Kabinett Thatcher II

Kabinett Thatcher II
Kabinett des Vereinigten Königreichs
{{{Legende}}}
PremierministerMargaret Thatcher
Wahl1983
Ernannt durchKönigin Elisabeth II.
Bildung10. Juni 1983
Ende11. Juni 1987
Dauer4 Jahre und 1 Tag
VorgängerKabinett Thatcher I
NachfolgerKabinett Thatcher III
Zusammensetzung
Partei(en)Conservative Party
Repräsentation
House of CommonsTories
397/650

Das Kabinett Thatcher II wurde im Vereinigten Königreich am 10. Juni 1983 von Premierminister Margaret Thatcher von der Conservative Party gebildet und löste das Kabinett Thatcher I ab. Das Kabinett blieb bis zum 11. Juni 1987 im Amt und wurde dann durch das Kabinett Thatcher III abgelöst.

Regierungszeit 1983 bis 1987

Aus den Unterhauswahlen vom 9. Juni 1983 ging Thatchers Conservative Party gestärkt hervor. Von 650 Sitzen entfielen auf die Tories 397 Mandate und auf die oppositionelle Labour Party 209 Sitze, während 44 Mandate an sonstige Parteien gingen. Eigentlicher Verlierer der Wahl ist aber die SDP-Liberal Alliance aus Social Democratic Party (SDP) und Liberal Party die trotz fast gleicher Stimmenzahl von 7.780.949 (25,4 Prozent) zur Labour Party (8.456.934 Wähler, 27,6 Prozent) aufgrund des Mehrheitswahlrechts nur 23 von den 44 sonstigen Mandaten erhielt.

Demonstrationszug in London während des Bergarbeiterstreiks (1984)

Im März 1984 begann der Bergarbeiterstreik unter Führung des Vorsitzenden der Bergbaugewerkschaft NUM (National Union of Mineworkers) unter Führung von Arthur Scargill, der diesen Streik als Fundamentalopposition gegen die Politik der Regierung Thatcher verstand. Die zum Teil erbitterten Auseinandersetzungen sowie Ausschreitungen mit massiven Polizeieinsätzen dauerten ein Jahr und waren der längste Arbeitskampf im 20. Jahrhundert in Großbritannien. Die letztendliche Kapitulation der Streikenden war zugleich das Symbol für den nachhaltigen Machtverlust der Gewerkschaften.

Nach harten Verhandlungen erzielte Thatchers Regierung am 26. Juni 1984 eine Reduzierung des Beitrags zur Finanzierung der Europäischen Gemeinschaften (EG). Mit der Unterzeichnung des Nordirland-Abkommens vom 15. November 1984 zwischen der Republik Irland und Großbritannien wurde Irland ein grundsätzliches Mitspracherecht in Angelegenheiten, die Nordirland betreffen, gewährt. In den folgenden Wochen gab es jedoch große Protestkundgebungen der protestantischen Bevölkerungsmehrheit in Nordirland. Am 24. August 1986 erfolgte die Privatisierung des staatlichen Energieunternehmens British Gas.

Bei den Unterhauswahlen vom 11. Juni 1987 wurde die Conservative Party als stärkste Partei bestätigt. Von 650 Sitzen im House of Commons entfielen auf die konservativen Tories 376 Mandate, während die Labour Party 229 und die sonstigen Parteien 45 Abgeordnete stellte. Margareth Thatcher bildete daraufhin ihre dritte Regierung.

Minister

Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:

ZugehörigkeitKonservative
AmtPersonAmtszeit
Premierminister
First Lord of the Treasury
Minister für den öffentlichen Dienst
Margaret Thatcher11. Juni 198313. Juni 1987
Lordpräsident des RatesWilliam Whitelaw, 1. Viscount Whitelaw11. Juni 198313. Juni 1987
LordkanzlerQuintin Hogg, 2. Viscount Hailsham11. Juni 198313. Juni 1987
LordsiegelbewahrerJohn Biffen11. Juni 198313. Juni 1987
SchatzkanzlerNigel Lawson11. Juni 198313. Juni 1987
AußenministerGeoffrey Howe11. Juni 198313. Juni 1987
InnenministerLeon Brittan11. Juni 19832. September 1985
Douglas Hurd2. September 198513. Juni 1987
BildungsministerKeith Joseph11. Juni 198321. Mai 1986
Kenneth Baker21. Mai 198613. Juni 1987
Minister für NordirlandJames Prior11. Juni 198310. September 1984
Douglas Hurd10. September 19843. September 1985
Tom King3. September 198513. Juni 1987
EnergieministerPeter Walker11. Juni 198313. Juni 1987
VerteidigungsministerMichael Heseltine11. Juni 19839. Januar 1986
George Younger9. Januar 198613. Juni 1987
Minister für SchottlandGeorge Younger11. Juni 19839. Januar 1986
Malcolm Rifkind9. Januar 198613. Juni 1987
Minister für WalesNicholas Edwards11. Juni 198313. Juni 1987
UmweltministerPatrick Jenkin11. Juni 19832. September 1985
Kenneth Baker2. September 198521. Mai 1986
Nicholas Ridley21. Mai 198613. Juni 1987
Minister für soziale DiensteNorman Fowler11. Juni 198313. Juni 1987
Minister für BeschäftigungNorman Tebbit11. Juni 198316. Oktober 1983
Tom King16. Oktober 19833. September 1985
David Young, Baron Young of Graffham3. September 198513. Juni 1987
Minister für Handel und IndustrieCecil Parkinson11. Juni 198316. Oktober 1983
Norman Tebbit16. Oktober 19832. Mai 1985
Leon Brittan2. Mai 198524. Januar 1986
Paul Channon24. Januar 198613. Juni 1987
Kanzler des Herzogtums LancasterArthur Cockfield, Baron Cockfield11. Juni 198310. September 1984
Grey Ruthven, 2. Earl of Gowrie10. September 19843. September 1985
Norman Tebbit3. September 198513. Juni 1987
TransportministerTom King11. Juni 198316. Oktober 1983
Nicholas Ridley16. Oktober 198321. Mai 1986
John Moore21. Mai 198613. Juni 1987
Minister für Landwirtschaft und ErnährungMichael Jopling11. Juni 198313. Juni 1987
Chefsekretär des SchatzamtesPeter Rees11. Juni 19832. September 1985
John MacGregor2. September 198513. Juni 1987
Minister ohne GeschäftsbereichDavid Young, Baron Young of Graffham11. September 19843. September 1985
GeneralzahlmeisterJohn Gummer11. September 19842. September 1985
Kenneth Clarke2. September 198513. Juni 1987

Hintergrundliteratur

  • Der Große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte. 35. Auflage. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2008, ISBN 978-3-525-32008-2, S. 1513 f.

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Miners strike rally London 1984.jpg
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Demonstration während des britischen Bergarbeiterstreiks 1984. London, UK