John Morton (Rennfahrer)

Nissan 300ZX mit der Startnummer 75; Siegerwagen von John Morton, Johnny O’Connell und Steve Millen beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1994

John Morton (* 17. Februar 1942 in Waukegan, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Autorennfahrer und Rennstallbesitzer.

Karriere im Motorsport

John Morton war fast 40 Jahre lang als professioneller Rennfahrer aktiv und kann damit auf eine der längsten Karrieren im US-amerikanischen Motorsport zurückblicken. Schon als Kind und später als Teenager interessierte er sich als Zuseher für den Rennsport, da er gemeinsam mit seinem Vater immer wieder Rennveranstaltungen besuchte. Nach seiner Collegezeit absolvierte er einen Rennfahrerlehrgang in der Carroll Shelby's School of High Performance Driving und arbeitete anschließend als Hilfskraft bei Shelby American.

Mit gespartem Geld erwarb er 1963 einen Lotus Seven und begann damit bei nationalen Sportwagenrennen an den Start zu gehen. Seinen ersten Rennsieg feierte im September 1963 in Greenwood. 1964 ging er für Shelby American als Fahrer an den Start. Er gab als Partner von Ken Miles sein Debüt beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und beendete gemeinsam mit Miles und Skip Scott das 500-Meilen-Rennen von Road America als Gesamtzweiter[1]. Einsatzwagen war jeweils ein Shelby Cobra 427.

Die Werkseinsätze für Carroll Shelby 1964 blieben vorerst die Ausnahme im internationalen Renngeschehen, bis zum Ende der 1960er-Jahre musste er sich in weiterer Folge mit privaten Einsätzen bei SCCA-Rennen zufriedengeben. Die Wende kam 1970 als er mit Unterstützung von Datsun North America in den nächsten drei Jahren zum bestimmenden Fahrer in der SCCA-Serie wurde.

Anfang der 1970er-Jahre war er auch einige Jahre in der SCCA Continental Championship, dem nordamerikanischen Gegenstück zur Europäischen Formel-5000-Meisterschaft engagiert. Das beste Ergebnis im Gesamtklassement dieser Meisterschaft war der elfte Rang 1975[2]. In den 1980er-Jahren bestritt er auch Rennen in der Indy Car World Series, war aber auch immer vor allem Sportwagenpilot.

Zwischen 1963 und 2002 war er bei 274 Sportwagenrennen gemeldet, von denen er 26 gewinnen konnte. Insgesamt stand er 50-mal auf dem Podium der erst Drei. Zu den Gesamtsiegen kamen noch 21 Klassensiege. Sein größter internationaler Erfolg war der Sieg beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1994, nachdem er dort 1986 schon Zweiter geworden. Auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans platzierte er sich einmal auf dem Siegerpodest der ersten Drei. 1986 wurde er mit seinen beiden Landsmännern George Follmer und Kenper Miller im Joest-Porsche 956 Gesamtdritter.

Seine letzte Saison als professioneller Rennfahrer hatte er 2002 in der American Le Mans Series. Seit seinem Rücktritt vom professionellen Sport fährt er historische Sport- und Monopostorennen mit im eigenen Rennstall vorbereiteten Fahrzeugen. 2010 hatte mit einem Scarab auf dem Laguna Seca Raceway einen schweren Unfall, den er unverletzt überstand. Der zerstörte Wagen wurde wieder aufgebaut und Morton ist damit heute noch aktiv.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1979Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Interscope RacingPorsche 935Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ted FieldVereinigte StaatenVereinigte Staaten Milt MinterAusfallMotorschaden
1981Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing TeamFerrari 512BB LMFrankreichFrankreich Philippe GurdjianFrankreichFrankreich Alain CudiniAusfallUnfall
1982Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing TeamFerrari 512BB LMVereinigte StaatenVereinigte Staaten John Paul seniorFrankreichFrankreich Alain CudiniRang 9
1984Vereinigte StaatenVereinigte Staaten B.F. Goodrich CompanyLola T616JapanJapan Yoshimi KatayamaVereinigte StaatenVereinigte Staaten John O’SteenRang 10
1986Deutschland Joest RacingPorsche 956Vereinigte StaatenVereinigte Staaten George FollmerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Kenper MillerRang 3
1994Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clayton Cunningham RacingNissan 300ZXNeuseeland Steve MillenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 5 und Klassensieg
1996Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Canaska Southwind MotorsportChrysler Viper GTS-RKanada Victor SiftonFrankreichFrankreich Alain CudiniRang 23
1997FrankreichFrankreich Société Viper Team ORECAChrysler Viper GTS-RFrankreichFrankreich Pierre YverVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Justin BellRang 14
1998Vereinigte StaatenVereinigte Staaten CJ MotorsportPorsche 911 GT2Deutschland Harald GrohsKanada John GrahamAusfallUnfall

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1964Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American Corp.Shelby Cobra 427Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ken MilesAusfallMotorschaden
1976Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Miller & NorburnBMW 2002Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick CrawVereinigte StaatenVereinigte Staaten Joe PeacockAusfallMotorschaden
1977Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Modena Sports CarsFerrari 365 GTB/4Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby CarradineRang 17
1980Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andial RacingPorsche 935Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Randolph TownsendVereinigte StaatenVereinigte Staaten Howard MeisterAusfallDefekt
1981Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Firestone Tire & RubberFord MustangVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom KlauserRang 33
1982Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marketing CorporationFord MustangVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom KlauserRang 9
1983Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marketing Corporation of AmericaFord MustangVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom KlauserRang 9
1984Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Conte RacingLola T600Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony AdamowiczVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony GarziaRang 7
1985Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Busby RacingPorsche 962Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim BusbyDeutschland Jochen MassAusfallUnfall
1986Vereinigte StaatenVereinigte Staaten BF GoodrichPorsche 962Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim BusbyVereinigte StaatenVereinigte Staaten Darin BrassfieldRang 2
1988Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clayton Cunningham RacingMazda RX-7Vereinigte StaatenVereinigte Staaten P. J. JonesRang 12
1989Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham RacingNissan 300ZXNeuseeland Steve MillenAusfallVentilschaden
1990Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Downing AtlantaMazda RX-7Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete HalsmerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Elliott Forbes-RobinsonAusfallUnfall
1991JapanJapan MazdaMazda RX-7Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete HalsmerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Calvin FishRang 14
1992Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham RacingNissan 300ZXNeuseeland Steve MillenKanada Jeremy DaleRang 11
1993Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham RacingNissan 300ZXNeuseeland Steve MillenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 4 und Klassensieg
1994Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham RacingNissan 300ZXNeuseeland Steve MillenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellGesamtsieg
1995Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham RacingNissan 300ZXNeuseeland Steve MillenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 5 und Klassensieg
1998Vereinigte StaatenVereinigte Staaten C. J. MotorsportsPorsche 911 GT2Kanada Ron FellowsKanada John GrahamRang 8
1999Vereinigte StaatenVereinigte Staaten CJ MotorsportPorsche 911 GT2Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davy JonesKanada John GrahamRang 24

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567891011121314151617181920
1964Carroll Shelby InternationalShelby CobraVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien TARItalien MONBelgien SPAItalien CONDeutschland NÜRDeutschland ROSFrankreich LEMFrankreich REIDeutschland FREItalien CCEVereinigtes Konigreich RTTSchweiz SIMDeutschland NÜRItalien MONFrankreich TDFVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRIFrankreich PAR
DNF11
1976Vasek Polak RacingPorsche 934Italien MUGItalien VALDeutschland NÜRItalien MONVereinigtes Konigreich SILItalien IMODeutschland NÜROsterreich ZELItalien PERVereinigte Staaten WATKanada MOSFrankreich DIJFrankreich DIJOsterreich SAL
10
1978Dan Ward Racing
Performance Tuning
Adams Associates
Ferrari 365 GTB/4
Datsun 200SX
Pontiac Firebird
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MISVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATItalien VALVereinigte Staaten ROD
8DNFDNF
1979Modena Sports
Interscope Racing
Ferrari 365 GTB/4
Porsche 935
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAVereinigtes Konigreich BRHVereinigte Staaten ROAItalien VALEl Salvador ELS
2DNF
1980McRoberts Racing
Andial Racing
Racing Beat
Ferrari 365 GTB/4
Porsche 935
Mazda RX-7
Vereinigte Staaten DAYVereinigtes Konigreich BRHVereinigte Staaten SEBItalien MUGItalien MONVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAKanada MOSVereinigte Staaten ROAItalien VALFrankreich DIJ
14DNFDNF10
1981Firestone
BMW North America
NART
Ford Mustang
BMW M-1/C
Ferrari 512 BB
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGItalien MONVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAKanada MOSVereinigte Staaten ROAVereinigtes Konigreich BRH
20336DNF
1982NARTFerrari 512 BBItalien MONVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMBelgien SPAItalien MUGJapan FUJVereinigtes Konigreich BRH
9
1984B.F. GoodrichLola T616Italien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜRVereinigtes Konigreich BRHKanada MOSBelgien SPAItalien IMOJapan FUJSudafrika KYAAustralien SAN
10
1986Joest RacingPorsche 956Italien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜNVereinigtes Konigreich BRHSpanien JERDeutschland NÜRBelgien SPAJapan FUJ
63

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
  • Ken Breslauer: Sebring. The official History of America's Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.

Weblinks

Commons: John Morton – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 500-Meilen-Rennen von Road America 1964
  2. SCCA-Formel-5000-Meisterschaft 1975

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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of South Africa.svg

Flagge Südafrikas

Verwendete Farbe: National flag | South African Government and Pantone Color Picker

     Grün gerendert als RGB 000 119 073Pantone 3415 C
     Gelb gerendert als RGB 255 184 028Pantone 1235 C
     Rot gerendert als RGB 224 060 049Pantone 179 C
     Blau gerendert als RGB 000 020 137Pantone Reflex Blue C
     Weiß gerendert als RGB 255 255 255
     Schwarz gerendert als RGB 000 000 000
Flag of Australia (converted).svg

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Steve Millen and Johnny O'Connell IMSA 1990s Nissan.jpg
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A vintage IMSA race car driven in the 1990s by Steve Millen and Johnny O'Connell on display at a Nissan showcase at the 2013 SCCA National Runoffs.
Chrysler Viper GTS-R - Alain Cudini, Victor Sifton & John Morton enters Ford Chicane at the 1996 Le Mans (51816440083).jpg
Autor/Urheber: Martin Lee from London, UK, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Chrysler Viper GTS-R - Alain Cudini, Victor Sifton & John Morton enters Ford Chicane at the 1996 Le Mans