Kamyschlow

Stadt
Kamyschlow
Камышлов
FlaggeWappen
Flagge
Wappen
FöderationskreisUral
OblastSwerdlowsk
StadtkreisKamyschlow
BürgermeisterMichail Tschucharew
Gegründet1668
Stadt seit1781
Fläche52 km²
Bevölkerung26.870 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte517 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums95 m
ZeitzoneUTC+5
Telefonvorwahl(+7) 34375
Postleitzahl62486x
Kfz-Kennzeichen66, 96, 196
OKATO65 440
Websitewww.kamgor.ru
Geographische Lage
Koordinaten56° 51′ N, 62° 43′ O
Kamyschlow (Russland)
(56° 51′ 0″ N, 62° 43′ 0″O)
Lage in Russland
Kamyschlow (Oblast Swerdlowsk)
(56° 51′ 0″ N, 62° 43′ 0″O)
Lage in der Oblast Swerdlowsk
Liste der Städte in Russland

Kamyschlow (russisch Камышлов) ist eine Stadt in der Oblast Swerdlowsk in Russland mit 26.870 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie

Altes Stadtwappen (1783)

Die Stadt liegt im Westen des Westsibirischen Tieflandes, etwa 140 km östlich der Oblasthauptstadt Jekaterinburg am linken Ufer der Pyschma, eines rechten Nebenflusses der Tura im Flusssystem des Ob.

Kamyschlow ist Zentrum eines gleichnamigen Stadtkreises.

Die Stadt liegt an der 1885 eröffneten Eisenbahnstrecke Swerdlowsk – Tjumen (die mit der Weiterführung von Tjumen nach Omsk 1913 zu einem Teilstück der nördlichen Route der Transsibirischen Eisenbahn wurde).

Geschichte

Der Ort wurde 1668 als Ostrog Kamyschewski gegründet, benannt nach dem hier in die Pyschma mündenden Flüsschen Kamyschlowka bzw. Kamyschenka (vom tatarischen und russischen Wort für Simsen). Ab 1687 wurde der Ort Kamyschlowskaja Sloboda genannt. Ab dem 18. Jahrhundert verlief der Westabschnitt des Sibirischen Traktes durch den Ort, der sich zu einem bedeutenden Handelszentrum insbesondere für Getreide entwickelte und dies auch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts blieb (vgl. Stadtwappen). 1781 erhielt der Ort Stadtrecht.

Als sich im Herbst 1957 der Kyschtym-Unfall in der kerntechnischen Anlage Majak ereignete, erreichten Ausläufer der radioaktiven Wolke die Stadt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
18978.210
19269.900
193917.516
195930.137
197030.770
197931.939
198933.462
200228.914
201026.870

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Kamyschlow sind verschiedene Bauwerke aus dem 19. Jahrhundert und vom Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten, so die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale (Покровский собор/ Pokrowski sobor), die Gebäude der Druckerei und des ehemaligen Gymnasiums, der Jugendstil-Empfangsgebäude des Bahnhofs sowie Kaufmannshäuser entlang der Karl-Marx-Straße (uliza Karla Marksa).

Die Stadt besitzt ein Geschichts- und Heimatmuseum.

Sieben Kilometer westlich der Stadt liegt der 1871 eröffnete balneologisch-klimatische Kurort Obuchowo.

Wirtschaft

Hauptwirtschaftszweige in Kamyschlow sind Leicht- und Lebensmittelindustrie sowie Bauwirtschaft.

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Henning Sietz: Das Menetekel von Majak. Die Zeit, 27. August 2008, abgerufen am 17. Dezember 2010.

Weblinks

Commons: Kamyschlow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Autor/Urheber: Uwe Dedering, Lizenz: CC BY-SA 4.0
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