Junge Welt-Pokal

(c) Bundesarchiv, Bild 183-G0425-0021-001 / Kluge, Wolfgang / CC-BY-SA 3.0
Die Mannschaft des FC Karl-Marx-Stadt mit dem Pokal 1968.

Der Junge Welt-Pokal war ein bis 1991 ausgetragener Pokalwettbewerb im Nachwuchsfußball des Deutschen Fußball-Verbandes der DDR. Gestiftet wurde der Pokal von der Freien Deutschen Jugend sowie der Tageszeitung junge Welt für den Juniorenbereich. Unter dem Namen Junge Welt-Pokal wurden auch auf unterklassiger Bezirksebene jeweilige Pokalsieger ermittelt.

Historie

In der Anfangsphase fand der Wettbewerb noch auf gesamtdeutscher Ebene in Turnierform statt. Später wurde der Sieger aus den jeweiligen Bezirkspokalsiegern ermittelt. Der Stellenwert des ostdeutschen Nachwuchspokals war mit dem heutigen DFB-Junioren-Vereinspokal vergleichbar. In jenen sieben Spielzeiten, in denen die Junioren- von der Nachwuchsoberliga ersetzt wurde (1976/77 bis 1982/83), und die besten Juniorenspieler der zehn staatlich geförderten Fußballclubs und der ihnen gleichgestellten SG Dynamo Dresden in der Juniorenliga (AK 17/18) antraten, stammten die Sieger des Wettbewerbs ausschließlich aus Betriebssportgemeinschaften. Ab 1983/84 durften laut DFV-Beschluss wieder alle Junioren - und Jugendmannschaften am Junge Welt- (AK 17/18) und am FDJ-Pokal (AK 15/16) teilnehmen. Damit begann erneut die Dominanz der Fußballclubs. Erfolgreichste Teilnehmer waren der BFC Dynamo (später FC Berlin) mit fünf Triumphen sowie mit jeweils vier Siegen der 1. FC Lokomotive Leipzig und Dynamo Dresden.

Pokalsieger

Titelträger 1949–1959Titelträger 1960–1970Titelträger 1971–1981Titelträger 1982–1991
1949Nordstern 07 Berlin
1950ZSG Union Halle
1951BSG Melsa Halle
1952BSG Empor Halle
1953BSG Wismut Neuwürschnitz
1954TuRU Düsseldorf
1955SC Turbine Erfurt (1)
1956Eintracht Braunschweig (1)
1957Eintracht Braunschweig (2)
1958SC Motor Karl-Marx-Stadt (1)
1959ASK Vorwärts Berlin
1960SC Lokomotive Leipzig
1961TSC Oberschöneweide
1962SC Frankfurt
1963SC Turbine Erfurt (2)
1964SC Chemie Halle
1965SC Karl-Marx-Stadt(2)
1966BFC Dynamo (1)
1967BFC Dynamo (2)
1968FC Karl-Marx-Stadt (3)
1969BSG Stahl Riesa (1)
19701. FC Magdeburg (1)
19711. FC Lokomotive Leipzig (1)
1972FC Hansa Rostock (1)
1973FC Hansa Rostock (2)
19741. FC Lokomotive Leipzig (2)
19751. FC Lokomotive Leipzig (3)
1976SG Dynamo Dresden (1)
1977BSG Stahl Riesa (2)
1978BSG Wismut Aue (1)
1979BSG Wismut Aue (2)
1980BSG Chemie Leipzig (2)
1981BSG Post Neubrandenburg (1)
1982BSG Post Neubrandenburg (2)
1983BSG Stahl Riesa (3)
19841. FC Magdeburg (2)
1985SG Dynamo Dresden (2)
1986SG Dynamo Dresden (3)
1987BFC Dynamo (3)
19881. FC Lokomotive Leipzig (4)
1989BFC Dynamo (4)
1990FC Berlin (5)
19911. FC Dynamo Dresden (4)

Literatur

  • Günter Simon (Gesamtredaktion): Fußball informativ. Sportverlag Berlin, Berlin 1986, ISBN 3-328-00130-1, Seite 161.
  • Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, Seite 171 und 427.

Weblinks

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Zentralbild-Kluge Ma. 25. April 1968 Leipzig: Fußball - Junge-Welt-Pokal nach Karl-Marx-Stadt. Gewinner des 20. Junge-Welt-Pokal-Wettbewerbes der Fußball-Junioren wurde am 24. April 1968 im Leipziger Zentralstadion der FC Karl-Marx-Stadt (Foto nach der feierlichen Siegerehrung) durch einen 3:1-Endspielerfolg über den BFC Dynamo, den Pokalsieger von 1966 und 1967. Das Finale wurde vor dem Olympia-Qualifikationsspiel DDR-Bulgarien ausgetragen. Links Trainer Heinz Weber, rechts Mannschaftsleiter August Götte. Vordere Reihe Mitte Mannschaftskapitän Frank Wiedensee mit dem Pokal.