Kim Bui

Kim Bui
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Kim Bui, 2010

Persönliche Informationen
Nationalität:Deutschland Deutschland
DisziplinGerätturnen
Spezialgerät/e:Gymnastique au sol.svg Boden Barres asymétriques.svg Stufenbarren
Verein:MTV Stuttgart
Trainer:Marie-Luise Probst-Hindermann und Robert Mai[1]
Geburtstag:20. Januar 1989
Geburtsort:Tübingen
Größe:156[2] cm
Gewicht:49[2] kg

Kim Bui (* 20. Januar 1989 in Tübingen) ist eine deutsche Leistungsturnerin.

Leben

Kim Bui ist die Tochter einer Vietnamesin und eines Laoten.[3] Sie begann im Alter von 4 Jahren in Tübingen mit dem Turnen.[4] Ihr Heimatverein ist die TSG Tübingen. Bui trainiert im Kunst-Turn-Forum Stuttgart, einem Bundesstützpunkt für Kunstturnen. Ihre Trainerin war Tamara Khokhlova. In der Bundesliga turnte sie für das Turn-Team Stuttgart, seit 2011 für den MTV Stuttgart.

Die Bodenspezialistin machte 2004 erstmals mit Platz fünf in einem Weltcup (DTB-Pokal) auf sich aufmerksam. 2005 nahm Bui zum ersten Mal an Weltmeisterschaften teil. Bei den Deutschen Meisterschaften im selben Jahr belegte sie an den Geräten Stufenbarren, Sprung und Boden jeweils Platz drei, im Mehrkampf wurde sie Vierte.

2006 wurde Kim Bui erstmals Deutsche Meisterin am Boden. Außerdem wurde sie Zweite im Sprung, auf dem Schwebebalken und im Mehrkampf. Im folgenden Jahr belegte sie bei den Deutschen Meisterschaften die Plätze drei (Sprung), vier (Mehrkampf), fünf (Boden und Stufenbarren) und sechs (Schwebebalken).

Nach ihrer ersten Teilnahme 2005 konnte Bui sich auch 2006, 2007, 2009 und 2011 für die Turn-Weltmeisterschaften qualifizieren. 2006 wurde sie dabei mit der Mannschaft 16., ein Jahr später belegten die deutschen Turnerinnen Platz zehn.

Wie schon bei den Weltmeisterschaften 2007 in Stuttgart, durfte Kim Bui auch an den Olympischen Spielen 2008 in Peking nur als Ersatzturnerin teilnehmen, obwohl sie Deutsche Meisterin im Sprung und am Boden, sowie Vize-Meisterin am Stufenbarren war.[5]

2009 war Buis bis dato erfolgreichstes Jahr: Bei den deutschen Meisterschaften landete sie in allen fünf Wettbewerben auf dem Podest. Sie wurde Deutsche Meisterin im Mehrkampf, am Boden und im Sprung, belegte Platz zwei am Stufenbarren und wurde Dritte auf dem Balken. Außerdem beendete sie die Weltmeisterschaften 2009 als beste Deutsche (Platz 23 im Mehrkampf) und holte beim DTB-Pokal in der Stuttgarter Porsche-Arena am Stufenbarren ihren ersten Weltcup-Sieg.[6] Von 2009 bis 2011 war sie Aktivensprecherin des DTB.[7]

Am 16. Februar 2010 zog sich Kim Bui einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu. Bei den Europameisterschaften 2011 in Berlin[8] gewann Bui Bronze am Stufenbarren. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Tokio erturnte sie mit der Deutschen Nationalmannschaft den sechsten Platz, die sich damit für die Olympischen Spiele 2012 qualifizierte. Bei den Europameisterschaften 2012 wurde Bui Vierte am Stufenbarren und Achte mit der Mannschaft. In London wurde die Mannschaft bei den Olympischen Spielen Neunte. 2014 trug Bui zum vierten Platz der deutschen Mannschaft bei den Europameisterschaften in Sofia bei. Im gleichen Jahr belegte sie bei den Weltmeisterschaften in Nanning mit dem Team Rang neun und wurde im Mehrkampf 31.[6] Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Mehrkampf sowie am Boden wurde sie folgerichtig 2014 vom Turnmagazin Leon auch zur "Turnerin des Jahres 2014" gewählt.[9] Im Mai 2015 zog sich Bui erneut einen Kreuzbandriss sowie eine Verletzung des Innenbandes zu (diesmal im rechten Knie).[10]

Bei den Turn-Europameisterschaften 2018 erreichte sie den 4. Platz im Stufenbarren-Finale.[11]

Bei den Turn-Weltmeisterschaften 2018 in Doha in Katar erreichte mit der Mannschaft den 8. Platz im Mehrkampf.[12][13][14]

2019 nahm sie an den Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart teil[15] und erreichte mit der Mannschaft den 9. Platz im Mehrkampf, wodurch die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele geschafft wurde.[16]

Bei den Turn-Europameisterschaften 2021 erreichte sie den 7. Platz im Mehrkampf.[17] Im Einzelfinale beim Bodenturnen erreichte sie Platz 6.[18] 2021 gewann sie ihren ersten Titel am Stufenbarren bei den deutschen Turnmeisterschaften.[19] Sie wurde Mitte Juni 2021 für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio nominiert, nachdem sie bei der zweiten Olympiaqualifikation im Mehrkampf den vierten Platz belegt hatte.[20] Im Mehrkampffinale der Olympischen Sommerspiele 2021 schaffte sie den 17. Platz.[21]

Im Herbst 2009 nahm Kim Bui neben ihrer Karriere als Turnerin ein Studium der technischen Biologie an der Universität Stuttgart auf. 2013 gewann sie bei der Sommer-Universiade in Kasan jeweils eine Bronzemedaille im Mehrkampf-Einzelwettbewerb und -Teamwettbewerb.[22] 2017 gewann sie bei der Sommer-Universiade in Taipeh die Silbermedaille am Stufenbarren.[23] Seit 2020 arbeitet sie an ihrer Masterarbeit in technischer Biologie über Zellbiologie an neuen Formen der Krebstherapie, die bis zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio fertiggestellt sein soll.[24] 2020 trat sie zusammen mit ihrer Teamkollegin Elisabeth Seitz im ARD-Tigerentenclub auf.[25]

Auszeichnungen

  • 2013: adh-Sportlerin des Jahres 2013[26]

Weblinks

Commons: Kim Bui – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kim Bui, dtb.de
  2. a b Kim Bui, rio2016.com
  3. Kim Bui peilt Olympia an. In: swr.de. 1. Juni 2016, archiviert vom Original am 19. Juni 2018; abgerufen am 20. März 2021.
  4. Christoph Becker: Turnerin Kim Bui im Gespräch : „Wir stehen ganz am Anfang“. In: faz.net. 4. April 2021, abgerufen am 2. August 2021.
  5. Kim Bui nimmt Kurs auf London. In: Stuttgarter-nachrichten.de. 28. Juli 2010, abgerufen am 20. März 2021.
  6. a b DTB-Steckbrief und Erfolge von Kim Bui, www.dtb-online.de, 2021
  7. Kim Bui neue Sprecherin der Turnerinnen, dtb.de, 15. Juni 2009
  8. Turn-EM Berlin 2011 in Berlin (Memento vom 24. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 245 kB), abgerufen am 14. Oktober 2011
  9. Kim Bui und Fabian Hambüchen sind „Turner des Jahres 2014“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: deutsche-turnliga.de. 18. Februar 2015, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 21. März 2021.
  10. Kim Bui mit erneutem Kreuzbandriss. (Nicht mehr online verfügbar.) In: deutsche-turnliga.de. 28. Mai 2015, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 21. März 2021.
  11. Turn-EM: Schäfer scheitert am Schäfer-Salto. In: faz.net. 5. August 2018, abgerufen am 22. April 2021: „Kim Bui hat im Stufenbarren-Finale der Turn-Europameisterschaften von Glasgow eine Medaille nur knapp verfehlt. Die 29 Jahre alte Stuttgarterin kam am Sonntag bei ihrer achten EM-Teilnahme mit 14,20 Punkten auf den vierten Platz.“
  12. Turn-WM 2018: Team-Finale der Frauen - Bodenübung von Kim Bui. In: sportdeutschland.tv. 30. Oktober 2018, abgerufen am 22. April 2021.
  13. Team Gerätturnen: DTB-Girls erreichen Teamfinale der WM. In: dtb.de. 27. Oktober 2018, abgerufen am 22. April 2021.
  14. 39. TURN-WM der Frauen 2018: Mannschaftsfinale, Frauen. In: gymmedia.de. 3. November 2018, abgerufen am 22. April 2021.
  15. Sabrina Knoll: Turn-Veteranin Kim Bui Das Ziel im Blick. In: spiegel.de. 3. Oktober 2019, abgerufen am 22. April 2021.
  16. Turn-WM in Stuttgart 2019 Ergebnisse: Simone Biles gewinnt 25. Medaille bei Weltmeisterschaft. In: news.de. 13. Oktober 2019, abgerufen am 22. April 2021: „Die deutsche Turnerinnen haben sich für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio qualifiziert. Vor dem abschließenden Durchgang des zweiten Qualifikationstages bei den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart belegte die DTB-Auswahl mit den beiden Top-Athletinnen Elisabeth Seitz und Sarah Voss sowie Kim Bui, Emelie Petz und Pauline Schäfer Platz acht und konnte höchstens noch auf den zehnten Rang zurückfallen, weil am Abend nur noch die Teams von Titelverteidiger USA und Brasilien an die Geräte mussten. … Die deutsche Turnerinnen haben das Team-Finale der besten acht Mannschaften bei der Heim-WM nur hauchdünn verpasst. Am Ende der Qualifikations-Wettkämpfe in Stuttgart fehlte dem Quintett um Elisabeth Seitz auf Rang neun nur die Winzigkeit von 0,034 Punkten auf den Achten Italien.“
  17. Turn-EM: Turnerinnen tragen lang. In: FAZ.net. 23. April 2021, abgerufen am 23. April 2021.
  18. Kunstturn-EM in Basel: Sechster Platz für Kim Bui am Boden. In: sport1.de. 25. April 2021, abgerufen am 25. April 2021.
  19. Kim Bui schnappt Elisabeth Seitz den Titel weg. In: swr.de. 5. Juni 2021, abgerufen am 5. Juni 2021.
  20. Michael Schwartz: Turnen: Kim Bui aus Ehningen vom DTB für Olympische Spiele nominiert. In: Kreiszeitung Böblinger Bote. 13. Juni 2021, abgerufen am 27. Juni 2021.
  21. Michael Stierle und Holger Schmidt: Olympische Spiele 2021: Turnerin Kim Bui glänzt auf großer Bühne, Franziska Brauße im Wartestand, Punktlandung für Constantin Preis. 30. Juli 2021, abgerufen am 1. August 2021.
  22. Kim Bui: Sportlerin des Jahres 2013. In: adh.de. Abgerufen am 2. August 2021.
  23. Kim Bui - Studentin und Spitzensportlerin. In: student.uni-stuttgart.de. 27. Oktober 2017, abgerufen am 20. März 2021.
  24. Kim Bui: Die turnende Krebsforscherin. In: SWR Sport. 5. August 2020, abgerufen am 23. April 2021.
  25. Hoch hinaus mit den Olympia-Turnerinnen Elisabeth Seitz und Kim Bui (Memento des Originals vom 1. August 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kindernetz.de, kindernetz.de, 9. September 2020
  26. Fabian Hambüchen und Kim Bui erhalten adh-Auszeichnungen. In: adh.de. 17. November 2013, abgerufen am 21. März 2021.

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