Ken Venturi

Kenneth Paul „Ken“ Venturi (* 15. Mai 1931 in San Francisco, Kalifornien; † 17. Mai 2013 in Rancho Mirage, Kalifornien) war ein professioneller amerikanischer Golfer und Golf-Moderator. In seiner aufgrund von Verletzungen gekürzten Karriere gewann er 14 Turniere auf der PGA Tour, darunter die U.S. Open 1964. Bevor er 2013 verstarb, wurde er in die World Golf Hall of Fame aufgenommen.[1]

Frühe Jahre und Amateurkarriere

Venturi lernte bereits in jungen Jahren, Golf zu spielen. Er trainierte im Harding Park Golf Course und in anderen öffentlichen Vereinen der Bay Area.

In den frühen 1950er Jahren war er ein Schüler von Byron Nelson. Zudem wurde er geprägt und inspiriert durch seinen Sportkameraden Ben Hogan. Venturi gewann die California State Amateur Championship 1951 und 1956, während er in der Zwischenzeit der U.S. Army in Korea und Europa diente.

Venturi erregte erstmals öffentliches Interesse im Alter von 24 Jahren. Obwohl er immer noch Amateur war, beendete er 1956 die Masters als Zweiter, einen Platz hinter Jack Burke Junior. Venturi führte das Feld nach jeder der ersten drei Runden an und wäre der erste und bis heute einzige Amateur geworden, der die Masters hätte gewinnen können, spielte aber in der letzten Runde eine 80 und verspielte seine Führung von vier Schlägen.[2]

Professionelle Karriere

Venturi wurde Ende 1956 professioneller Golfspieler. 1958 und 1960 kam er dem Sieg der Masters wieder nahe, wurde aber in beiden Turnieren von Arnold Palmer geschlagen.

1961 kam Venturi's Karriere ins Schwanken, nachdem er bei einem Autounfall leichte Verletzungen erlitten hatte. Dieses Tief hielt bis 1964 an. Nach einigen Siegen erreichte er den Höhepunkt seines Comebacks, als er in demselben Jahr die U.S. Open im Congressional Country Club gewann, obwohl er wegen des heißen Klimas und der Feuchtigkeit des ganzen Tages kurz vor dem Zusammenbruch stand. Er war der erste Golfspieler, der die U.S. Open gewann, nachdem er die sectional Qualifikation gewann. 1964 wurde ihm auch die „Sportsman of the Year“-Auszeichnung des Magazins Sports Illustrated und der „PGA Player of the Year“-Titel verlieren. Ein Jahr später spielte er im Ryder-Cup-Team für die USA.

Nachdem in beiden Handgelenken das Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert wurde, verpasste Venturi mehrere Cuts und konnte seine Titel aus dem Vorjahr nicht mehr verteidigen. Sein Zustand verbesserte sich auch nach einer Operation nicht. Auch wenn er 1966 noch ein letztes Tour-Event in seiner Heimat gewinnen konnte, erreichte er seine alte Form nie mehr.

Kommentatorentätigkeit

Venturi trat 1967 in den sportlichen Ruhestand, blieb aber als Analyst für CBS Sports weiterhin im Golfsport tätig. Obwohl er stotterte, übte er diese Tätigkeit 35 Jahre lang aus. Erst im Alter von 71 Jahren hörte er als CBS-Analyst mit der Berichterstattung auf. Er wurde durch Lanny Wadkins ersetzt, dem im Jahr 2007 Nick Faldo folgte.

Schauspiel

1996 trat Venturi im Film Tin Cup auf und spielte sich selbst als einen Moderator bei den U.S. Open.

Ehrungen

2004 wurde ihm auf dem Palm Springs Walk of Stars ein Stern gewidmet. 2013 wurde er in die World Golf Hall of Fame der „lifetime achievement“-Kategorie eingetragen.

Tod

Am 17. Mai 2013 verstarb Venturi im Alter von 82 Jahren in Rancho Mirage. Davor wurde er für zwei Monate wegen mehrerer Infektionen in einem Krankenhaus behandelt. Venturi hinterließ seine dritte Ehefrau, zwei Söhne und vier Enkel. Er wurde im Forest Lawn Cemetery in Cathedral City begraben.

Amateursiege (5)

  • 1950: San Francisco City Amateur Championship
  • 1951: California State Amateur Championship
  • 1953: San Francisco City Amateur Championship
  • 1956: California State Amateur Championship, San Francisco City Amateur Championship

Professionelle Siege (15)

PGA Tour Siege (14)

No.DatumTurnierResultatScoreVorsprungZweitplatzierte(r)
118. August 1957St. Paul Open Invitational66-67-65-68=266−222 SchlägeVereinigte Staaten 48 Bob Rosburg
225. August 1957Miller High Life Open68-66-65-68=267−135 SchlägeKanada 1957 Al Balding, Vereinigte Staaten 48 Sam Snead
326. Januar 1958Thunderbird Invitational70-63-66-70=269−154 SchlägeVereinigte Staaten 48 Jimmy Demaret, Vereinigte Staaten 48 Gene Littler
42. Februar 1958Phoenix Open Invitational70-68-66-70=274−101 SchlagVereinigte Staaten 48 Walter Burkemo, Vereinigte Staaten 48 Jay Hebert
52. März 1958Baton Rouge Open Invitational69-69-69-69=276−124 SchlägeVereinigte Staaten 48 Lionel Hebert, Vereinigte Staaten 48 Arnold Palmer
64. August 1958Gleneagles-Chicago Open Invitational65-67-68-72=272−81 SchlagVereinigte Staaten 48 Julius Boros, Vereinigte Staaten 48 Jack Burke, Jr.
75. Januar 1959Los Angeles Open72-71-72-63=278−62 SchlägeVereinigte Staaten 48 Art Wall, Jr.
828. Juni 1959Gleneagles-Chicago Open Invitational64-75-68-66=273−71 SchlagVereinigte Staaten 48 Johnny Pott
924. Januar 1960Bing Crosby National Pro-Am70-71-68-77=286−23 SchlägeVereinigte Staaten 49 Julius Boros, Vereinigte Staaten 49 Tommy Jacobs
1028. August 1960Milwaukee Open Invitational65-69-68-69=271−92 SchlägeVereinigte StaatenVereinigte Staaten Billy Casper
1120. Juni 1964U.S. Open72-70-66-70=278−24 SchlägeVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Jacobs
1226. Juli 1964Insurance City Open Invitational70-63-69-71=273−111 SchlagVereinigte StaatenVereinigte Staaten Al Besselink, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Bondeson

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sam Carmichal, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Grant

1323. August 1964American Golf Classic71-66-69-69=275−55 SchlägeVereinigte StaatenVereinigte Staaten Mason Rudolph
1431. Januar 1966Lucky International Open68-68-71-66=273−111 SchlagVereinigte StaatenVereinigte Staaten Frank Beard

Andere Siege (1)

  • 1959: Almaden Open

Major-Ergebnisse

Siege (1)

JahrMajorNach 54 LöchernErgebnisVorsprungZweitplatzierter
1964U.S. Open2 Schläge Rückstand–2 (72-70-66-70=278)4 SchlägeVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Jacobs

Resultat-Zeitstrahl

Amateur

Meisterschaft1953195419551956
Masters TournamentDNPT16DNP2 LA
U.S. OpenCUTDNPDNP8 LA
The Open ChampionshipDNPDNPDNPDNP
The Amateur ChampionshipDNPDNPR64DNP

Professionell

Meisterschaft195719581959
Masters TournamentT13T4CUT
U.S. OpenT6T35T38
The Open ChampionshipDNPDNPDNP
PGA ChampionshipDNPT20T5
Meisterschaft1960196119621963196419651966196719681969
Masters Tournament2T11T934DNPCUT16T21T50CUT
U.S. OpenT23DNPDNPDNP1CUTT17T28CUTCUT
The Open ChampionshipDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNP
PGA Championship9T37T51DNPT5DNPT15T11T48DNP
Meisterschaft19701971197219731974
Masters TournamentDNPDNPDNPDNPDNP
U.S. OpenDNPDNPDNPDNPCUT
The Open ChampionshipDNPDNPDNPCUTDNP
PGA ChampionshipDNPDNPDNPDNPDNP

LA = Low amateur NT = Kein Turnier DNP = Nicht gespielt WD = Rückzug CUT = Am Cut gescheitert DNQ = Nicht qualifiziert "T" geteilte Platzierung Siege in grüner Hintergrundfarbe, Top-10 Ergebnisse in gelb.

Quellen: Masters,[3] U.S. Open,[4] Open Championship,[5] PGA Championship,[6] 1955 British Amateur[7]

Zusammenfassung

TournamentSiege2er3erTop-5Top-10Top-25EventsCuts made
Masters Tournament0203491411
U.S. Open100135138
The Open Championship00000010
PGA Championship00023699
Total120610203728

U.S. Nationalteams

Als Amateur

Als Profi

Weblinks

Wikiquote: Ken Venturi – Zitate (englisch)

Einzelnachweise

  1. World Golf Hall of Fame adds Venturi to 2013 class. PGA Tour. 8. Oktober 2012. Archiviert vom Original am 12. Oktober 2012. Abgerufen am 29. März 2017.
  2. Brent Kelley: Ken Venturi biography. About.com. Abgerufen am 9. August 2011.
  3. www.masters.com
  4. USGA Championship Database (Memento des Originals vom 21. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/champsdatabase.usga.org
  5. www.opengolf.com
  6. PGA Championship Media Guide (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  7. Contrast In British And American Players. In: Glasgow Herald, 2. Juni 1955, S. 4. 

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