Klaus Bernbacher

Klaus Bernbacher (* 25. Januar 1931 in Hannover) ist ein deutscher Dirigent und war als Politiker Mitglied der Bremischen Bürgerschaft für die Partei Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AfB).

Biografie

Familie, Ausbildung und Beruf

Bernbacher war der Sohn eines Geigers als Kammermusiker am Opernhaus Hannover. Er ist kam dadurch früh mit der Musik durch Klavierunterricht und Konzertbesuche in Verbindung. Er erlebte prägend die großer Dirigenten seiner Jugendzeit wie Furtwängler, Karajan, Knappertsbusch, Krauss und Richard Strauss bei Proben und Vorstellungen. Er studierte Musik an der Musikhochschule Hannover; Kapellmeister zu werden war sein erstrebtes Ziel. Der Aufbau der Jeunesses Musicales seit 1951 in Deutschland und die Schaffung und Entwicklung des Musikzentrums Schloss Weikersheim nannte er als wichtige Aufgaben, an denen er schon während des Studiums mitwirken konnte. Er und Klaus Hashagen gründeten 1958 ein Studio für Neue Musik. Die Tage der Neuen Musik Hannover (1958 bis 1998) in Verbindung mit dem NDR, der Musikhochschule Hannover, der Staatsoper Hannover und Radio Bremen gingen daraus hervor.

1962 wurde er Dirigent bei Radio Bremen und um 1969 Radio-Bremen-Abteilungsleiter. Er war dabei Förderer der Neuen Musik.
Mit u. a. der Nordwestdeutschen Philharmonie und den Bremer Philharmonikern hat er in rund 40 Jahren rund 600 Rundfunkproduktionen sowie Konzerte geleitet. Er war zudem nebenamtlich als Honorarprofessor für die Hochschule für Künste Bremen tätig.

Bernbacher war seit 1957 mit seiner Jugendfreundin der Grünen-Politikerin Christa Bernbacher († 2013) verheiratet; beide hatten vier Kinder, von denen sie zwei adoptierten. Beide wohnten seit 1970 in Bremen-Schwachhausen.

Politik

Bernbacher war seit den 1950er Jahren bis 1994 Mitglied der SPD, geprägt durch Kurt Schumacher. Er schloss sich 1995 der Wählergemeinschaft Arbeit für Bremen und Bremerhaven an. Diese Wählergemeinschaft wurde zum Sammelbecken unzufriedener, ehemaliger SPD-Mitglieder des eher rechten Parteiflügels, aber auch vieler engagierter Bürger, die bisher keiner Partei angehörten. Unter der Führung von Sparkassendirektor a. D. Friedrich Rebers erreichte die AfB auf Anhieb für die 14. Wahlperiode 10,7 % der Stimmen und 12 Abgeordnetenmandate.

Von 1995 bis 1999 saßen so zwei „Bernbachers“ im Parlament: Sie, die als Grüne gern eine Koalition mit der SPD eingegangen wäre, und er, der für die Ablösung der SPD von der Macht stritt und dafür mit der CDU koalieren wollte. Die AfB war von 1995 bis 1999 in der Opposition. Er wirkte mit, das Kultur als Staatsziel in die Verfassung aufgenommen wurde. Bei der Bürgerschaftswahl 1999 konnte die AfB ohne ihren kranken Spitzenkandidaten Rebers nur noch 2,4 % der Stimmen erreichen; sie erhielt kein Mandat in der Bürgerschaft.

Weitere Mitgliedschaften

Werke

  • Klaus Bernbacher, Detlef Müller-Hennig (Hrsg.): Dokumentation 20 Jahre Konzert des Deutschen Musikrates. Bonn 2000.

Literatur