Kölner Decke

Die sogenannte Kölner Decke bezeichnet eine Konstruktion aus Deckenbalken und den darüber liegenden Dielen, die vollständig von Putz überzogen ist. Die Unterseiten der Balken sind oft mit Stuckornamenten versehen, während die zwischen den Balken liegenden Deckenflächen glatt verputzt sind, manchmal liegen allerdings auch darauf Stuckornamente. Somit bleibt die Balkenstruktur sichtbar. Die Enden zwischen zwei Deckenbalken sind bei der Kölner Decke halbrund ausgestaltet. Kölner Decken waren seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis ins erste Drittel des 18. Jahrhunderts vor allem im Rheinland sehr beliebt, wurden dann aber zunehmend von flächigen Stuckdecken, also z. B. aufgelegte Stuckleisten, die geometrische Ornamente auf glattem Grund ausbilden, verdrängt. Im Historismus, also in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden im Zuge der Wiederaufnahme historischer Stilformen auch Kölner Decken wieder beliebt. Sie wurden zum Beispiel auf damals modernen Konstruktionen angebracht. Unter dem Stuck finden sich daher manchmal statt Balken Stahlträger oder Unterzüge aus Beton.

Die größte erhaltene Decke dieser Art befindet sich im Haus Töller auf der Weyerstraße, feinfein am Fischmarkt in Köln, sogar im Bahnhof Bayerisch Eisenstein in Bayern.

Literatur

  • Barbara Rinn: „Das wollen wir auch...“. Die „Kölner Decke“ als Exportschlager des 17. Jahrhunderts. In: Stefan Lewejohann (Hrsg.): Köln in unheiligen Zeiten. Böhlau, Köln 2014, S. 111–116.
  • Barbara Rinn: Die „Kölner Decke“ – ein bis in die Niederlande exportierter Stuckbestseller der Barockzeit. In Thomas Deres (Hrsg.) et al.: Geschichte in Köln, 55. SH-Verlag GmbH, Köln 2008. ISBN 978-3-89498-195-2

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Erftstadt-Friesheim, Burg Redinghoven. Kölner-Decke
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Bürgermeister-Stroof-Haus; Kleiner Salon im Obergeschoss, mit Blick auf die barocke Kölner Decke die ein florales Dekor besitzt.
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Zeitgenössische Kunst innder Ausstellung des Museums in Boppard (ehemalige Kurfürstlichen Burg),Burgplatz 2