Joseph Dünnebacke

Joseph Dünnebacke, gelegentlich auch Josef Dünnebacke, (* 6. August 1878 in Hengsbeck; † 14. Juli 1963 in Recklinghausen) war ein deutscher Verbands- und Kommunalpolitiker (CDU).

Familienherkunft

Die Familie Dünnebacke stammt ursprünglich aus der Ortschaft Grafschaft im Sauerland, wo der Name noch an mehreren alten Fachwerkhäusern zu lesen ist. Die Familiengeschichte ist eng mit dem Kloster Grafschaft verbunden, dem bereits der erste zwischen 1507 und 1528 mehrfach urkundlich erwähnte Namensträger Hans Dünnebacke (auch Hans Dunnebacken und Hans Donbacken) als Jäger und Messner diente. Seine Frau wird in den Büchern als Dunbecksche geführt.[1]

Lebensdaten

Dünnebacke war ab 1912 erster Vorsitzender des Verbandes der Kommunalbeamten der Provinz Westfalen. Von 1918 bis 1924 war er Stadtverordneter und Vorsitzender der Zentrumspartei Recklinghausen. 1916 gehörte er zu den Gründern und Vorstandsmitgliedern des Caritasverbandes Recklinghausen, der ersten Gründung im Bistum Münster. Ab 1926 war Dünnebacke Beigeordneter und Magistratsmitglied, ab 1927 hauptamtlicher Stadtrat (Wohlfahrt, Gesundheit, Jugend). Am 19. März 1933 wurde er bei einem von der SA initiierten "Volkssturm" auf das Rathaus gewaltsam aus dem Amt entfernt; der anschließenden Suspendierung 1933 folgte 1934 Dünnebackes Zwangspensionierung durch die Nationalsozialisten. Ab 1936 leitete er die Kirchensteuerkasse der katholischen Gemeinden.[2] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er 1946 Mitbegründer der CDU und deren Fraktionsvorsitzender 1947/48 und 1952–56 in Recklinghausen. Von 1948 bis 1952, zur Zeit der Großstadtwerdung, war er Oberbürgermeister der Stadt und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.[3]

Ehrungen

Literatur

  • Anton Dünnebacke (Hrsg.): Geschichte der Familie Dünnebacke. Band 1. Bigge/Ruhr 1938.
  • Maria Thiemann (Hrsg.): Geschichte der Familie Dünnebacke. Band 2. Recklinghausen 1979.
  • Stichworte Josef Dünnebacke sowie Georg Möllers, "Volkssturm" auf das Rathaus, In: www.recklinghausen.de/Gedenkbuch.
  • Georg Möllers (Hrsg.): Politik für die Bürger. 50 Jahre CDU-Fraktion Recklinghausen. Recklinghausen 1996.
  • Andreas Witt: Die Anfänge der CDU in Recklinghausen und die Bedeutung der Stadt als Tagungsort der CDU in der britischen Zone. In: Vestische Zeitschrift 99 (2002), S. 403–484.

Einzelnachweise

  1. Anton Dünnebacke (Hrsg.): Geschichte der Familie Dünnebacke. Bd. 1. Bigge/Ruhr 1938. S. 9–11
  2. Gedenkbuch der Stadt Recklinghausen, www.recklinghausen.de/Gedenkbuch
  3. Maria Thiemann (Hrsg.): Geschichte der Familie Dünnebacke. Bd. 2. Recklinghausen 1979. Seiten 348 und 354

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