ auf den heutigen Ort übertragen. Erstmals erwähnt wurde der Name „Cottenbuyr“ in einer Urkunde zum Kapellenbau vom 20. Juli 1403.

Der Entstehungszeitpunkt des ersten Siedlungshofes in Kottenborn, aus dem sich der Ort entwickelte, ist unbekannt. Kottenborn gehörte bis 1794 zum Schultheißenamt Adenau im kurkölnischen Amt Nürburg. Als ab 1794 die französische Verwaltung mit der Zerschlagung aller linksrheinischen Herrschaften begann, ging der Ort an den neu gebildeten Kanton Adenau. Nachdem das französische Reich wieder zurückgedrängt worden war, gehörte Kottenborn zur preußischen Bürgermeisterei und zum Kreis Adenau. Aus ab 1813 entstandenen Grenzstreitigkeiten mit Wimbach ging zunächst Wimbach als Sieger hervor, das die Distrikte „Hatzerder Busch“ und „Selbach“ erhielt. Dabei bildete der Goldbach die Grenze zwischen beiden Orten. Erneute Streitigkeiten zwischen den beiden Dörfern ab 1817 konnte Kottenborn erst 1847 als Sieger beenden.

1916 wurde die Wasserversorgung Kottenborns stark ausgebaut. Elektrifiziert wurde der Ort 1923.

Ab 1932 lag Kottenborn im Bereich des Kreises Ahrweiler. Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg verursachten den Absturz einiger Flugzeuge auf der Gemarkung Kottenborn. Bei der Flurbereinigung von 1960/61 wurde der Ort kanalisiert und eine Asphaltstraße angelegt.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kottenborn, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

JahrEinwohner
1815120
1835161
1871109
190593
1939101
1950108
JahrEinwohner
1961121
1970155
1987140
1997172
2005182
2017175

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Kottenborn besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister

Klaus Jüngling ist Ortsbürgermeister von Kottenborn. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, oblag die anstehende Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat. Dieser bestätigte Jüngling am 4. Juli 2019 in seinem Amt.[6]

Wappen

Wappen von Kottenborn
Blasonierung: „Im blauen Schildhaupt ein silbernes Antoniuskreuz mit je einem goldenen Glöckchen an den Querarmen. Im silbernen Schildfuß ein rotes Johanniterkreuz.“[7]
Wappenbegründung: Im Wappen ist das Zeichen des Ortspatron St. Antonius, das T - förmige Antoniuskreuz mit je einem Glöckchen an den Querarmen wiedergegeben. Die Kapelle, deren Bau die Johanniterkommende Adenau gestattete, hat im spätgotischen Chor im Schlussstein die Jahreszahl 1525. Das zweiachsige Schiff ist im 17. Jh. errichtet. In früherer Zeit wurde sie viel von Wallfahrern am St. Antonius-Tag (17. Januar) besucht. Die besondere Verbindung von Kottenborn zum Johanniterorden ist durch die Aufnahme des Johanniterkreuzes im Wappen dokumentiert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Filialkirche St. Antonius in Kottenborn wurde um 1403 erbaut. Sie ist mit ihren über 600 Jahren die älteste Kirche im Bistum Trier. Der spätgotische Chor wurde 1525 errichtet, das zweiachsige Schiff im 17. Jahrhundert angebaut. Ein Austausch und die Sanierung des Daches erfolgte 1826. Bei der vom Land, Landkreis, Bistum und Gemeinde finanzierten, weitreichenden Restaurierung wurden kulturgeschichtlich wertvolle, spätgotische Fresken freigelegt. Eine zweite Glocke wurde 1984 eingebaut. Eine erneute Renovierung wurde von 1999 bis 2000 durchgeführt, wobei u. a. der Außenputz erneuert und die Spitze des Glockenturms neu aufgebaut wurde.
  • Über das Gemeindegebiet sind einige alte Grabkreuze verteilt.
  • Wanderrouten in und um Kottenborn.[8]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kottenborn

Tourismus

Durch die Nähe der Motorrennstrecke Nürburgring bestehen im Ort mehrere Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher.[9][10][11]

Verkehr

Kottenborn liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel. Die Buslinie 861 der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft verbindet den Ort wochentags mit der Stadt Adenau. Der nächste Bahnhof ist Ahrbrück an der Ahrtalbahn nach Remagen.

Die Gemeinde ist durch die K 19 erschlossen.

Weblinks

Commons: Kottenborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 267
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 6 (PDF; 3 MB).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Adenau, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile. Abgerufen am 8. August 2020.
  7. Wappenbeschreibung-/begründung. Abgerufen am 16. August 2017.
  8. Wandern in Kottenborn. Abgerufen am 18. August 2017.
  9. Ringrooms. Abgerufen am 25. Juli 2017.
  10. Gästezimmer Irene. Abgerufen am 25. Juli 2017.
  11. Ferienwohnung Anni Dreser. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. August 2017; abgerufen am 25. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eifel.info

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Kottenborn (Eifel); Gedenkstätte b.jpg
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53518 Kottenborn, Kirchstraße, an der Kirche. Gedenkstätte von getöteten Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges. Aufnahme von 2017.
Kottenborn (Eifel); St. Antonius c.jpg
Autor/Urheber: Colling-architektur, Lizenz: CC BY-SA 3.0
53518 Kottenborn, Kirchstraße. Katholische Filialkirche St. Antonius der Einsiedler. Chor bezeichnet 1525, Saalbau aus dem 17. Jahrhundert; Grabkreuz, bezeichnet 1673; Gesamtanlage mit umgebendem Areal. Aufnahme von 2017.
Kottenborn 001x.jpg
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Kottenborn, Luftaufnahme (2016)