Kabinett Bauer

Kabinett Bauer
Zweite Reichsregierung der Weimarer Republik
Kabinett Bauer (1919)
(c) Bundesarchiv, Bild 183-R00549 / CC-BY-SA 3.0
ReichskanzlerGustav Bauer
Wahl1919
LegislaturperiodeNationalversammlung
Ernannt durchReichspräsident Friedrich Ebert
Bildung21. Juni 1919
Ende27. März 1920
Dauer280 Tage
VorgängerKabinett Scheidemann
NachfolgerKabinett Müller I
Zusammensetzung
Partei(en)SPD, Zentrum und DDP
Repräsentation
Nationalversammlung
330/423

Das Kabinett Bauer war ein Kabinett der Reichsregierung unter Vorsitz Gustav Bauers (SPD) in der Zeit der Weimarer Republik. Es wurde gebildet, nachdem das Kabinett Scheidemann im Juni 1919 an der Frage der Unterzeichnung oder Nichtunterzeichnung des Versailler Vertrages zerbrochen war. Die ausgeschiedene DDP trat erst im Oktober 1919 wieder in die Regierung ein und stellte somit die Weimarer Koalition wieder her. Infolge des Kapp-Putsches wurde die Regierung am 26. März 1920 zum Rücktritt gezwungen und vom Kabinett Müller I abgelöst.

Zusammensetzung

Kabinett Bauer
21. Juni 1919 bis 27. März 1920
AmtPorträtNamePartei
Ministerpräsident
(ab 14. August 1919)
Reichskanzler
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Gustav BauerSPD
Stellvertreter des Ministerpräsidenten
bzw. des Reichskanzlers
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Matthias Erzberger
(bis 3. Oktober 1919)
Zentrum
Eugen SchifferDDP
Auswärtiges Amt
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Hermann MüllerSPD
Inneres
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Eduard David
(bis 3. Oktober 1919)
SPD
Erich Koch-WeserDDP
Justiz
Eugen Schiffer
(ab 3. Oktober 1919)
DDP
Finanzen
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Matthias Erzberger
(bis 12. März 1920)
Zentrum
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Joseph WirthZentrum
Wirtschaft
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Rudolf Wissell
(bis 15. Juli 1919)
SPD
Robert SchmidtSPD
ErnährungSPD
Arbeit
Alexander SchlickeSPD
Reichswehr
Gustav Noske
(bis 22. März 1920)
SPD
Verkehr
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Johannes BellZentrum
Post
Johannes GiesbertsZentrum
Schatz
Wilhelm Mayer
(bis 30. Januar 1920)
Zentrum
Kolonien
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Johannes Bell
(bis 7. November 1919)
Zentrum
Reichsminister ohne Geschäftsbereich
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Eduard David
(ab 3. Oktober 1919)
SPD
Wiederaufbau
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Otto Geßler
(ab 25. Oktober 1919)
DDP
Preußischer Kriegsminister
bis 1. Oktober 1919, danach Chef der Heeresleitung
(mit Sitz, aber ohne Stimme im Kabinett)
Walther Reinhardtparteilos
Chef der Admiralität
(mit Sitz, aber ohne Stimme im Kabinett)
Adolf von Trotha
(ab 27. März 1919)
parteilos

Literatur

  • Anton Golecki: Das Kabinett Bauer – 21. Juni 1919 bis 27. März 1920. (= Akten der Reichskanzlei 2). Haraldt Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1980, ISBN 3-7646-1750-0. (online auf: www.bundesarchiv.de)

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Zentralbild
Gustav Bauer, rechter sozialdemokratischer Führer und Staatsmann, geb: 6.1.1870 in Darkehmen, gest: 16.9.1944; während des ersten Weltkrieges Sozialchauvinist, Februar 1919 Reichsarbeitsminister, Juni 1919 Reichskanzler, April 1920 Reichsverkehrsminister, Mai 1921 bis November 1922 Vizekanzler. Aufnahme 1920.
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Eugen Schiffer (* 14. Februar 1860 in Breslau; † 5. September 1954 in Berlin) deutscher Politiker (Nationalliberal, DDP, LDPD, FDP)

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Landtagsabgeordneter Bell 1908
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Gustav Noske (* 9. Juli 1868 in Brandenburg an der Havel; † 30. November 1946 in Hannover) deutscher SPD-Politiker

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Nationalversammlung in Weimar 1919.

Die neue Regierung im Weimarer Schloß. Erzberger - Minister in der Weimarer Regierung. (Zentrums-Abgeordneter und Schriftsteller. Wurde 1921 ermordet).
Bild: 9139. Weimar: 1919 Negativ: 239

Diethart Kerbs, Berlin
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Zentralbild

Dr. Eduard David, sozialdemokratischer Politiker, seit 1903 Mitglied des Reichstages.
In der Weimarere Republik bekleidete er mehrmals Ministerporten und war der erste
Präsident der Nationalversammlung.
Aufnahme 1907

[Scherl Bilderdienst]
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Erich Koch-Weser (* 26. Februar 1875 in Bremerhaven; † 19. Oktober 1944 Caviúna (Rolândia), Brasilien) deutscher Politiker (DDP)

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Robert Schmidt (* 15. Mai 1864 in Berlin; † 16. September 1943 in Berlin-Tempelhof) deutscher Politiker (SPD)

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Der Kampf um die Young-Gesetze im Reichstag in Berlin! Die bedeutungsvolle Sitzung, an welcher die Abgeordneten aller Parteien teilnahmen. Der Reichsarbeitsminister Wissel begibt(links) sich zur Lesung der Young-Gesetze in den Reichstag.
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Kabinett Gustav Bauer

ADN-ZB/Archiv Das Kabinett Gustav Bauer (21.6.1919-26.3.1920) UBz: von links:

  • Reichswehrminister Gustav Noske,
  • Pressechef der Reichsregierung Ulrich Rauscher (Oktober 1919 bis Juni 1920),
  • vorn Reichsschatzminister Wilhelm Mayer-Kaufbeuren (21. Juni 1919 bis 30. Januar 1920),
  • dahinter Reichskanzler Gustav Bauer (21. Juni 1919 bis 26. März 1920),
  • Reichsminister für Verkehr und Kolonien Johannes Bell (21. Juni 1919 bis 30. April 1920),
  • dahinter verdeckt Staatssekretär in der Reichskanzlei Heinrich Albert,
  • Vizekanzler und Reichsfinanzminister Matthias Erzberger,
  • Reichsaußenminister Alexander Schlicke,
  • dahinter verdeckt Reichsaußenminister Hermann Müller-Franken,
  • Reichswirtschaftsminister Rudolf Wissel,
  • Reichspostminister Johannes Giesberts,
  • Reichsinnenminister Erich Koch-Weser.
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Johannes Giesberts, auch Johann (* 3. Februar 1865 in Straelen; † 7. August 1938 in Mönchengladbach) deutscher Politiker (Zentrum)

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Wilhelm Mayer (* 18. November 1874 in Enkenbach; † 6. März 1923 in München) deutscher Politiker (ZENTRUM, BVP)

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Alexander Schlicke (* 26. März 1863 in Berlin; † 2. Februar 1940 in Stuttgart) deutscher Politiker (SPD)

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Wappen des Deutschen Reiches in der Frühzeit der Weimarer Republik. Eingeführt mit der

Bekanntmachung betreffend das Reichswappen und den Reichsadler vom 11. November 1919.

»Auf Grund eines Beschlusses der Reichsregierung gebe ich hiermit bekannt, daß das Reichswappen auf goldgelben Grunde den einköpfigen schwarzen Adler zeigt, den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und Fänge von roter Farbe.

Wird der Reichsadler ohne Umrahmung dargestellt, so sind das gleiche Bild und die gleichen Farben, wie beim Adler im Reichswappen, zu verwenden, doch sind die Spitzen des Gefieders nach außen gerichtet.

Die im Reichsministerium des Innern verwahrten Muster sind für die heraldische Gestaltung des Reichswappens maßgebend. Die künstlerische Ausgestaltung bleibt für jeden besonderen Zweck vorbehalten.


Berlin, den 11. November 1919.

Der Reichspräsident
Ebert

Der Reichsminister des Innern
Koch«

Quelle: http://www.documentarchiv.de/wr/rwappen.html


1928 wurde dieses Wappen durch das neue Reichswappen von Tobias Schwab abgelöst, das Theodor Heuss im Februar 1950 auch als Bundeswappen verkündete: Reichs- bzw. Bundeswappen