Konklave 1431

Das Konklave von 1431 (2.–3. März) wurde nach dem Tod von Papst Martin V. zusammengerufen und wählte im ersten Wahlgang Gabriele Condulmer zu seinem Nachfolger, der den Papstnamen Eugen IV. annahm. Es war das erste Konklave nach dem Ende des Abendländischen Schimas.

Die Wahl Eugens IV.

Die Heilig-Geist-Messe wurde am Dienstag, den 1. März 1431 unter Leitung von Kardinal Giordano Orsini, dem Bischof von Albano und prior Cardinalium gefeiert. Am 2. März trafen alle in Rom anwesenden Kardinäle in der Kirche Santa Maria sopra Minerva zum Konklave ein. An diesem Tag wurde die Wahlkapitulation entworfen und unterzeichnet[1]. Sie enthält mindestens acht Klauseln, darunter[2]:

  • Die Hälfte der päpstlichen Einkünfte sind mit dem Kardinalskollegium zu teilen.
  • Keine wichtigen Fragen dürfen ohne Zustimmung des Kollegiums entschieden werden.

Der erste Wahlgang fand am 3. März statt und endete mit der einstimmigen Wahl von Kardinal Gabriele Condulmer, der den Papstnamen Eugen IV. annahm. Am Sonntag, den 11. März wurde er feierlich auf den Stufen der Vatikanbasilika von Kardinal Alfonso Carillo von S. Eustachio, dem Kardinalprotodiakon, gekrönt.

Wahlberechtigte

Papst Martin V. starb am 20. Februar 1431. An diesem Tag gab es 20 Mitglieder des Kardinalskollegiums, von denen aber nur 18 wahlberechtigt waren. 14 von ihnen nahmen am Konklave teil.

KardinalHerkunftTitelErnannt amdurchAnmerkungen
Giordano OrsiniRomBischof von Albano2. Juni 1405Innozenz VII.Kardinaldekan; Großpönitentiar
Antonio Correr, O.C.R.S.A.VenedigBischof von Porto-Santa Rufina9. Mai 1408Gregor XII. (Kardinalnepot)
Antonio PancieraFriaulKardinalpriester von Santa Susanna6. Juni 1411Johannes XXIII.Kardinalprotopriester; Administrator von Frascati
Gabriel Condulmer, O.C.R.S.A. (Papst als Eugen IV.)VenedigKardinalpriester von San Clemente9. Mai 1408Gregor XII. (Kardinalnepot)
Branda CastiglioneMailandKardinalpriester von San Clemente6. Juni 1411Johannes XXIII.
Jean de La RochetailléeFrankreichKardinalpriester von San Lorenzo in Lucina24. Mai 1426Martin V.Administrator von Rouen und Besançon
Louis Aleman, O.C.R.S.J.FrankreichKardinalpriester von Santa Cecilia in Trastevere24. Mai 1426Martin V.Administrator von Arles
Antonio CasiniSienaKardinalpriester von San Marcello24. Mai 1426Martin V.Administrator von Grosseto
Juan de CervantesKastilienKardinalpriester von San Pietro in Vincoli24. Mai 1426Martin V.Administrator von Tui (Galicia)
Alfonso Carillo de AlbornozKastilienKardinaldiakon von Sant’Eustachio22. September 1408Benedikt XIII.Kardinalprotodiakon; Administrator von Osma und Sigüenza
Lucido ContiRomKardinaldiakon von Santa Maria in Cosmedin6. Juni 1411Johannes XXIII.Kardinalprotektor des Deutschen Ordens, Camerlengo
Hugues Lancelot de LusignanZypernKardinaldiakon von Sant’Adriano al Foro24. Mai 1426Martin V.Administrator von Nikosia
Ardicino della PortaMailandKardinaldiakon von Santi Cosma e Damiano24. Mai 1426Martin V.
Prospero ColonnaRomKardinaldiakon von San Giorgio in Velabro24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430Martin V. (Kardinalnepot)

Das Konzil von Konstanz bestätigte alle Kardinäle, die zur Zeit des Schismas ernannt worden waren, auch die von (aus heutiger Sicht) Gegenpästen. Sieben Kardinäle wurden von Martin V. ernannt, drei von Johannes XXIII. (Pisa), zwei von Gregor XII. (Rom) und einer von Benedikt XIII. (Avignon)

Vier Kardinäle nahmen nicht am Konklave teil:

KardinalHerkunftTitelErnannt amdurchAnmerkungen
Pierre de Foix, O.F.M.FrankreichKardinalpriester von Santo Stefano al Monte CelioSeptember 1414Johannes XXIII.Legat in Avignon; Administrator von Comminges
Niccolò Albergati, O.Carth.BolognaKardinalpriester von Santa Croce in Gerusalemme24. Mai 1426Martin V.Administrator of Bologna; Legat in Frankreich
Henry BeaufortEnglandKardinalpriester von Sant’Eusebio24. Mai 1426Martin V.Administrator von Winchester; Legat a latere in England
Giuliano CesariniRomKardinaldiakon von Sant’Angelo in Pescheria24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430Martin V.Legat in Deutschland

Fast alle abwesenden Kardinäle waren von Martin V. ernannten worden, mit Ausnahme von Pierre de Foix, der von Johannes XXIII. ernannt worden war.

Nicht-Wahlberechtigte

Papst Martin V. begründete den Brauch, Kardinäle zu ernennen, ohne ihre Namen zu diesem Zeitpunkt zu veröffentlichen (ähnlich dem heutigen in pectore). Bei zwei dieser Kardinäle waren bei seinem Tod die Riten für die Investitur nicht abgeschlossen, so dass sie nicht als Mitglieder des Kardinalskollegiums betrachtet wurden. Beide wurden später von Eugen IV. bestätigt.

KardinalHerkunftTitelErnannt amdurchAnmerkungen
Domingo Ram y Lanaja, O.C.R.S.A.KatalonienKardinalpriester von SS. Giovanni e Paolo24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430, jedoch ohne den Abschluss der InvestiturMartin V.Administrator of Lerida
Domenico CapranicaCapranica PrenestinaKardinaldiakon von S. Maria in Via Lata24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430, jedoch ohne den Abschluss der InvestiturMartin V.Administrator von Fermo; Gouverneur von Perugia und dem Herzogtum Spoleto

Literatur

  • Konrad Eubel: Hierarchia Catholica, Band I–II, Monasterium 1913–1914
  • Francis Burkle-Young, Papal elections in the Fifteenth Century: the election of Eugenius IV (online)
  • Augustin Theiner (Hrsg.), Caesaris S.R.E. Cardinalis Baronii Annales Ecclesiastici Band 28, Bar-le-Duc 1874, zum Jahr 1431, Nr. 7, S. 84.
  • Ludwig von Pastor, History of the Popes (Übersetzung von R.F. Kerr) Band 1, St. Louis 1906.
  • Sede Vacante 1431
  • Peter Partner, The Papal State under Martin V, London 1958.
  • William Cornwallis Cartwright, On the Constitution of Papal Conclaves, Edinburgh 1878, S. 125–129.
  • Annales ecclesiastici
  • Ferdinando Petruccelli della Gattina, Histoire diplomatique des conclaves Band 1, Paris 1864, S. 236–252.
  • Ferdinand Gregorovius, The History of Rome in the Middle Ages (Übersetzung der 4. deutschen Ausgabe, hrsg. von A. Hamilton) Band 7 Teil 1 [Book 13., Kapitel 1], London 1900, S. 22–26.

Anmerkungen

  1. Theiner
  2. Gregorovius nimmt an, dass das zitierte Schreiben unvollständig ist

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