Kinderkombination

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Kinderkombination in Berlin, Greifswalder Straße (1979)
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Der flache Bau in der Mitte des Wohnblocks in Leipzig-Grünau oben rechts ist eine Kinderkombination.

Als Kinderkombination wird eine standardisierte Bauform für Kindereinrichtungen in der DDR bezeichnet, in der Kinderkrippe und Kindergarten organisatorisch getrennt in einem Gebäude untergebracht sind. Die am weitesten verbreiteten Serienbauten waren die Typenserie 66 (Kindereinrichtungen)[1] beziehungsweise der Typ WBS 70 (Kindereinrichtungen).[2]

Geschichte

1955 fiel auf der ersten Baukonferenz der DDR der Beschluss zur Hinwendung zur industriellen Bauweise. Eine zentrale Stellung bei der Anwendung dieser Bauweise auf Kindergärten und Krippen nahm Helmut Trauzettel ein, der 1955 an der TU Dresden zur „Entwicklung zweckmässiger Typenentwürfe für Kindergärten“ promoviert wurde.[3] In seiner Habilitationsschrift schlug Trauzettel dann die Kinderkombination (Krippe und Kindergarten) vor.[4] Ab 1960 wurde in der DDR die ganztägige Kinderbetreuung ausgebaut, so dass der Bedarf anstieg.[5]

Die Gebäude besaßen getrennte Eingänge für Kindergarten und Krippe, die auch organisatorisch und personell voneinander getrennt waren. Die Kinderkrippen unterstanden dem Ministerium für Gesundheitswesen, während die Kindergärten zum Bereich des Ministeriums für Volksbildung gehörten.

Einzelnachweise

  1. VEB Typenprojektierung bei der Deutschen Bauakademie (Hrsg.): Typenserie 66, Kindereinrichtungen in Montagebauweise. Informationskatalog Kinderkrippen (KB 623.714) und Kindergärten (622.11), Berlin 1965.
  2. Wohnungsbaukombinat Potsdam (Hrsg.): Kombinierte Vorschuleinrichtung WBS 70 (KK - KG / 90-180), Informationsunterlagen mit Stand 1980.
  3. Helmut Trauzettel: Der Kindergarten : Welche Forderungen berücksichtigt der Architekt bei der Planung von Kindergärten im Hinblick auf eine Typenentwicklung?. Dresden 1955. (Dissertation vom 1. Juni 1955 an der TH Dresden, Fachbereich für Bauwesen)
  4. Helmut Trauzettel: Grundlagenarbeit für die Typisierung der Folgeeinrichtungen für das Kindes- und Jugendalter - Krippen, Kindergärten, Horte, Schulen, Jugendclub - abgestimmt auf die Technologie des industriellen Wohnungsbaues in 2- und 5 to-Gewichtsklasse. Dresden 1961. (Habilitationsschrift vom 28. September 1961 an der TH Dresden)
  5. Schulkollektiv und Polytechnik. In: moderne Regional, 28. Mai 2021. (Beitrag aus dem Heft 21/4, "Moderne bildet")

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Berlin, Greifswalder Straße, Kindergarten, Kinderkrippe ADN-ZB Weisflog 15-10-79 Berlin: Eine Kinderkombination für 300 junge Berliner gehört mit zum Neubaugebiet Greifswalder Straße.
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Leipzig, Grünau, Wohnblocks ADN-ZB Gahlbeck 5.6.81 Leipzig: Zweitgrößte Wohnungsbaustelle der DDR ist Leipzig-Grünau. 1975 begannen die ersten Arbeiten. Heute wohnen hier bereits 30.000 Bürger. Bis zum Ende 1981 werden 5 700 Wohnungen entstehen.