Meißenheim

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 25′ N, 7° 46′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Ortenaukreis
Höhe:151 m ü. NHN
Fläche:21,35 km2
Einwohner:4066 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:190 Einwohner je km2
Postleitzahl:77974
Vorwahl:07824
Kfz-Kennzeichen:OG, BH, KEL, LR, WOL
Gemeindeschlüssel:08 3 17 075
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Winkelstraße 28
77974 Meißenheim
Website:www.meissenheim.de
Bürgermeister:Alexander Schröder
Lage der Gemeinde Meißenheim im Ortenaukreis
KarteFrankreichLandkreis RastattBaden-BadenLandkreis CalwLandkreis EmmendingenLandkreis FreudenstadtRheinau (Baden)Lauf (Baden)SasbachLandkreis RastattLandkreis RottweilSchwarzwald-Baar-KreisAchernAchernAchernAppenweierBad Peterstal-GriesbachBerghauptenBiberach (Baden)DurbachEttenheimFischerbachFriesenheim (Baden)GengenbachGutach (Schwarzwaldbahn)Haslach im KinzigtalHausachHofstetten (Baden)HohbergHornbergKappel-GrafenhausenKappel-GrafenhausenKappelrodeckWillstättKehlKehlKippenheimKippenheimKippenheimLahr/SchwarzwaldLauf (Baden)Lauf (Baden)Lautenbach (Ortenaukreis)MahlbergMahlbergMahlbergMeißenheimMühlenbach (Schwarzwald)Neuried (Baden)NordrachOberharmersbachOberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)OberwolfachOffenburgOhlsbachOppenauOrtenberg (Baden)Ottenhöfen im SchwarzwaldRenchenRenchenRingsheimRingsheimRust (Baden)Rheinau (Baden)Rheinau (Baden)Rheinau (gemeindefreies Gebiet)SasbachSasbachSasbachSasbachwaldenSchuttertalSchutterwaldSchwanauSeebach (Baden)Seelbach (Schutter)Steinach (Ortenaukreis)WillstättWillstättWolfachZell am Harmersbach
Karte

Meißenheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ortenaukreis.

Geographie

Lage

Meißenheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene direkt am Rhein und damit an der deutsch-französischen Grenze, etwa 13 km von Lahr entfernt.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Neuried, im Osten an Friesenheim und die Stadt Lahr, im Süden an Schwanau und im Westen an die elsässische Gemeinde Gerstheim.

Gemeindegliederung

Wappen Kürzell
Wappen Kürzell

Zur Gemeinde Meißenheim mit der ehemals selbstständigen Gemeinde Kürzell gehören die beiden gleichnamigen Dörfer. Im Gemeindeteil Kürzell liegen die abgegangenen Ortschaften Hoschweier, Kenle, Merzweier, Mietershofen und Vastolfsweier. Im Gemeindeteil Meißenheim liegen die abgegangenen Ortschaften Äußerer und Innerer Hilbertshof, auf die heute ein Flurname hindeutet.[2]

Geschichte

Im Jahre 1267 wurde Meißenheim erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst gehörte der Ort als Lehen des Bistums Straßburg den Herren von Geroldseck, um dann im 14. Jahrhundert an die Herren von Hattstadt überzugehen. 1464 kaufte der Straßburger Bürger Bernhard Wurmser das Dorf. Es blieb bis 1805 im Besitz seiner Familie und kam dann im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden.

Meißenheim gehörte ab 1939 zum Landkreis Lahr, mit dem es 1973 im neuen Ortenaukreis aufging. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Kürzell nach Meißenheim eingemeindet.[3]

Religionen

Obwohl Straßburger Lehen, wurde von der Familie Wurmser in Meißenheim die Reformation eingeführt. Auch heute noch ist der Ort überwiegend evangelisch geprägt. Neben den beiden evangelischen Kirchen (für jeden Ortsteil eine) gibt es in Kürzell auch eine römisch-katholische und im Hauptort bis 2019 eine neuapostolische Gemeinde.[4]

Politik

Verwaltungsgemeinschaft

Die Gemeinde Meißenheim bildet mit der Gemeinde Schwanau eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

Gemeinderat

Altes Rathaus Meißenheim

Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 58,33 % folgendes Ergebnis:

Insgesamt 14 Sitze
  • Gruppe für Umwelt und Leben: 1
  • Freie Liste: 4
  • FW: 5
  • P M+K (Pro Meissenheim u. Kürzell): 4
Kommunalwahl 2014
 %
40
30
20
10
0
35,7 %
(+3,1 %p)
30,9 %
(−0,6 %p)
25 %
(−2,4 %p)
8,5 %
(−0,4 %p)
P M+K
FL
GUL
2009

2014

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Für Kürzell besteht ein eigener Ortschaftsrat.

Bürgermeister

Alexander Schröder wurde im September 2009 im zweiten Wahlgang zum Nachfolger von Gerlinde Kleis gewählt und setzte sich im September 2017 mit 89,9 % der Stimmen gegen Gerhard Bidermann durch.[5]

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein roter Ring.“ Es handelt sich dabei um einen Wendelring; das Wappen bildet wahrscheinlich das alte Dorfzeichen ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

  • Kirchenchor, Posaunenchor, Musikverein, Männergesangsverein, Jagdhornbläser, Fanfarenzug, Zitherensemble Zith-A5

Bauwerke

Evangelische Kirche Meißenheim
Kirche St. Laurentius in Kürzell, Architekt: Hans Voß
  • Evangelische Kirche Meißenheim, barocke Kirche von 1766 mit Silbermann-Orgel. Der Altarraum der Kirche wurde 2003 von Christoph Manuel Beysser und Markus Artur Fuchs neu ausgestattet.[6]
  • Kürzell besitzt mit St. Laurentius eine Kirche im klassizistischen Stil. Erbaut 1829 bis 1830 von Hans Voß besitzt die Kirche dank durchaus reicher Detailarbeit und einem niedrigen Turmdach eine barocke Ausstrahlung – dieser Aspekt macht sie zu einer ungewöhnlichen Kirche im eigentlich für eine kraftvolle, monumentale Wirkung bekannten Weinbrenner-Stil. Die Kirche wurde bis 1962 gemeinsam von der evangelischen und katholischen Kirche als Simultankirche genutzt.

Parks

Meißenheim:

  • Riedhof mit Christophorus-Kapelle, Kreuzweg, Oster- und Weihnachtskuppel, Teich und Biotop.
  • Mühlbachpromenade mit Ruhepavillons, Aussichtspunkten und Biotop.
  • Baggersee mit Sandstrand und Schollenhütte mit Grillmöglichkeit

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Meißenheim war bis 1959 durch die Mittelbadische Eisenbahn (KehlSeelbach (Schutter)) an das Schienennetz angebunden. Die Landesstraße 75 durchquert die Gemarkung Meißenheims.

Bildung

Mit der Friederike-Brion-Schule besteht in Meißenheim eine Grundschule. Im Ortsteil Kürzell gibt es zudem eine Schule für lernbehinderte Kinder. In beiden Ortsteilen gibt es je einen evangelischen Kindergarten, in Kürzell auch einen in Trägerschaft der römisch-katholischen Kirchengemeinde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Franz Joseph Gießler (1908)
  • Franz Joseph Gießler (1854–1923), geboren in Kürzell, Landgerichtsdirektor und badischer Landtagsabgeordneter (Zentrum)
  • Ferdinand Kopf (1857–1943), geboren in Kürzell, Rechtsanwalt, Landtagsabgeordneter
  • Karl Fischer (1871–1931), Politiker (DNVP), Landtags- und Reichstagsabgeordneter
  • Karl Hoppe (1898–1963), Politiker (SPD, KP), Mitglied des Saarländischen Landtags
  • Jörg Erb (1899–1975), geboren in Kürzell, Religionspädagoge und Fachautor
  • Gerhard Krapf (1924–2008), deutsch-amerikanischer Organist, Komponist und Musikpädagoge
  • Werner Schwärzel (* 1948), Motorradrennfahrer, Weltmeister in der Seitenwagenklasse 1982.
  • Jürgen Brandstaeter (* 1962), Handballspieler
  • Ewald Meier, Bundestrainer im Fahrsport

Ehrenbürger

  • Oskar Bohnert (2003)
  • Herbert Reith (2003)
  • Hans Spengler (2023)[7]
  • Günter Killius (2023)

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Friederike Brion (1752–1813), die Jugendliebe Goethes wurde in Meißenheim bestattet.

Literatur

  • Johannes Georg Schilher: Chronicon Meissenheimense. Heidelberg 1844 (Digitalisat).
  • Albert Köbele: Dorfsippenbuch Meißenheim, Landkreis Lahr in Baden, 1568–1969. 2. Auflage. Grafenhausen: Köbele 1969 (= Badische Ortssippenbücher 1)

Weblinks

Commons: Meißenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 416–417
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 498.
  4. Neuapostolische Gemeinde Meißenheim verkauft Kirche. In: baden online. 12. September 2019, abgerufen am 8. September 2022.
  5. Schröder ist neuer Bürgermeister von Meißenheim in der Badischen Zeitung vom 27. September 2009
  6. https://www.ekiba.de/html/content/meissenheim_prinzipalien779.html?t=7cf300dca5cd6fd3ef8cb5ac2a81522d&tto=f39d5b5c&&
  7. Günter Killius und Hans Spengler sind zu Ehrenbürgern von Meißenheim ernannt worden. 25. September 2023, abgerufen am 25. September 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Meißenheim in OG.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Meißenheim, Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Meißenheim in Ortenau District, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Meißenheim dans l'arrondissement d'Ortenau dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Meißenheim, Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Meißenheim во рамките на Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Meißenheim in de Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Meißenheim en Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, Ortenau District, Meißenheim ഭൂപടസ്ഥാനം.
Franz Joseph Gießler1.jpg
Franz Joseph Gießler (1854-1923) badischer Landtagsabgeordneter (Zentrum) und Landgerichtsdirektor
Wappen Kuerzell.png
Wappen von Kürzell in Meißenheim
Kirche Kürzell.JPG
Autor/Urheber: Felix Boboiser at de.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0
"St. Laurentius" in Kürzell
Meißenheim, Rathaus.jpg
Rathaus der Gemeinde Meißenheim, Ortenaukreis
Meißenheim, evangelische Kirche.jpg
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
evangelische Kirche in Meißenheim, Ortenaukreis