Kampilan

Kampilan

Beschreibung eines Kampilan
Angaben
Waffenart:Schwert
Bezeichnungen:Campilan, Campilan, Bada, Badanumogandi
Verwendung:traditionelle Waffe
Entstehungszeit:etwa 14. Jh.
Einsatzzeit:bis aktuell
Ursprungsregion/
Urheber:
Borneo, Volk der See-Dayak
Verbreitung:Malaysia und Philippinen
Klingenlänge:etwa 60 cm
Griffstück:Holz, Horn
Besonderheiten:Griff astgabelähnlich und als Drachenkopf geschnitzt
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Das Kampilan (auch Campilan, Bada, Badanumogandi) ist ein traditionelles Schwert von den Philippinen, Sulawesi, den Talaud-Inseln und Kalimantan (Borneo) aus dem 14. Jahrhundert. Entwickelt wurde es von dem Stamm der Dayak auf Borneo. Später wurde es von den Stämmen der Moro und der Sulu auf den Philippinen benutzt.

Geschichte

Das Kampilan wird zuerst in Berichten über die Reisen Ferdinand Magellans erwähnt. In dem Bericht über die Schlacht bei Mactan am 27. April 1521 wird erwähnt, dass der Häuptling der Philippinos, Datu Lapu-Lapu (* um 1484, † um 1564) mit einem Kampilan kämpfte. Magellan fiel bei diesem Kampf. Das Kampilan gehört auch heute noch zur Tradition der Philippinos.

Beschreibung

Das Kampilan wird beidhändig geführt. Es hat meist eine gerade, einschneidige Klinge. Sie wird vom Heft zum Ort breiter. Der Ort ist schräg abgeschnitten. An der Schräge ist oft ein gebogener Dorn ausgearbeitet. Das Heft besteht aus Holz und hat ein t-förmiges, hölzernes Parier. Der Knauf ist groß ausgearbeitet und an seinem Ende in der Form eines stilisierten Krokodilmaules geschnitzt. Das Heft ist oft mit roten oder schwarzen Tierhaarbüscheln verziert. Es ist mit Schnitzereien verziert, die über das gesamte Heft laufen. Die Scheiden sind zweiteilig und bestehen aus Holz oder Bambus, das zur Befestigung der Hälften mit Rattanschnüren umwickelt ist. Die Scheiden sind am Scheidenmund nicht miteinander verbunden und flexibel um das Ziehen des Schwertes zu erleichtern. Es gibt einen zweiten Scheidentyp, der aus einem Stück Holz gefertigt ist und etwa in der Mitte einen Griff besitzt. Auf diese Weise konnte die Scheide als Schild benutzt werden. Das Kampilan war die Nationalwaffe der See-Dajak aus Borneo, wurde später aber von den Moro aus Sulu und Mindanao (Philippinen) übernommen.[1]

Einzelnachweise

  1. Albert G. van Zonneveld: Traditional weapons of the Indonesian archipelago. C. Zwartenkot Art Books, Leiden 2001, ISBN 90-5450-004-2, S. 60.

Literatur

  • William Henry Scott: Barangay. Sixteenth-century Philippine culture and society. Ateneo de Manila University Press, Quezon City 1994, ISBN 971-550-135-4.
  • George Cameron Stone: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor in all Countries and in all Times. Together with some closely related Subjects. With an introduction by Donald J. LaRocca. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8.
  • Thomas A. Green (Hrsg.): Martial Arts of the World. An Encyclopedia. 2 Bände. ABC-CLIO, Santa Barbara CA 2001, ISBN 1-57607-150-2.
  • Robert Cato: Moro swords. Graham Brash, Singapore 1996, ISBN 981-218-059-1.
  • Stefan Zweig: Conqueror of the Seas. The Story of Magellan. Literary Guild, New York NY 1938.

Weblinks

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This huge Moro (Philippine Muslim) kampilan is thought to be late-19th to early-20th century. Its "eyes" is made of mother-of-pearl. The lamination (pattern welding) of the blade is clearly visible. A close-up view of the characteristic kampilan spikelet on the blade's tip is also shown. Overall length: 988 mm (39 1/2 inches); Blade length: 735 mm (29 1/2 inches), and 8 mm (5/16 inches) maximum blade thickness.

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(a) Luzon weapons; (b) Visayan weapons; (c) Moro weapons; and (d) Lumad (non-Moro Mindanao) weapons
Kampilan moro parts components.jpg
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Parts of the Moro longsword kampilan, indicated in the two major dialects of Mindanao Island, i.e., Maranao and Maguindanao.

The above sample is probably late-19th to early-20th century.

Dimensions -- overall length: 943 mm (37.1 inches); blade length: 689 mm (27.1 inches); and maximum blade thickness 7 mm (1/4" inch)

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