Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (1920)

(c) Bundesarchiv, Bild 102-01355 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0
Demonstrationszug des KJVD in Berlin am 1. Mai 1925
(c) Bundesarchiv, Bild 183-P0220-309 / CC-BY-SA 3.0
Gruppe des KJVD in Berlin-Neukölln (ca. 1926/27), in der letzten Reihe Olga Benario-Prestes

Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) war die Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Deutschlands für Jugendliche im Alter von 14 bis 23 Jahren.

Der 1920 als Kommunistische Jugend Deutschlands (KJD) gegründete Jugendverband ging aus der Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) hervor und nannte sich 1925 in KJVD um.

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg verfestigte sich die politische Spaltung der Arbeiterbewegung und die Kommunisten organisierten, ebenso wie Sozialdemokratie und Gewerkschaften, eigene Jugendgruppen.

Die Freie Sozialistische Jugend war am 27. Oktober 1918 gegründet worden und bekannte sich wie die USPD zur Diktatur des Proletariats. Auf ihrer 2. Reichskonferenz vom 22./23. Februar 1919 bekannte sie sich zur KPD und auf ihrer 3. Reichskonferenz vom 11./12. September 1920 änderte sie ihren Namen in Kommunistische Jugend Deutschlands.

Nach der Vereinigung von KPD und USPD-Mehrheit Ende 1920 gliederte sich ein Teil der USPD-Jugendorganisation, der Sozialistischen Proletarierjugend, der KJD an.

1925 benannte sich dann die KJD in Kommunistischer Jugendverband Deutschlands um.

1933 wurde der Kommunistische Jugendverband Deutschlands von den Nationalsozialisten verboten. Viele Mitglieder des KJVD wurden unter der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet. Gleichwohl organisierten sich viele Mitglieder im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie kämpften ab 1936 auch in den Interbrigaden im spanischen Bürgerkrieg gegen die faschistischen Putschisten um Francisco Franco und waren von 1939 bis 1945 in verschiedenen Ländern Europas Angehörige von Partisaneneinheiten oder kämpften in den Reihen der Roten Armee.

Programm

Der KJVD war eine revolutionäre Jugendorganisation. Er unterstützte die Aktionen der Kommunistischen Partei Deutschlands. Aus seinen Reihen gingen viele Funktionäre der KPD hervor. Die ideologischen Eckpfeiler des KJVD waren der Marxismus und der proletarische Internationalismus. Der KJVD sah sich als die einzige Jugendorganisation, die für die politischen Rechte der Jugend eintrat und ein klares Programm zur Verwirklichung ihrer Forderungen entwickelte.

Internationale Verbindungen

Der KJVD war Mitglied der 1919 gegründeten Kommunistischen Jugendinternationale (KJI).

Vorsitzende

Mitgliederzahlen

  • 1920: 25.000
  • 1923: 70.000
  • 1929: 20.000
  • 1932: 50.000[1]

Siehe auch

Literatur

  • Barbara Köster: „Die Junge Garde des Proletariats“. Untersuchungen zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands in der Weimarer Republik. Univ. Bielefeld, Diss., 2005 PDF
  • Olga Benario-Prestes: Berliner Kommunistische Jugend. Verbrecher Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-95732-568-6.

Einzelnachweise

  1. "Sachwörterbuch der Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Band 1, A bis K". Berlin (DDR), 1969. S. 1010

Weblinks

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Bundesarchiv Bild 183-P0220-309, Berlin-Neukölln, KJV-Gruppe, Olga Benario-Prestes.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Berlin-Neukölln, KJV-Gruppe, Olga Benario-Prestes

ADN-ZB/IML-ZPA Olga Benario-Prestes Antifaschistin geb. 12.2.1908 München April 1942 in Bernburg ermordet emigrierte 1933 in die Sowjetunion; 1935 folgte sie dem brasilianischen KP-Führer Luis Carlos Prestes in dessen Heimat. Von Brasilien wurde sie im Frühjahr 1936 an die Gestapo ausgeliefert. Im November 1936 gebar sie im Berliner Frauengefängnis eine Tochter, die auf Grund internationaler Proteste an die Mutter von L.C. Prestes übergeben werden mußte. Olga Benario-Prestes wurde in das KZ-Ravensbrück verschleppt und in Bernburg vergast.

Mit einer Gruppe des KJV in Berlin-Neukölln. 1926/27 (letzte Reihe).
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Demonstrationszug des kommunistischen Jugendverbandes in Berlin zum 1. Mai 1925