Julie Campiche

Julie Campiche (* 29. Mai 1983 in Genf) ist eine Schweizer Jazzmusikerin (Harfe, elektronische Effekte, Komposition).[1]

Leben und Wirken

Campiche begeisterte sich siebenjährig bei einem Opernbesuch für die Harfe. Sie erhielt klassischen Unterricht auf dem Instrument und begann ein Studium am Konservatorium in Genf. Erst, als sie mit 20 Jahren für ihre Lehrerin in einer Bigband einsprang, entdeckte sie den Jazz für sich.[2] Sie erwarb einen Jazz-Bachelor an der Haute Ecole de Musique de Lausanne und studierte dort anschliessend im Master Komposition und Jazzvortrag.

Seit 2008 spielte Campiche in der Worldjazz-Band Orioxy, die sie zusammen mit der Sängerin Yael Miller gegründet hatte und mit der sie drei Alben vorlegte.[2] 2016 gründete sie ihr eigenes Quartett mit Saxophonist Leo Fumagalli, Bassist Manu Hagmann und Schlagzeuger Clemens Kuratle, das sich 2018 auf dem Schaffhauser Jazzfestival präsentierte[3] und das Album Onkalo (2020) veröffentlichte.[4] Ihr Auftritt 2022 bei der Jazzwoche Burghausen erhielt sehr gute Kritiken.[5] 2022 legte sie bei Enja in gleicher Besetzung das Album You Matter vor.[6]

Zudem ist Campiche als Mitglied im Trio von Eric Longsworth aktiv. Mit Malcolm Braff und Jeremias Keller gehört sie zur Band Jibcae (Soul Farewell) um Sängerin Claire Huguenin.[7] 2017 holte sie Nicole Johänntgen zu ihrem Projekt Sofia beim Ystad Jazz Festival.[8] Weiterhin trat sie mit Jasper Høiby, Erik Truffaz, Andreas Schaerer, Cédric Chatelain, Wolfgang Zwiauer, Manu Gesseney, Jacques Siron, François Gallix sowie Gilles Torrent (World Jazz Sound) auf. 2018 vertrat sie die Schweiz beim 12 Points Festival in Dublin.

Campiche komponierte für Radio Télévision Suisse den Jingle, den der Radiosender Espace 2 zwischen 2016 und 2020 nutzte.[1] 2019 verfasste sie Musik für ein Treffen ihres Quartetts mit einem Quartett des Barockmusikensembles Capella Jenensis; mit diesem Projekt gewann sie den 1. Preis beim «NachtKlang» vom Musikfest Erzgebirge.[9]

Seit 2018 ist Campiche weiterhin als Lehrerin an der Harfenschule von Elise Estavoyer tätig.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Julie Campiche. In: All About Jazz. 15. April 2020, abgerufen am 3. Juni 2022.
  2. a b Manuela Krause: Die geniale Exotin. In: Deutschlandfunk. 30. März 2015, abgerufen am 4. Juni 2022.
  3. Rea Dubach und Julie Campiche am Jazz Festival Schaffhausen 2018. In: SRF. 22. Juni 2018, abgerufen am 4. Juni 2022.
  4. Jochen König: Julie Campiche Quartet: Onkalo (Review). In: musikreviews.de. 7. April 2020, abgerufen am 4. Juni 2022.
  5. Bill Evans, Julie Campiche and Chelsea Carmichael help Burghausen International Jazz Week bounce back. In: Jazzwise. 1. April 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
  6. Josef Engels: „You Matter“ Julie Campiche. In: Rondo. 10. Dezember 2022, abgerufen am 13. Dezember 2022.
  7. Jibcae Quartet: CD-Taufe «Soul Farewell». BeJazz, 15. Januar 2015, abgerufen am 4. Juni 2022.
  8. Uwe Bräutigam: Ladies Only – Frauenprojekt SOFIA. Großartiges Konzert in Ystad. In: nrwjazz.net. 10. August 2017, abgerufen am 4. Juni 2022.
  9. Ungewöhnliche Mischung gewinnt Nachtklang des Musikfests Erzgebirge. In: Freie Presse. 13. September 2020, abgerufen am 4. Juni 2022.