Konsumerziehung

Unter Konsumerziehung versteht man eine Erziehung, deren Ziel es ist, einen Menschen zu befähigen zu beurteilen, wie viel Konsum notwendig, verhältnismäßig und realisierbar ist. Sie spielt vor allem in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle, da deren Persönlichkeitseigenschaften noch zu entwickeln sind. Konsumerziehung ist eine Voraussetzung für den Menschen, in der so genannten Konsumgesellschaft selbstbestimmt handeln zu können.

Problematik

Die Konsumgüterindustrie entdeckt zunehmend Kinder und Jugendliche als zahlungsfähige Kunden. Durch immer ausgefeiltere Werbemethoden versucht sie vor allem im Fernsehen und Internet diese Personengruppe anzulocken. Diese Wecken in den Kindern und Jugendlichen die Illusion des Bedürfnisses nach verschiedenen Produkten. Außerdem kann die Werbung durch verschiedene Gruppendynamiken zur starken Orientierung an Marken und bestimmten Produkten führen. Diese Art von Konsum, bei dem das Ziel nicht die Eigenversorgung, sondern die Anerkennung anderer ist, nennt sich Geltungskonsum. Laut der Studie „Jugendkonsum im 21“ zeigen 28 % der Jugendlichen ein solches Verhaltensmuster. Dadurch entwickeln sich für die Jugendlichen auch finanzielle Probleme, die meist in Schulden enden.

Lösungsmöglichkeiten

Die Konsumerziehung versucht dieser Problematik entgegenzuwirken. Dabei spielt der Beginn der Erziehungsmethodik eine entscheidende Rolle. An zwei- oder dreijährige Kindern kann oft beobachtet werden, dass sie aus Neugier alles betrachten und dass sie haben wollen, was sie sehen. Hier sollte die Konsumerziehung zum ersten Mal von den Eltern als primäre Bezugspersonen angewandt werden.

Ein wichtiger Ansatz der Konsumerziehung ist, sich mit den Kindern zu beschäftigen anstatt sie mit dem Fernsehen zu konfrontieren. Für berufstätige Eltern sind daher Kindertagesstätten mit Ganztagesbetreuung eine wichtige Anlaufstelle. Auch den Kindern zu zeigen, dass nicht nur materielle Werte zählen, trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die Erziehung glückt. Dennoch sollte man sich mit den Wünschen der Kindern beschäftigen und ihnen auch einige Wünsche erfüllen.

Literatur

  • Susanne Gaschke: Die verkaufte Kindheit. Wie Kinderwünsche vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können. Pantheon 2011
  • Studie: Jugendkonsum im 21. Jahrhundert. ISBN 978-3-8100-3941-5

Weblinks