Kais Setti

Kais Setti beim Filmfestival Hamburg 2019

Kais Setti (* 1985 in Köln[1][2]) ist ein tunesisch-deutscher Schauspieler.

Leben

Ausbildung und Anfänge

Setti ist der Sohn tunesischer Einwanderer.[3] Sein Vater erkannte früh sein Talent und förderte ihn. Er besuchte zunächst die Theater-Schule Aachen (2005–2008).[3][4]

Sein Schauspielstudium absolvierte er von 2008 bis 2012 an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg[5], wo Luk Perceval sein Schauspielleiter war. Während seiner Ausbildung spielte er Theater und erarbeitete sich zahlreiche Rollen des klassischen Theaterrepertoires.[1] Sein Bühnenreportoire umfasst mittlerweile Klassiker von Shakespeare und Goethe, aber auch modernes Theater wie z. B. das Stück Wike Safari, das sich mit der Kriegsflucht-Problematik auseinandersetzt und 2018 als bestes Stück in den Niederlanden ausgezeichnet wurde.

Zwischen 2005 und 2011 wirkte er an der 2013 mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Dokumentar-Trilogie Was lebst du? – Was du willst? – Wo stehst du? mit.[6]

Seinen ersten professionellen Filmauftritt als Darsteller hatte er 2009 unter der Regie von Nuran David Çalış als Gymnasiast Otto in der Verfilmung der für das ZDF entstandenen zeitgemäßen Adaption des Stücks Frühlings Erwachen.

Es folgten kleine Rollen in den Kinofilmen Schuld sind immer die Anderen (2012) und 5 Jahre Leben (2013).

Kino- und Fernsehauftritte

Seit 2015 ist Setti regelmäßig in deutschen, aber auch internationalen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

Im Tatort: Zorn Gottes, der im März 2016 erstausgestrahlt wurde, spielte er den Terroristen Hakim, den Gefährten der Hauptfigur Enis Günday (Cem-Ali Gültekin).[7] Im Sommer 2016 stand er für die Webserie Pendler & andere Helden unter der Regie von Peter Thorwarth für die Rolle des „smarten“ Serkan vor der Kamera.[3][4] Die Clips, die an Bahnhöfen in Essen, Hagen und Düsseldorf, in Kölner Bussen sowie im Regional-Express zwischen Aachen und Dortmund entstanden, erzählen „charmante Geschichten aus Bussen und Bahnen“.[3]

Im Münchner Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit (Erstausstrahlung: August 2018) spielte Setti an der Seite von Matthias Brandt unter der Regie von Jan Bonny den Kommissar Ayhan Ischinger.[8][9] Unter der Regie von Christian Alvart spielte Setti in der Original-Netflix-Serie Dogs of Berlin (2018) als Kareem Tarek Amir eine der Hauptrollen.

In der ZDF-Krimikomödie Das Gesetz sind wir, die im März 2020 erstausgestrahlt wurde, spielte Setti den ältesten Sohn eines kriminellen arabischen Clan-Chefs.[10] In Nachtschicht – Blut und Eisen (2021), dem 17. Film der ZDF-Krimireihe Nachtschicht, spielte Setti als Mübariz Petekkaya, Geschäftsführer einer Burgerrestaurantkette, eine der Hauptrollen.[11][12]

In dem Krimi-Thriller Das Lied des toten Mädchens (2021) verkörperte er den Ex-Profiboxer und Kölner Boxclub-Inhaber Arslan Aksoy, einen „netten“ und verlässlichen Freund der beiden Hauptfiguren Jan Römer (Torben Liebrecht) und Stephanie „Mütze“ Schneider (Lara Mandoki).[13][14]

Außerdem hatte er regelmäßig Gast- und Episodenrollen in diversen Krimiformaten, insbesondere des ZDF, u. a. in SOKO Köln (2015, als Geschäftspartner eines Gangsta-Rappers), Notruf Hafenkante (2016, als Deutsch-Türke, der sich als Lover einer Schlagersängerin ausgibt) und Ein Fall für zwei (2018, als Koch in einer Frankfurter Äppelwoiwirtschaft). In der 16. Staffel der ZDF-Serie SOKO Köln (2019) übernahm Setti eine Episodenhauptrolle als tatverdächtiger Hauptkommissar Volkan Dercan, ein alter Freund und Kollege des SOKO-Ermittlers Matti Wagner.[15]

Privates

Kais Setti setzt sich ehrenamtlich für die Unterstützung von Geflüchteten ein. Er besitzt neben der deutschen auch die tunesische Staatsangehörigkeit und lebt in Köln.[1][2]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Kais Setti; Profil und Vita der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Abgerufen am 13. Oktober 2016.
  2. a b Kais Setti Profil bei CAST FORWARD. Abgerufen am 13. Oktober 2016.
  3. a b c d Kais Setti spielt Serkan (Memento des Originals vom 13. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kvb-koeln.de; Vita. Internetpräsenz der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Abgerufen am 13. Oktober 2016.
  4. a b Dreharbeiten für „Pendler und andere Helden“ in Aachen. In: Aachener Nachrichten vom 26. Juli 2016. Abgerufen am 13. Oktober 2016.
  5. Kais Setti bei filmmakers.de, abgerufen am 11. Februar 2022
  6. „Was lebst du? – Was du willst? – Wo stehst du?“ (Memento des Originals vom 30. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grimme-institut.de; Handlung, Stab und Trailer. Offizielle Internetpräsenz Grimme-Preis. Abgerufen am 13. Oktober 2016
  7. "Tatort: Zorn Gottes"; Szenenfoto mit Kais Setti in: FOCUS vom 17. März 2016. Abgerufen am 13. Oktober 2016
  8. Drehschluss von "Das Gespenst der Freiheit". BR-Presseportal vom 12. April 2017. Abgerufen am 29. Juni 2017
  9. Das Gespenst der Freiheit (Memento vom 16. August 2019 im Internet Archive). Besetzung und Produktionsdetails. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 19. August 2018.
  10. „DAS GESETZ SIND WIR“ MIT KAILAS MAHADEVAN (‚MICHAEL STADELMANN‘) & KAIS SETTI (‚EMIN ISSA‘) GEWINNT FERNSEHKRIMI-PREIS. Abgerufen am 24. März 2020.
  11. Reihe „Nachtschicht – Blut und Eisen“. TV-Kritik bei tittelbach.tv. Abgerufen am 6. April 2021.
  12. Galerie: "Nachtschicht: Blut und Eisen". Bildergalerie. Abgerufen am 6. April 2021.
  13. Das Lied des toten Mädchens. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 11. November 2021.
  14. Kais Setti als Arslan Aksoy. Interview mit Kais Setti. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 11. November 2021.
  15. SOKO Köln: Unter Kollegen. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 4. Dezember 2019.

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Autor/Urheber: KaisSetti, Lizenz: CC BY-SA 4.0
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