Klein Ballerstedt

Klein Ballerstedt
Koordinaten: 52° 44′ 42″ N, 11° 42′ 2″ O
Höhe: 29 m ü. NHN
Fläche:2,31 km²[1]
Einwohner:47 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte:20 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. April 1939
Postleitzahl:39606
Vorwahl:039328

Lage von Klein Ballerstedt in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Klein Ballerstedt

Klein Ballerstedt gehört zur Ortschaft Ballerstedt und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Geografie

Klein Ballerstedt, ein kurzes Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 6 Kilometer südwestlich von Osterburg und 1,5 Kilometer nordwestlich von Ballerstedt in der Altmark. Nordöstlich des Dorfes liegt das Wäldchen Taterbusch.[4]

Nachbarorte sind Wollenrade im Südwesten, Flessau im Nordwesten, Storbeck im Norden, Erxleben im Nordosten, Polkau im Osten, Rochau im Südosten und Grävenitz im Südwesten.[4]

Geschichte

Mittelalter bis Neuzeit

Die erste Erwähnung für Klein Ballerstedt stammt aus dem Jahre 1278 als in villa nostra videlicet paruo balrestede, als die Markgrafen Johann, Otto und Konrad dem Domkapitel in Stendal Einnahmen aus Ballerstedt verkaufen.[5] Im Jahre 1336 wurde dat dorp tu lutticken ballerstede von Markgraf Ludwig unter anderem zwei Bürgern der Stadt Stendal verliehen.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Lutken Ballerstede und Balrestede aufgeführt.[7] Eine weitere Nennung ist 1687 Lütken Ballerstedt.[1] 1804 hieß das Dorf Klein Ballerstedt, es gab einen Zimmermann.[8]

Eingemeindungen

Klein Ballerstedt und Groß Ballerstedt gehörten bis 1807 zum Stendalschen Kreis, danach bis 1813 zum Landkanton Osterburg im Königreich Westphalen, ab 1816 kamen beide Gemeinden in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]

Die selbständigen Landgemeinden Klein Ballerstedt und Groß Ballerstedt wurden am 1. April 1939 zu einer Gemeinde mit dem Namen Ballerstedt zusammengeschlossen.[9]

Am 1. Juli 2009 wurde die Gemeinde Ballerstedt zusammen mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark) vereinigt.[10] Damit kam Klein Ballerstedt als Ortsteil zur neu gebildeten Ortschaft Ballerstedt und ebenfalls als Ortsteil zu Osterburg.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
173453
177249
179049
179855
180159
181854
JahrEinwohner
184060
186478
187182
188566
1892[00]69[11]
189574
JahrEinwohner
1900[00]71[11]
190575
1910[00]74[11]
192564
2011[00]48[12]
2012[00]42[12]
JahrEinwohner
2018[00]45[13]
2019[00]46[13]
2020[00]47[14]
2021[0]49[2]
2022[0]47[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1925:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Klein Ballerstedt gehörte früher zur Pfarrei Ballerstedt in Groß Ballerstedt.[15] Die Kirchengemeinde Klein Ballerstedt wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterburg im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Nach Ernst Machholz stammen die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Klein Ballerstedt aus dem Jahre 1804. Frühere Einträge finden sich bei Groß Ballerstedt.[17] Ernst Haetge teilt jedoch mit, dass die ältesten Kirchenbücher und Kirchenrechnungsbücher von 1674 stammen.[18]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[19]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Evangelische Dorfkirche Klein Ballerstedt, ein spätgotischer Feldsteinbau, stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[20]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • Ein Bauernhaus steht unter Denkmalschutz.
  • Neben der Kirche ist ein Skulpturengarten.[21]

Weblinks

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 188 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 117–119, doi:10.35998/9783830522355 (eBook zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 374, 5. Klein-Ballerstedt (Online bei google books).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 117–119, doi:10.35998/9783830522355 (eBook zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  3. Hansestadt Osterburg (Altmark): Hauptsatzung Hansestadt Osterburg (Altmark), § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Juli 2019. 5. Juli 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 291–292, Nr. 1143 (uni-potsdam.de).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 15. Berlin 1858, S. 96 (Digitalisat).
  7. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. 2 Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius). Berlin 1940, S. 318.
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 257 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00279~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 6.
  10. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 188 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
  13. a b Nico Maß: Nur noch vierstellig. In: Osterburger Volksstimme. 21. Januar 2020, DNB 1047269554, S. 13.
  14. Nico Maß: Osterburg schrumpft. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 9. Januar 2021, DNB 1047269554, S. 17.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 86 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Osterburg. Abgerufen am 9. Mai 2021.
  17. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 12 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 165.
  19. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 9. Mai 2021.
  20. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 253.
  21. Corrie Leitz: Die Ortschaft Ballerstedt stellt sich vor. In: osterburg.de. 30. Juni 2019, abgerufen am 9. Mai 2021.

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