Kontext (Urkundenlehre)

Mit dem Ausdruck Kontext (Etymologie: siehe Kontext) wird im Rahmen der Diplomatik (Lehre der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkunden) der Teil einer Urkunde bezeichnet, der zwischen den einleitenden und abschließenden Floskeln (Protokoll und Eschatokoll) eine allgemeine Einleitung (Arenga: vor allem religiös begründete Motivation der Urkunde; Promulgatio: Verkündungsformel; Narratio: konkrete Gründe zur Ausstellung der Urkunde) und den eigentlichen Rechtssachverhalt (Dispositio) enthält sowie eventuell Strafen bei einer Verletzung des Urkundeninhaltes (Sanctio) und die Beglaubigungsmittel der Urkunde (Corroboratio) ankündigt.

Literatur

  • Olivier Guyotjeannin, Jacques Pycke, Benoît-Michel Tock: Diplomatique médiévale. Brepols, Turnhout 1993, ISBN 2-503-50312-8, (L'atelier du médiéviste 2), S. 71–85.
  • Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. 13. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3-17-012099-9, (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 33), S. 90–92.
  • Hans-Werner Götz: Proseminar Geschichte: Mittelalter. Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8252-1719-1, (UTB 1719).
  • Alessandro Pratesi: Genesi e forme del documento medievale. Jouvence, Rom 1979, (Guide 3), S. 67–79.

Weblinks