Karswald

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Der Karswald auf einer Karte aus der Mitte des 18. Jahrhunderts; im Nordosten die ursprünglich mit dem Karswald verbundene Massenei

Der Karswald ist ein mit Wiesen und sumpfigen Flächen durchzogenes Waldgebiet östlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden zwischen Arnsdorf, Fischbach und Rossendorf. Zusammen mit der südwestlich gelegenen Harthe nimmt es eine Gesamtfläche von etwa 547 Hektar ein. Etwa einhundert Hektar dieser Fläche liegen im Bereich des Forschungszentrums Rossendorf.

Geografie

Der Karswald erstreckt sich über ein etwa 260 m ü. NN gelegenes Gelände, das fast ebene Formen mit nur sehr schwach geneigten Kuppen und Rücken aufweist. Geringe Einschneidungen der Schwarzen Röder und ihrer Nebenbäche formten bis zu zwei Meter tiefe Täler. Überschüssiges, besonders bei Starkregen anfallendes Oberflächenwasser wird in einem großzügig angelegten Grabensystem gesammelt. An mehreren Stellen trifft man auf bis zu zwei Meter hohe Dämme früherer Teiche, deren Böden mit Entwässerungssträngen durchzogen sind.

Namensherkunft

Der Name Karswald ist auf das Adelsgeschlecht Karras zurückzuführen, das bereits im 13. Jahrhundert erwähnt wird.[1]

Nutzung

Zahlreiche Wanderwege durchziehen den Karswald,[2][3] der forstwirtschaftlich vom Revierförster in Fischbach betreut wird. Im Karswald befinden sich die Quellen für das Brauwasser der Radeberger Exportbierbrauerei. Diese liefern ein besonders weiches und kalkarmes Wasser. Dazu ist um 1901 eine rund 7,5 km lange Wasserleitung vom Fischbacher Staatsforstrevier in das Radeberger Brauereigelände mit einem Kostenaufwand von 265.000 Mark gebaut worden.[4]

Etwa einen Kilometer südwestlich der Wüstung Reinhardswalde finden sich die Ruinenreste einer um 1880 errichteten Dynamitfabrik. Sie befand sich auf einem etwa dreihundert mal zweihundert Meter großen Areal und war von einem Wassergraben umgeben. Die gegenüber dem späteren Zentralinstitut für Kernphysik gelegene Fabrik wurde vermutlich nach dem Ersten Weltkrieg geschleift. Heute hat der Wald das Gelände zurückerobert. Neben dem Verwaltungsgebäude am Ende der Zufahrtsstraße sind nur noch Ruinenreste zu sehen.[5]

In der Nähe erinnert ein Stein an einen Schullwitzer Arbeiter, der 1883 beim Schänkhübel ermordet aufgefunden worden war.[1]

Weblinks

Commons: Karswald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Klaus J. Hofmann: Wälder im Radeberger Land – Carswald, auch Karswald. In: www.radeberger-land.de (Alles über das Radeberger Land). Klaus J. Hofmann, archiviert vom Original am 6. Juni 2008; abgerufen am 12. Januar 2010 (Überarbeiteter Auszug aus Lössnitz und Moritzburger Teichlandschaft (= Werte unserer Heimat. Band 22). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973.).
  2. Sehenswertes. Wanderungen in der Ortsnähe. In: www.gemeinde-arnsdorf.de. Gemeinde Arnsdorf, abgerufen am 29. August 2016 (Informationen wurden von Werner Hackeschmidt bereitgestellt).
  3. Wandern zwischen Lausitzer Bergland und Elbsandsteingebirge. In: fernwege.de. Frank Weinreich, Kay Sendelbach e.K., archiviert vom Original am 29. August 2016; abgerufen am 12. Januar 2010.
  4. Johannes Kirschen: Radeberg i. Sa. nebst Industrie, Handel und Gewerbe in Wort und Bild. Verlag A. Jülich, Graphische Kunstanstalt, Chemnitz 1906. S. 29
  5. Jens Herbach: Sachsenbunker - Verborgenes und Verbotenes im Osten: Sprengstofffabrik, Großerkmannsdorf. In: www.sachsenbunker.de. Jens Herbach, abgerufen am 12. Januar 2010.

Koordinaten: 51° 4′ 24″ N, 13° 58′ 42″ O

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Großharthau-Seeligstadt. Seutter, Kirchenkreis Dresden, Mitte 18. Jh. (Sign.: VII 43)