Keldrimäe

Der Bezirk Keldrimäe (rot) im Tallinner Stadtteil Kesklinn (gelb)

Keldrimäe (zu Deutsch „Kellerberg“) ist ein Bezirk (estnisch asum) der estnischen Hauptstadt Tallinn. Er liegt im Stadtteil Kesklinn („Innenstadt“).

Beschreibung

Keldrimäe hat 4.445 Einwohner (Stand 1. Mai 2010).[1] Der Stadtbezirk wird größtenteils von sowjetischen Wohnbauten geprägt. Daneben entstanden in den 1950er Jahren einige repräsentativere Gebäude im Stil des sozialistischen Klassizismus.

In Keldrimäe befindet sich auch der Tallinner Zentralmarkt (Tallinna keskturg), auf dem vor allem Obst und Gemüse feilgeboten werden.

Kirche der Kasaner Gottesmutter

Gegenüber dem Hotel Olümpia liegt die kleine orthodoxe „Kirche der Gottesmutter von Kasan“ (estnisch Kaasani Jumalaema Sünni Kirik)[2]. Sie wurde nach der Eroberung Estlands durch den Zaren 1721 als russische Garnisonkirche am Rande der damaligen Innenstadt errichtet und 1749 an ihren heutigen Standort verlegt. Das Gotteshaus ist der älteste hölzerne Sakralbau, der in Tallinn erhalten geblieben ist.

Der Innenraum ist seit dem 19. Jahrhundert im Stil des Klassizismus gestaltet. Ihn ergänzen Ikonenschränke im Empire-Stil. Die Ikonostase weist barocke Züge auf. Die ältesten Ikonen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.[3]

Gedenktafeln erinnern an die russischen Gefallenen der Kriege gegen Napoleon (1812) und gegen Japan (1904/05).[4]

Der orthodoxe Charakter des barocken Glockenturms wird durch die Zwiebelkuppel unterstrichen.[5] Die Gemeinde untersteht heute dem Moskauer Patriarchat.

Bilder

Weblinks

Commons: Keldrimäe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tallinn.ee
  2. http://register.muinas.ee/?menuID=monument&action=view&id=1078
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eope.ehte.ee
  4. Thea Karin: Estland. Kulturelle und landschaftliche Vielfalt in einem historischen Grenzland zwischen Ost und West. Köln 1994 (= DuMont Kunst- und Landschaftsführer) ISBN 3-7701-2614-9, S. 79f.
  5. Mart Helme: Eestimaa kirikute teejuht. Tallinn 2002 (ISBN 5-89920-297-1), S. 18

Koordinaten: 59° 26′ N, 24° 46′ O

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