Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen

Heydekrug–Kolleschen
Kleinbahnhof Heydekrug Ort
Kleinbahnhof Heydekrug Ort
Streckenlänge:16,23 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
-2,0Hafen
Spitzkehrbahnhof rechts (Strecke außer Betrieb)
0,0Heydekrug Ort
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Memel
Bahnhof
2,4Heydekrug Reichsbahnhof
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Tilsit
Brücke über Wasserlauf
Schießfluß (Sziesze)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,6Werden (lit. Verdainė)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,4Matzicken
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
6,0Hermannlöhlen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
8,1Maszen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,6Jonaten
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
10,3Laudszen Hp
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,3Laudszen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,0Metterqueten
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
14,2Kolleschen (Kolletzischken)

Die Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen (lit. Šilutė–Kulėšai) war ein Kleinbahnbetrieb im ostpreußischen Landkreis Heydekrug, der zum Memelland gehörte, das von 1920 bis 1939 unter litauischer Hoheit stand.

Geschichte

Die 1875 von der Preußischen Ostbahn erbaute Strecke von Memel in Richtung Tilsit führte etwa zwei Kilometer östlich des Marktfleckens Heydekrug (jetzt Rajongemeinde Šilutė) vorbei, der auch Sitz eines Landrats war.

So lag es nahe, eine Kleinbahn zu bauen, die vom Staatsbahnhof Heydekrug einerseits zum Ort, andererseits zur östlich verlaufenden russischen Grenze führte. Die Insterburger Kleinbahn-AG eröffnete die 16 Kilometer lange, normalspurige Strecke am 14. Dezember 1913.

Die Betriebsführung oblag der Ostdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (ODEG) in Königsberg.

1924 wurde die Insterburger Kleinbahn-AG in Ostpreußische Kleinbahnen AG umbenannt. Sie hatte auch weiterhin die Betriebsführung, obwohl die Verwaltung litauisch war. Durch die Verlagerung der Grenzen ging vor allem der Güterverkehr, der bisher viel Holz aus Litauen zum Hafen von Heydekrug transportiert hatte, merklich zurück. Die Strecken waren abgewirtschaftet, wurden aber mit Staatsbeihilfen von 1942 bis 1944 erneuert. Im Oktober 1944 wurde Heydekrug von der Roten Armee erreicht und der Betrieb eingestellt. Nach Kriegsende wurde die Strecke abgebaut, nur bis Werden blieb noch ein Gleis zur Bedienung eines Getreidelagers liegen, es war 2018 noch in Betrieb.

Im Jahre 1939 standen folgende Fahrzeuge zur Verfügung: zwei Dampflokomotiven, zwei Personen- und neun Güterwagen.

Literatur

  • Siegfried Bufe (Hrsg.): Eisenbahnen in West- und Ostpreußen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1986, ISBN 3-922138-24-1, (Ostdeutsche Eisenbahnen 1).
  • Jörg Petzold: Kleinbahnjubiläen 2013. In: Die Museums-Eisenbahn 1/2013, S. 30
Commons: Bahnhof Heydekrug Ort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bahnhof Heydekrug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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