Kojak – Einsatz in Manhattan

Fernsehserie
TitelEinsatz in Manhattan (ARD 1975–1978)
Kojak – Einsatz in Manhattan (ab 1991)
OriginaltitelKojak
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
GenreKrimi
Länge48 Minuten
Episoden118 in 5 Staffeln (Liste)
IdeeAbby Mann
MusikBilly Goldenberg
Erstausstrahlung24. Okt. 1973 – 18. März 1978 auf CBS
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
3. Okt. 1974 – 25. Mai 1998 auf Deutsches Fernsehen, RTL 2
Besetzung

Kojak – Einsatz in Manhattan (Originaltitel Kojak) ist eine erfolgreiche US-amerikanische Fernsehserie, von der in den Jahren 1973 bis 1978 insgesamt 118 Folgen zu je 48 Minuten entstanden. Vorausgegangen war der Serie der 137-minütige Pilotfilm Der Mordfall Marcus-Nelson.

Handlung

Der New Yorker Polizist Theodoros Kojak erledigt seine Fälle so, wie er es für richtig hält. Mit zynischem Humor spürt der glatzköpfige Grieche die Schlupfwinkel dunkler Elemente selbst auf Partys der High Society auf. Zu Kojaks Team gehören seine beiden Assistenten Crocker und Stavros. Um einen Fall zu klären, setzt Kojak seine Leute gerne als Lockvögel ein – doch er weiß genau, wann der Zeitpunkt zum Eingreifen gekommen ist.

Episoden

Fernsehfilme

Im Jahr 1985 wurde die Serie mit dem Fernsehfilm Mord im Exil wiederbelebt. Es folgten sechs weitere Filme: Kojaks Rückkehr (Videotitel: Jeder Mord hat seinen Preis; 1987), Ariana, Dunkle Beziehungen (beide 1989), Tod eines Polizisten, Gefährliche Gier und Die Verschwörung (alle 1990).

In den Filmen erhielt Kojak neue Kollegen; Dan Frazer, George Savalas und Vince Conti sind nur kurz im ersten Film zu sehen. Ab dem Film Ariana tritt Andre Braugher (Sprecher: Charles Rettinghaus) als Kojaks Mitarbeiter Winston Blake regelmäßig auf. Ab Dunkle Beziehungen übernahm Charles Cioffi die Rolle des Chief George Morris (Sprecher: Friedrich G. Beckhaus).

Synchronisation

Die Synchronisation übernahm die Interopa Film in Berlin. Die Bücher stammten von Thomas Keck, der auch Dialogregie führte. Zunächst wurden zwischen 1974 und 1978 62 Episoden synchronisiert und gegen 21 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Diese Episoden waren auf ca. 43 Minuten gekürzt worden. 1991 folgten noch einmal 37 Episoden, die am Vorabend ebenfalls in der ARD ausgestrahlt wurden, aber jetzt meist ungekürzt waren. Edgar Ott sprach wie schon in den 1970er Jahren erneut Kojak. Zeitgleich ließ RTL die Kojak-Fernsehfilme synchronisieren. 1998 wurden von RTL II die bis dahin von der ARD nicht berücksichtigten 20 Episoden in Auftrag gegeben und ebenfalls ungekürzt ausgestrahlt. In diesen Folgen übernahm Christian Rode die Rolle von Kojak, da Edgar Ott vier Jahre zuvor verstorben war (im selben Jahr wie Savalas).[1]

CharakterDarstellerDeutsche StimmeAuftritte
Lt. Theo KojakTelly SavalasEdgar Ott (98 Ep. + Filme, 70er und 1991)
Christian Rode (20 Ep., 1998)
Pilotfilm, 1973
117 Folgen, 1973–1978
Filme 1–7, 1985–1990
Capt. Frank McNeilDan FrazerHeinz Giese117 Folgen, 1973–1978
Film 1, 1985
Det. Bobby CrockerKevin DobsonHans-Werner Bussinger117 Folgen, 1973–1978
Det. StavrosGeorge SavalasManfred Grote (95 Ep., 70er und 1991)
Andreas Mannkopff (20 Ep., 1998)
115 Folgen, 1973–1978
Det. RizzoVince ContiJoachim Röcker (70er und 1991)
einzelne Einsätze: Hans Nitschke, Friedrich Georg Beckhaus, Michael Chevalier (70er)
Raimund Krone (1998)
92 Folgen, 1974–1978
Film 1, 1985
Det. SapersteinMark RussellLothar Hinze, Gerd Holtenau (70er)
Andreas Hosang (1991)
Raimund Krone (1998)
105 Folgen, 1973–1978

Im Vorspann wurde Savalas’ Bruder George mitunter nur mit seinem zweiten Vornamen Demosthenes geführt, da er nebenbei auch als Produzent für die Serie fungierte.

Erfolge

Die Serie wurde in den USA mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit zwei Golden Globes und mit zwei Emmy Awards. Mehrere Schauspieler, die bei Kojak Nebenrollen spielten, wurden später zu Stars, unter anderem Harvey Keitel, James Woods, Richard Gere, Hector Elizondo, Morgan Fairchild, William Hurt, Christopher Walken und Sylvester Stallone. In einer Folge war auch Maria Schell zu sehen.

Durch Kojaks sympathische Art erfreute sich die Serie auch in Deutschland großer Beliebtheit, und seine Markenzeichen, der Dauerlutscher und typische Sprüche wie „Entzückend, Baby!“ (englischWho loves ya, baby?“), „Is’ es wahr?“ oder „Ich bin dein Fan!“, waren bald in aller Munde.

Der aus Wuppertal stammende Jazz- und Schlagersänger Wolfgang Sauer widmete Kojak 1976 ein Lied mit dem Titel Einsatz in Manhattan.

Ableger

Im Jahr 1980 wurde der Schwarzweißfilm Kojak Budapesten (Kojak in Budapest) für das ungarische Fernsehen produziert. Die Rolle des Theo Kojak übernahm László Inke. Dieser Film ist nur in englischer und ungarischer Sprache verfügbar.

Der Fernsehsender USA Network startete 2005 eine Neuauflage der Serie mit Ving Rhames in der Rolle des Theo Kojak, die bereits nach zehn Folgen eingestellt wurde.

Sonstiges

US-Logo der ersten Staffel
  • Der deutsche Vorspann der frühen ARD-Episoden (1974–1978) unterscheidet sich stark vom US-amerikanischen Original. Statt der Animation, die streifenweise Bilder von New York aufdeckt (mit Bildern von Savalas), verwendete man Bilder, die Stadtansichten von New York und Kojak in seinem Auto zeigen. Lediglich die Schriftart wurde für den deutschen Titel übernommen. Während man beim US-Logo nach der ersten Staffel von der Schriftart Gill Sans zu Machine BT wechselte, blieb man in der deutschen Version bei Gill Sans. Die Serie lief damals unter dem Titel Einsatz in Manhattan, und sämtliche Stabangaben sowie der Abspann waren eingedeutscht.
    Bei den späten ARD-Folgen (1991) und bei RTL II (1998)[2] übernahm man den ursprünglichen Vorspann und strahlte die Serie als Kojak – Einsatz in Manhattan aus. Man nutzte nun die Originaleinblendungen und den US-Abspann.
    Bei der Ausstrahlung 2013 auf RTL Nitro und FOX Channel griff man einheitlich auf den Originalvorspann zurück, den man allerdings mit deutschem Text versah. Man nutzte dabei durchgängig die Schriftart der ersten Staffel, damit am Ende der deutsche Titel Kojak – Einsatz in Manhattan in der ursprünglichen Schrift stehen konnte. Der stark veränderte Vorspann der fünften Staffel wurde ebenfalls mit passender Schriftart eingedeutscht.
  • Die Rolle des Theo Kojak sollte ursprünglich Marlon Brando übernehmen.
  • Im Abspann des Pilotfilms ist Kojaks Name falsch geschrieben (Kojack).
  • Kojak fährt im Dienst einen zivilen Buick Century Regal 455 in Braun (Baujahr 1974) und später in der Folge das Nachfolgemodell in Kupferfarbe (Baujahr 1975).
  • Bei Kojaks Markenzeichen, den Lollis, soll es sich um einen Ersatz für seine Zigarillos gehandelt haben, die Kojak zu Beginn der Serie noch häufig rauchte, die aber bei den Produzenten nicht gern gesehen waren.[3] Andere Quellen berichten, dass Telly Savalas privat mit dem Rauchen aufgehört habe und diese Entwicklung in die Serie übernommen wurde.[4][5][6] Außerdem sollte so Savalas’ verstümmelter linker Zeigefinger[7] nicht mehr so offensichtlich präsentiert werden. Kojak sieht man ab der achten Folge mit einem Lolli[8] im Mund und häufig noch mit normalen Zigaretten, die nach und nach durch Zigarillos ersetzt wurden. In späteren Folgen (z. B.: 5.13, 5.15)[9] raucht er diese immer noch. Laut Crocker-Darsteller Kevin Dobson wurden die Lollis eher zufällig während der Dreharbeiten eingeführt.[10] In den späteren Fernsehfilmen musste Kojak, nach einer Intervention US-amerikanischer Zahnärzte, auf sein Markenzeichen verzichten.[11][12]
  • Seit Ausstrahlung der Serie im deutschen Fernsehen etablierte sich im täglichen Sprachgebrauch der Begriff „Kojak-Sirene“ als bezeichnend für das typische frequenzmodulierte Signal amerikanischer Polizeisirenen in Abgrenzung zum europäischen Folgetonhorn. „Kojak-Leuchte“ steht seitdem für eine in den 1970er Jahren auf deutschen Straßen noch unbekannte, tränenförmige Rundumkennleuchte, die sich per Magnet auf ansonsten zivilen Fahrzeugen vorübergehend befestigen lässt. Beides fand als dramaturgisches Stilmittel rege Verwendung in der Serie.

Weblinks

Commons: Kojak – Einsatz in Manhattan – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Episodenführer auf fernsehserie.de
  2. imfernsehen GmbH & Co KG: Kojak (1973): Sendetermine. Abgerufen am 25. April 2020.
  3. Kojak – Einsatz in Manhattan auf steffi-line.de
  4. Telly Savalas ist Kojak – Alles über die Serie auf tellysavalas.de
  5. Biographie auf movieactors.com
  6. Biographie auf IMdB
  7. Celebs missing fingers auf who2.com
  8. Kojak. Abgerufen am 25. April 2020 (deutsch).
  9. Episode 109: Die Versuchung, Episode 111: Doppeltes Spiel mit hohen Tieren
  10. Kevin Dobson (17. Juni 2011): "We were in Kojaks’ office and Telly said," hey Kevin, I need somethin here> George habded Telly an apple and I said "NO" and a stagehand was standing off to the side(half asleep) with a lollypop was jammed into his shirt packet along with cigs,pens,toothbrush etc. and I said "yo,the lollypop" as I motioned with my fingers (gimme the tootsie pop) and then said ("Telly, here yah go!)Thus the beginning of the "lollypop cop"." der Lolli taucht allerdings erst in der 8. und nicht in der 5. Episode auf, veröffentlicht von Kevin Dobson
  11. Kojak und der Einsatz in Manhattan auf welt.de vom 28. Mai 2008
  12. Kultserien: „Einsatz in Manhattan“ („Kojak“) auf https://untergeschoss.wordpress.com/

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