Kabinett Michaelis

Kabinett Michaelis
Reichsregierung des Kaiserreichs
Georg Michaelis
ReichskanzlerGeorg Michaelis
Wahl1912
Ernannt durchKaiser Wilhelm II.
Bildung14. Juli 1917
Ende31. Oktober 1917
Dauer109 Tage
VorgängerKabinett Bethmann Hollweg
NachfolgerKabinett Hertling
Zusammensetzung
Partei(en)Parteilose
Unterstützt durch:

Zentrum
FVP
NLP
DKP
FKP

Repräsentation
Reichstag
235/397

Das Kabinett Michaelis war die im Jahr 1917 vom 14. Juli bis zum 31. Oktober unter Kaiser Wilhelm II. amtierende Reichsregierung des Deutschen Reichs.

Sie war die erste Regierung deren Amtszeit ausschließlich in die Zeit des Ersten Weltkriegs fällt.

Reichstagsmehrheit

Nach dem plötzlichen und überraschenden Rücktritt von Kanzler Theobald von Bethmann Hollweg waren die Mehrheitsparteien im Reichstag aus SPD, Zentrum und FVP nicht in der Lage sich auf einen Kandidaten zu einigen, welchen sie dem Kaiser vorschlagen konnten. Bereits am folgendem Tag, dem 14. Juli 1917 ernannte Wilhelm II. den als konservativ geltenden Michaelis zum Reichskanzler.[1]

In seiner nur kurzen Regierungszeit wurde er vor allem Konservativen und Nationalliberalen unterstützt, aber auch das Zentrum und die linksliberale FVP waren zur Zusammenarbeit bereit. Einem Misstrauensvotum der USPD im Reichstag am 9. Oktober 1917 schloss sich nur die MSPD an. Am 22. Oktober 1917 entzogen ihm dann alle Parteien bis auf die Konservativen aufgrund seiner eigenwilligen Auffassung der Friedensresolution das Vertrauen. Aufgrund der zunehmenden Parlamentarisierung des Reiches konnte sich Michaelis nicht mehr halten und musste am seinen Rücktritt einreichen.[2]

Kabinett

Kabinett Michaelis
14. Juli bis 31. Oktober 1917
Reichskanzler
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Georg Michaelis
Vizekanzler
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Karl Helfferich
Auswärtiges Amt
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Arthur Zimmermann
bis 5. August 1917
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Richard von Kühlmann
Inneres
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Karl Helfferich
JustizHermann Lisco
bis 5. August 1917
Paul von Krause
Marine
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Eduard von Capelle
Wirtschaft
ab 5. August 1917
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Rudolf Schwander
Ernährung
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Adolf Tortilowicz von Batocki-Friebe
bis 5. August 1917
Wilhelm von Waldow
PostReinhold Kraetke
bis 5. August 1917
Otto Rüdlin
Schatz
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(c) Bundesarchiv, Bild 146-2003-0016R / CC-BY-SA 3.0
Siegfried von Roedern
Kolonien
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(c) Bundesarchiv, Bild 183-R73059 / CC-BY-SA 3.0
Wilhelm Solf

Quelle

  • Regenten und Regierungen der Welt, Band 2,3. Neueste Zeit: 1492–1917, bearb. von B. Spuler; 2. Aufl., Würzburg, Ploetz, 1962.

Einzelnachweise

  1. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Band V: Weltkrieg, Revolution und Reichserneuerung: 1914–1919. W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1978, S. 313–315.
  2. Jahreschronik 1917. dhm, abgerufen am 27. Mai 2022.

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Portrait de Rudolf Schwander.
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Georg Michaelis
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Wilhelm Solf

Solf, Wilhelm, geb. 5.10.1862 1911 Staatssekr. d. Reichskolonialamtes, 1921-28 Botschafter in Tokio.

[Porträt von Wilhelm Solf, Zigarre rauchend]

Abgebildete Personen:

  • Solf, Wilhelm Dr.: Botschafter in Japan, Staatssekretär des Reichskolonialamtes, Deutschland
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Eduard von Capelle, German Navy Minister in 1916-1918
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German politician and economist Karl Helfferich (1872-1924)
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