Kokowääh

Film
OriginaltitelKokowääh
Kokowääh.svg
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2011
LängeKino: 123 Minuten
DVD: 121 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieTil Schweiger
DrehbuchTil Schweiger,
Béla Jarzyk
ProduktionTil Schweiger,
Thomas Zickler
MusikDirk Reichardt,
Mirko Schaffer,
Martin Todsharow
KameraChristof Wahl
SchnittConstantin von Seld
Besetzung
Chronologie
Kokowääh 2 →

Kokowääh ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2011. Hauptdarsteller Til Schweiger führte Regie und schrieb zusammen mit Béla Jarzyk auch das Drehbuch.

Handlung

Seitdem sich der mäßig erfolgreiche Drehbuchautor Henry von seiner Freundin Katharina getrennt hat, befindet er sich an einem persönlichen und kreativen Tiefpunkt. Das Einzige, was er zustande bringt, ist das Drehbuch der Fernsehserie „Der Förster vom Spreewald“, die schließlich wegen Zuschauermangels abgesetzt wird. Als ihm dank seiner Agentin das unerwartete Angebot gemacht wird, an der Adaption des Bestseller-Romans „Freiflug“ mitzuarbeiten, bietet sich ihm endlich die Möglichkeit, sein Leben grundlegend zu verändern. Allerdings ist die Autorin, mit der er das Drehbuch erarbeiten soll, seine Ex-Freundin Katharina.

Als dann auch noch die achtjährige Magdalena auftaucht, gerät sein Leben endgültig aus den Fugen: In einem Brief, den das kleine Mädchen bei sich hat, steht, dass Magdalena Henrys leibliche Tochter sei. Bis ihre Mutter Charlotte von einem Gerichtstermin aus New York zurückkehrt, soll Magdalena bei Henry leben. Dieser hat keine Ahnung, wie man mit Kindern umgeht, und will Magdalena zurück zu ihrem Ziehvater Tristan bringen. Der weigert sich jedoch, Magdalena wieder aufzunehmen, da er den Schock, nicht ihr leiblicher Vater zu sein, erst überwinden muss und seine Ehe mit Charlotte daher vor dem Aus steht.

Zudem verlangt Tristan von Henry, dass dieser Verantwortung für seine Tochter übernimmt. Henry ist mit der Gesamtsituation heillos überfordert. Er versucht daher Magdalena zu erklären, dass er ihr Vater ist. Während der Arbeit an dem Drehbuch entwickelt er wieder Gefühle für Katharina und auch seine Beziehung zu Magdalena wird intensiver. Allerdings bringt er es nicht über sich, Katharina von Magdalena zu erzählen, da sie gezeugt wurde, während er noch mit Katharina zusammen war. Als die argwöhnische Katharina ihn überraschend zu Hause besucht, trifft sie auf Magdalena und erfährt von ihr die Wahrheit. Enttäuscht und verletzt von Henrys Verhalten verlässt sie ihn und beendet auch die berufliche Zusammenarbeit mit ihm.

Zu allem Überfluss verlangt Tristan plötzlich seine Tochter wieder zurück. Henry wird schmerzlich bewusst, wie viel Magdalena ihm bedeutet. Es kommt zum Konflikt zwischen den beiden Männern. Er versucht, seine Gefühle mithilfe eines Drehbuches auszudrücken, welches er „Kokowääh“ nennt. Er schickt es Katharina, damit sie versteht, wie er empfindet. Nachdem sie das Drehbuch gelesen hat, trifft sie sich mit Henry und versöhnt sich mit ihm. Zusammen arbeiten sie am Drehbuch weiter.

Inzwischen ist Charlotte aus New York zurückgekehrt. Sie schließt einen Kompromiss, um Magdalena beide Väter zu bewahren.

Hintergrund

  • Der Filmtitel steht lautsprachlich für Coq au vin. Im Film ist Kokowääh das einzige Gericht, das Henry kochen kann, und später auch der Titel von Henrys Drehbuch.
  • Der ursprüngliche Arbeitstitel von Til Schweigers Drehbuch lautete „Findet nicht das Glück“.
  • Die Szenen der Außenaufnahmen von New York City wurden nicht extra für den Film gedreht, sondern stammen aus dem Film One Way.[3]
  • Christof Wahl wird im Abspann als Kameramann und zugleich als Co-Regisseur des Films genannt.
  • Die Dreharbeiten begannen am 21. Juli 2010 und endeten am 13. September 2010. Gedreht wurde in Berlin und Potsdam. Die Produktionskosten des Films wurden auf 5,65 Millionen Euro geschätzt. Kinostart in Deutschland war am 3. Februar 2011. In den deutschen Kinos wurden 2011 4.295.177 Besucher gezählt.[4] Im deutschen Free-TV war der Film erstmals am 31. März 2013 (Ostersonntag) ab 20.15 Uhr bei Sat.1 zu sehen.[5]

Kritiken

„Til Schweiger hat sich eine Patchworkfamilien-Komödie auf den Leib geschrieben: leicht, unterhaltsam, ohne Tiefgang. […] Schweiger legt kein Gewicht auf die Nachwehen, die das Kuckuckskind auslöst. Und als sich das Geschehen zuspitzt, weil der gehörnte Ehemann die Tochter zurückhaben will, bügelt Schweiger den Konflikt aus wie ein zerknittertes Hemd: Kurz Dampf ablassen und schon geht alles wieder glatt. Von einer Problematisierung der Patchworkfamilie nimmt der Film Abstand. Fehlt dem Regisseur der Mut? Schweiger erinnert an ein Kind, das immer nur Nachspeise will.“

Andreas Scheiner - Die Zeit[6]

„Wie überhaupt "Kokowääh" zu der Sorte Film gehört, in der die Handlung von Anfang an glasklar vor Augen liegt. Für Spannung sorgen allein die Verzögerungsmomente, die auf dem Weg zum Happyend eingebaut werden: humorig inszenierte Katastrophen, die angenehm folgenlos bleiben, und viele, viele Szenen, in denen Emma Schweiger ihren Kleinmädchencharme zeigen darf. […] So viel Charme entfaltet Emma, dass man darüber die schmierigen Witze des Drehbuchs vergisst und sich ganz dem Wohlfühleffekt überlässt, den Schweigers viele Stimmungssequenzen feiern: zusammengeschnittene Szenen mit lachenden, sich anstupsenden Menschen beim Eisessen und Bootfahren, auf grünen Wiesen und in gemütlich eingerichteten Wohnzimmern, unterlegt mit flotten Popsongs.“

Barbara Schweizerhof - Die Tageszeitung[7]

„Aus dem kinderfeindlichen Egoisten Henry wird in ein paar Tagen der verständnisvolle, liebende Vater, der für einen fehlenden Plüschesel wahre Wunder vollbringt. […] Die Mutter musste dringend in die USA, da ist ihr nichts Besseres für ihre Tochter eingefallen, als sie heimlich bei ihrem leiblichen Vater abzusetzen, den das Mädchen bis dahin nie gesehen hat. […] Solche Logiksprünge und eindimensional gezeichnete Figuren muss man in "Kokowääh" hinnehmen.“

Andrea Burtz - WDR[8]

„Was haben sie denn nun schon wieder gegen diese schöne Geschichte, Sie Gutmensch, hört man Schweigers Verehrer sagen: Man wird ja wohl noch filmen dürfen, dass kleine verstrubbelte Mädchen total süß sind, Frauen oft total sexy aussehen und Til Schweiger sie alle total vernascht! Nichts. Nur leider sieht der Film über weite Strecken aus wie ein Werbespot für Joghurt, Bausparen oder Kaffee-Pads.“

Jan Füchtjohann - Süddeutsche Zeitung[9]

Auszeichnungen

  • Für das Erreichen von drei Millionen Besuchern in 30 Tagen erhielt der Film einen Bogey in Gold.
  • Als „erfolgreichste deutsche Filmkomödie“ des Jahres erhielt der Film den Deutschen Comedypreis 2011
  • Für das Erreichen von drei Millionen Kinobesuchern innerhalb von 18 Monaten erhielt der Film die Goldene Leinwand 2011.
  • 2011 Wild And Young Award in der Kategorie Bester Film
  • 2012 Romy als bester Kinofilm[10]
  • Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.

Fortsetzung und Neuverfilmung

Vom 2. August 2012 bis zum 1. Oktober 2012 wurde in Berlin Kokowääh 2 gedreht. Til Schweiger fungierte, wie bereits im ersten Teil, als Regisseur, Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Produzent. Neben Til Schweiger spielen erneut Emma Schweiger, Jasmin Gerat und Samuel Finzi. Der Kinostart war am 7. Februar 2013. In Nebenrollen sind unter anderem Matthias Schweighöfer (als er selbst), Julia Jentsch, Paula Kalenberg, Steffen Wink, Helmut Zierl und Oscar Ortega Sánchez zu sehen.[11]

Ein englischsprachiges Remake des Films ist geplant, bei dem Bradley Cooper Hauptrolle und Regie übernehmen soll.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Kokowääh. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2011 (PDF; Prüf­nummer: 126 096 K).
  2. Alterskennzeichnung für Kokowääh. Jugendmedien­kommission.
  3. Til Schweiger im Audio-Kommentar
  4. medienboard Berlin-Brandenburg GmbH: Filmförderung 2011 auf einen Blick (Memento des Originals vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medienboard.de (PDF; 42 kB)
  5. Wunschliste.de und Presseportal.de.
  6. Filmkritik Kino wie Nachtisch vom 31. Januar 2011
  7. Filmkritik Es bleibt in der Familie (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  8. Filmkritik Plädoyer für Patchworkfamilien (Memento vom 7. Februar 2011 im Internet Archive) vom 3. Februar 2011
  9. Filmkritik Daunenfedern im Gegenlicht vom 7. Februar 2011
  10. Romy 2012
  11. http://www.imdb.de/title/tt2194599/fullcredits#cast aufgerufen am 18. Oktober 2012
  12. http://www.stern.de/kultur/film/schweiger-film-in-hollywood-bradley-cooper-dreht-kokowaeaeh-remake-1978050.html

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