Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2014

Die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2014 fanden am 25. Mai des Jahres gleichzeitig mit der Europawahl in Deutschland 2014 und Kommunalwahlen in neun anderen deutschen Bundesländern statt.

Gewählt wurden – wie alle fünf Jahre – die Besetzungen der Baden-Württembergischen Gemeinderäte und Kreistage in 1101 Gemeinden und 35 Landkreisen sowie der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart. Wie schon bei früheren Kommunalwahlen hier konnten die Wählenden sowohl Stimmen auf einzelne Bewerbungen ansammeln (kumulieren) wie auch ihre Stimmen auf Kandidaten unterschiedlicher Wahlvorschlagslisten verteilen (panaschieren).

Gegenüber den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2009 traten jedoch einige Veränderungen in Kraft, die aus der vom Landtag am 11. April 2013 beschlossenen Veränderung[1] der Gemeinde- und Landkreisordnung sowie des Kommunalwahlgesetzes (Baden-Württemberg) resultierten:

  • Das Mindestalter für das aktive Wahlrecht wurde von 18 auf 16 Jahre gesenkt.
  • Das bislang angewandte D’Hondt-Verfahren, das große Parteien begünstigt, wurde als Sitzzuteilungsverfahren durch das Sainte-Laguë-Verfahren abgelöst, das bereits seit 2011 für die baden-württembergischen Landtagswahlen angewandt wird.
  • Kreistags-Kandidaten dürfen nicht mehr in zwei Wahlkreisen antreten.
  • Der neu gefasste § 9 Abs. 6 des Kommunalwahlgesetzes lautet: „Männer und Frauen sollen gleichermaßen bei der Aufstellung eines Wahlvorschlags berücksichtigt werden. Dies kann insbesondere in der Weise erfolgen, dass bei der Reihenfolge der Bewerberinnen und Bewerber in den Wahlvorschlägen Männer und Frauen abwechselnd berücksichtigt werden. Die Beachtung der Sätze 1 und 2 ist nicht Voraussetzung für die Zulassung eines Wahlvorschlags.“

Wahlvorschläge konnten bis zum 27. März 2014 eingereicht werden.[2]

Ergebnisse

Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen in Baden-Württemberg[3]20142009
FWFreie und Unabhängige Wählervereinigungen37,937,6
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands27,928,1
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands16,416,8
GRÜNEBündnis 90/Die Grünen8,57,4
FDPFreie Demokratische Partei2,84,6
DIE LINKEDie Linke1,00,7
AfDAlternative für Deutschland0,9
PIRATENPiratenpartei Deutschland0,3
Die PARTEIPartei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative0,1
REPDie Republikaner0,10,2
ÖDPÖkologisch-Demokratische Partei0,00,1
NPDNationaldemokratische Partei Deutschlands0,0
DKPDeutsche Kommunistische Partei0,00,0
GRAUEAllianz Graue Panther Deutschland0,0
EINHEITAussiedler und Migranten Partei Deutschland0,0
BIGBündnis für Innovation und Gerechtigkeit0,0
SPD/GRÜNE0,0
CDU/FDP0,00,0
GemeinsamGemeinsame Wahlvorschläge von Parteien mit Wählervereinigungen4,14,5
gesamt (Rundungsdifferenz möglich)100,0100,0
Wahlbeteiligung49,1 %50,7 %

Die in Baden-Württemberg traditionell starken Wählervereinigungen erreichten zusammen 37,9 Prozent (+0,3). Die CDU erreichte 27,9 Prozent (−0,2). Die SPD, auf Landesebene kleiner Koalitionspartner der GRÜNEN, verlor leicht und erreichte mit 16,4 Prozent 0,4 Prozentpunkte weniger als 2009. Die Regierungspartei GRÜNE steigerte ihr Ergebnis von 7,4 auf 8,5 Prozent. Die FDP sackte auf 2,8 Prozent ab (−1,8).

Endgültiges Ergebnis der Kreistagswahlen in Baden-Württemberg[4]20142009
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands35,734,6
FWFreie und Unabhängige Wählervereinigungen24,324,3
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands17,617,9
GRÜNEBündnis 90/Die Grünen12,310,8
FDPFreie Demokratische Partei4,67,4
DIE LINKEDie Linke1,81,3
AfDAlternative für Deutschland0,9
ÖDPÖkologisch-Demokratische Partei0,60,7
REPDie Republikaner0,30,6
PIRATENPiratenpartei Deutschland0,0
NPDNationaldemokratische Partei Deutschlands0,00,1
NEIN!NEIN!-Idee0,0
Sonstigeweitere Parteien (nur 2009)0,1
GemeinsamGemeinsame Wahlvorschläge von Parteien mit Wählervereinigungen1,92,3
gesamt (Rundungsdifferenz möglich)100,0100,0
Wahlbeteiligung49,6 %51,5 %

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gesetz zur Änderung kommunalwahlrechtlicher und gemeindehaushaltsrechtlicher Vorschriften (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) vom 16. April 2013, veröffentlicht im Gesetzblatt für Baden-Württemberg, Nr. 4/2013, S. 55–58.
  2. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 29. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kommunalwahl-bw.de
  3. http://www.statistik-bw.de/Wahlen/Kommunal/02045000.tab?R=LA
  4. http://www.statistik-bw.de/Wahlen/Kommunal/02043000.tab?R=LA