Klein-Ohligs

Klein-Ohligs
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 9′ 32″ N, 6° 59′ 39″ O
Höhe:etwa 106 m ü. NHN
Klein-Ohligs (Solingen)

Lage von Klein-Ohligs in Solingen

Klein-Ohligs war eine der Ortslagen und Hofschaften, die ab Ende des 19. Jahrhunderts in der expandierenden Stadt Ohligs aufgingen, die heute ein Stadtteil Solingens ist.

Lage und Beschreibung

Klein-Ohligs lag als Einzelsiedlung in der Umgebung des heutigen Ohligser Schützenplatzes nahe der Einmündung der Südstraße in die Bonner Straße. Benachbarte Ortslagen sind bzw. waren (von Nord nach West): Piepers, Bockstiege, Nassenweg, Hassels, Dunkelnberg, Honigsheide, Anfang sowie Potzhof.

Etymologie

Der Ortsname dürfte in Anlehnung an den seit dem frühen 17. Jahrhundert belegten Hofschaftsnamen Ohligs[1] entstanden sein.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Ohligser Stadtzentrums war zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur locker doch einige Ortslagen und Hofschaften besiedelt, darunter auch die Ortslage Klein-Ohligs. Sie entstand vermutlich als Einzelsiedlung an der Landwehr-Broßhauser Staatsstraße, der heutigen Bonner Straße, die als Landesstraße 288 klassifiziert ist. Klein-Ohligs ist aufgrund seiner geringen Größe in den meisten Kartenwerken des 19. Jahrhunderts nicht verzeichnet. Der Ort wurde in den Ortsregistern der Honschaft Merscheid geführt. Die Bürgermeisterei Merscheid wurde 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt.

1832 war der Ort Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur III. Ohligs. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit sieben Wohnhäuser und ein landwirtschaftliches Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 22 Einwohner im Ort, davon 14 katholischen und acht evangelischen Bekenntnisses.[2] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit zwei Wohnhäuser und zehn Einwohnern auf.[3] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden sechs Wohnhäuser mit 39 Einwohnern angegeben.[4]

Dem war 1867 die Eröffnung eines Bahnhofes auf freiem Feld bei Hüttenhaus vorausgegangen, des Bahnhofes Ohligs-Wald, der heute den Namen Solingen Hauptbahnhof trägt. Die nahegelegene, größere Hofschaft Ohligs gewann an Bedeutung und entwickelte sich infolge der Nähe zu dem Bahnhof zu einem der Siedlungszentren in der Stadt Merscheid. Viele umliegende Ortslagen und Hofschaften verloren ihre solitäre Lage und gingen in der sich ausbreitenden geschlossenen gründerzeitlichen Bebauung der Stadt vollständig auf.[5]:113 So auch Klein-Ohligs, das in der Preußischen Neuaufnahme von 1893 als Kl. Ohligs verzeichnet ist. In der Hofacker-Karte von 1898 ist der Ort bereits in der geschlossenen Bebauung aufgegangen. Eine Ortsbezeichnung ist in der Karte nicht mehr aufgeführt.[6]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde der Ort nach Solingen eingemeindet. Die Ortsbezeichnung ist jedoch in keinem Stadtplan mehr verzeichnet und auch nicht mehr gebräuchlich.[7]

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  2. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  3. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  5. Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. Band 3: Aus der Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Braun, Duisburg 1975, ISBN 3-87096-126-0
  6. August Hofacker: Stadt- und Landkreis Solingen, 1898, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen
  7. Amtl. Stadtpläne der Stadt Solingen seit 1929

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Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stadtbezirke von Solingen
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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.