Johannisthal (Küps)

Johannisthal
Markt Küps
Koordinaten: 50° 12′ 27″ N, 11° 17′ 10″ O
Höhe: 344 m ü. NHN
Fläche:37 ha[1]
Einwohner:762 (1. Jan. 2007)[2]
Bevölkerungsdichte:2.059 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Mai 1978
Postleitzahl:96328
Vorwahl:09264
Katholische Filialkirche St. Marien und Gemeindehaus

Johannisthal ist ein Gemeindeteil des Marktes Küps im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.

Geographie

Das Kirchdorf liegt am Krebsbach und am Zapfenbach, der innerorts als rechter Zufluss in den Krebsbach mündet. Am Ort führt die Bundesstraße 173 vorbei, die nach Küps (2 km südwestlich) bzw. nach Kronach (4 km nordöstlich) verläuft. Von der B 173 zweigt die Staatsstraße 2200 ab und verläuft nach Beikheim (5 km westlich), wo sie als Bundesstraße 303 fortgeführt wird. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Tüschnitz (1,5 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt nach Schafhof (0,2 km nordwestlich). Die Bahnstrecke Hochstadt-Marktzeuln–Probstzella führt südlich am Ort vorbei, die nächsten Haltestellen befinden sich in Küps und dem benachbarten Neuses.[3]

Geschichte

Johannisthal wurde erstmals 1725 als „Johannes-Thal“ erwähnt und geht auf eine 1541 erbaute Mühle zurück.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Johannisthal 29 Anwesen (24 Tropfhäuslein, 2 Häuser, 1 Haus mit Wirtshaus, 1 Haus mit Schmiede, 1 Ziegelhütte). Das Hochgericht übte das Rittergut Schmölz-Theisenort im begrenzten Umfang aus, sie hatten ggf. an das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Rittergut Schmölz-Theisenort inne.[5]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Johannisthal dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Theisenort zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Johannisthal, zu der die Klöppermühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen dem Patrimonialgericht Schmölz (bis 1848). Ab 1862 gehörte Johannisthal zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 0,065 km²,[7] die sich bis 1964 schrittweise auf 0,372 km² vergrößerte.[1]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Johannisthal am 1. Mai 1978 nach Küps eingegliedert.[8]

Baudenkmäler

In der Bayerischen Denkmalliste sind zwei Baudenkmäler aufgeführt:

  • Dorfbrunnen
  • Wegkreuz
Abgegangene Baudenkmäler
  • Haus Nr. 2: Zweigeschossiger Walmdachbau mit vier zu zwei Achsen, die Haustür am Sturz bezeichnet „1841“. Verputzt, Eckpilaster, Gurtgesims und Rahmungen aus Sandstein. Untergeschoss auf der Straßenseite durch Fliesenverkleidung entstellt.[9]
  • Haus Nr. 3: Zweigeschossiger Frackdachbau im Kern wohl noch 18. Jahrhundert. Fachwerk, Untergeschoss teilweise massiv mit Ecklisenen und Rahmungen aus Sandstein ausgebaut.[9]
  • Haus Nr. 35: Eingeschossiger Putzbau mit Satteldach, die Rahmungen der Tür und zweier Fenster geohrt und profiliert, am Scheitelstein der Haustür Muschelwerkkartusche mit der Bezeichnung „...180.“.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr18181840185218551861186718711875188018851890189519001905191019191925193319391946195019521961197019872007
Einwohner207287328316336343368390402409442434472462516551628748801883963943955931777762
Häuser[10]3841454675130156225
Quelle[6][11][11][11][12][11][13][11][11][7][11][11][14][11][11][11][15][11][11][11][16][11][1][17][18][2]

Religion

Der Ort war überwiegend katholisch und nach Heiligste Dreifaltigkeit (Theisenort) gepfarrt, während die Protestanten nach St. Jakob (Küps) gepfarrt waren.[5]

In Johannisthal gibt es zwei Kirchen. Die katholische St. Marien-Kirche, eine Filialkirche der Pfarrei Theisenort, wurde am 18. Oktober 1936 geweiht. Seit 1950 hat die Kirche eine Orgel.[19] Die evangelische Johanniskirche wurde am 1. Advent 1960 eingeweiht.

Literatur

Weblinks

Commons: Johannisthal (Küps) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 690 (Digitalisat).
  2. a b Die Marktgemeinde Küps in Zahlen (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  3. Johannisthal im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Chronik von Johannisthal, abgerufen am 2. April 2018.
  5. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 481.
  6. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 586.
  7. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1005 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
  9. a b c T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 66. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 938 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  19. Johannisthal, St. Marien auf der Website des Ökumenischen Kirchenportals im Landkreis Kronach@1@2Vorlage:Toter Link/kirchenportal-landkreis-kronach.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 2. April 2018.

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Wappen der ehemaligen Gemeinde Johannisthal (Oberfranken)
Wappen Küps.svg
Wappen von Küps, Landkreis Kronach.
Gespalten; vorne in Blau drei silberne Balken, überdeckt mit einem roten Schrägwellenbach; hinten in Blau ein rot bedachter silberner Turm..
Johannisthal-St-Marien-02.jpg
(c) Foto: Störfix, Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de
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