Karnabrunn

Karnabrunn (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Karnabrunn
Karnabrunn (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandKorneuburg (KO), Niederösterreich
GerichtsbezirkKorneuburg
Pol. GemeindeGroßrußbach
Koordinaten48° 27′ 37″ N, 16° 22′ 2″ Of1
Höhe260 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft368 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG6,2 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer04092
Katastralgemeinde-Nummer11005
Bild
Westsüdwestansicht von Karnabrunn
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
368

Karnabrunn ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde von Großrußbach im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Geographie

Karnabrunn liegt im mittleren Weinviertel auf einer Seehöhe von rund 260 Meter an der Laaer Straße und nächst dem Naturschutzgebiet Leiser Berge.

Karnabrunn hat 368 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2023)[1].

Geschichte

Karnabrunn wurde erstmals 1176 erwähnt, als von einer Burg der Ritter von „Chernerbrunne“ die Rede war.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Karnabrunn ein Bäcker, zwei Devotionalienhändler, zwei Fleischer, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, zwei Marktfahrer, ein Schmied, drei Schneider und zwei Schneiderinnen, drei Schuster, ein Viehhändler, zwei Wagner und einige Landwirte ansässig.[2]

Karnabrunn war eine eigenständige Gemeinde und wurde mit 1. Jänner 1972 mit der Gemeinde Großrußbach vereinigt.[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Die der allerheiligsten Dreifaltigkeit geweihte Wallfahrtskirche, am Stainmeißelberg nordöstlich des Ortes und weithin sichtbar gelegen, wurde durch Julius Friedrich Bucelleni aufgrund eines während der Pestzeit abgelegten Gelübdes von 1684 bis 1686 erbaut. Früher befand sich an deren Stelle vermutlich die Burg. Schon ab dem Pestjahr 1679 pilgerte die Wiener Leopoldstädter Fronleichnamsbruderschaft nach Karnabrunn. Nach einer weiteren Pestepidemie 1713 erlebte das Wallfahrtswesen einen Höhepunkt. 1737 wurde der Grundstein für die barocke Kirchenstiege gelegt. Bis heute gibt es mehrere alljährliche Fusswallfahrten. Die Kirche enthält einige kunsthistorisch interessante Einrichtungsgegenstände, wie ein bemerkenswertes frühbarockes Stiftungsbild des Grafen Bucellini, und liegt unmittelbar am Niederösterreichischen Weitwanderweg sowie am Jakobsweg Weinviertel.
  • Das Schloss Karnabrunn[4] liegt am Fuße des Kirchberges und wurde Ende des 17. Jahrhunderts als Wasserschloss durch Julius Friedrich Bucelleni unter Verwendung eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Im Nordflügel enthält es eine der allerheiligsten Dreifaltigkeit geweihte Schlosskapelle.

Bildergalerie

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Herzogbirbaum bis Kammersdorf. Mechitaristen, Wien 1834, S. 119 (KarnabrunnInternet Archive).
  • Bundesdenkmalamt: Dehio Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2

Weblinks

Commons: Karnabrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 305
  3. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  4. Schloss Karnabrunn. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;

Auf dieser Seite verwendete Medien

Austria adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Karnabrunn - Kirche (b).JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südansicht der röm-kath. Pfarr- und Wallfahrtskirche Allerheiligste Dreifaltigkeit in Karnabrunn, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Großrußbach.
Die Kirche wurde am Gipfel des 358 m hohen Kirchberges bzw. Stainmeißelberges durch Graf Friedrich Julius Bucceleni in den Jahren 1684 bis 1686 errichtet. Der frühbarocke, lisenengegliederte Bau hat einen kreuzförmigen Grundriss und einen wuchtigen, zweigeschoßigen Turm. Zur Kirche auf den Berg führt ein 104 stufiger barocker Stiegenaufgang mit 6 Steinfiguren und einer Länge von rd. 200 Meter. Somit gilt diese Stiege als längste barocke Stufenanlage von Niederösterreich: [1].
Karnabrunn.jpg
Autor/Urheber: Stefan Lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Karnabrunn
Karnabrunn - Schloss.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ostansicht des Schlosses in Karnabrunn, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Großrußbach.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts ließ Graf Julius Friedrich Bucelli auf älteren Bauresten ein barockes Wasserschloss errichten. 1898 kam es im Zuge einer größeren Renovierung zu Veränderungen am Gebäude: [1]. Von den ehemaligen Wehreinrichtungen sind der Burggraben, im Norden und Süden Eckbastionen und Türmchen erhalten. Im Osten führt eine Brücke vom Burggraben zur Hauptfassade. Das Schloss selbst ist ein dreigeschoßiger kastenförmiger Bau um einen kleinen rechteckigen Hof.
Karnabrunn - Kirche, Hochaltar.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Hochaltar der katholischen Pfarrkirche Allerheiligste Dreifaltigkeit in Karnabrunn, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Großrußbach.
Karnabrunn - Luftaufnahme.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Luftaufnahme (Westsüdwestansicht) des Dorfes Karnabrunn in der niederösterreichischen Marktgemeinde Großrußbach.