Josef Dahmen

Josef Dahmen (* 21. August 1903 in Ohligs, heute Solingen; † 21. Januar 1985[1] in Hamburg; gebürtig Josef Jakob Dahmen) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Biografie

Dahmen nahm 1925/26 Schauspielunterricht bei Erich Ziegel in Hamburg und gab 1925 sein Debüt an den Hamburger Kammerspielen. 1927/28 trat er am Stadttheater Münster auf, 1929 ließ er sich in Berlin nieder. In Berlin spielte er bis zum Kriegsende an verschiedenen Theatern wie der Volksbühne, dem Lessingtheater und dem Deutschen Theater.

1930 erhielt Dahmen seine erste Filmrolle, und in den folgenden Jahren wurde er häufig im deutschen Film eingesetzt, allerdings nur in kleineren Rollen wie Kriminalassistenten und Gaunern. Nach Kriegsende kehrte Dahmen wieder nach Hamburg zurück und spielte dort 1946/47 am Deutschen Schauspielhaus und 1947/48 bei Willy Maertens am Thalia Theater, später wieder am Schauspielhaus.

Beim Film blieb Dahmen weiterhin Kleindarsteller, so etwa als Henker in dem Edgar-Wallace-Film Die Bande des Schreckens oder als Tankstellenbesitzer Edgar Tupper in dem sechsteiligen Straßenfeger Tim Frazer von Francis Durbridge. Als massiger Obersekretär Koldehoff in der Hamburger Krimiserie Hafenpolizei und später als Kommissar in der Kriminalserie Polizeifunk ruft kam er im Alter als Hauptdarsteller noch zu größerer Popularität.

Grabensemble Collande/Dahmen mit Josef Dahmen (vorn) auf dem Friedhof Ohlsdorf

Hörspielfreunden dürfte seine Stimme aus vielen Produktionen ein Begriff sein: So sprach er 1962 in der fast dreistündigen NDR-Hörspielfassung von R. L. Stevensons Schatzinsel den Ben Gunn und ist in der Winnetou-Hörspielreihe nach Karl May unter anderem als Stimme des Tangua in Erinnerung geblieben, den er in den Produktionen von Konrad Halver und Peter Folken beim Hörspiellabel Europa sprach. Zuvor hatte er für die deutsche Synchronfassung des Karl-May-Films Der Schatz im Silbersee dem jugoslawischen Schauspieler Branco Spoljar die Stimme geliehen und synchronisierte auch Charles Laughton in dem Film Riff-Piraten.

Dahmen war seit dem 17. Januar 1935 mit der Schauspielerin Gisela von Collande verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Andrea Dahmen sowie deren Tochter Julia sind ebenfalls Schauspielerinnen. Josef Dahmen ruht auf dem Friedhof Ohlsdorf neben seiner Frau, Planquadrat AC 11 (nahe Stiller Weg und Riedemann-Mausoleum).[2]

Filmografie

Hörspiele (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Commons: Josef Dahmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geburtsdatum und Sterbedatum laut IMDb und Kay Weniger 18. Januar 1985: Das große Personenlexikon des Films; Filmportal.de dagegen nennt als Geburtsort Sollefteå, Schweden und als Sterbedatum 21. Januar 1985. Der Friedhof Ohlsdorf bestätigt den 21. Januar 1985 als Sterbedatum.
  2. knerger.de: Das Grab von Josef Dahmen

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Grab Collande-Dahmen FriedhofOhlsdorf (2).jpg
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Grabstätte auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat AC 11 (gegenüber Kapelle 8 oberhalb Stiller Weg), bestehend aus drei schmalen Liegeplatten des deutschen Bildhauers Ulrich Beier für die deutschen Schauspieler Volker von Collande (links), dessen Schwester Gisela von Collande (Mitte) sowie deren Ehemann Josef Dahmen (rechts).