Johannes Maria Bauer

Johannes Maria Bauer (19191999)[1] war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Mitgründer der Sekte Marienkinder.[2]

Leben

Johannes Maria Bauer 1985 (Bildmitte rechts)

Bis 1982 wirkte Bauer als Pfarrer in Aresing, sein Nachfolger wurde Josef Gleich.[1] 1983 gründete Bauer gemeinsam mit dem Maurerpolier Josef Zanker in Mindelheim die Marienkinder, die etwa 140 Mitglieder hatten.[3] Die Marienkinder lehnten Papst Johannes Paul II. und das Gebetbuch Gotteslob ab, weshalb Bauer und Zanker 1985 vom Augsburger Bischof Josef Stimpfle exkommuniziert wurden.[4][5][6][7]

Die Marienkinder kündigten für das Jahr 1999 den dritten Weltkrieg an und sollen zeitweilig bis zu 200 Mitglieder gehabt haben.[5] 1993 kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Bauer und dem wegen Körperverletzung mehrmals, zuletzt ohne Bewährung vorbestraften Zanker, die letzterer für sich entschied.[2][4]

Im selben Jahr wandte sich Bauer von den Marienkindern ab, seine Exkommunikation wurde aufgehoben und er kehrte unter Bischof Viktor Josef Dammertz zur römisch-katholischen Kirche zurück.[4] Bauer war wegen seines Einsatzes für das Engelwerk innerhalb der römisch-katholischen Kirche umstritten.[1] Er veröffentlichte kurz vor seinem Tod drei Bücher im sedisvakantistischen Verlag Anton Schmid in Durach.[8][9]

Werke

  • Unterwegs zu Gottes Gericht: die Reue als Heilmittel der Seele. Verlag Anton Schmid, Durach 1999. ISBN 978-3-932352-39-3
  • Wahrheiten aus dem Kreuzesbalken: Christus – die Wahrheit, der Weg, das ewige Leben, die endlose Freude. Verlag Anton Schmid, Durach 1999. ISBN 978-3-932352-35-5
  • Wie ein Christ sterben sollte: Erlebnisse eines Pfarrers am Sterbebett. Verlag Anton Schmid, Durach 1999. ISBN 978-3-932352-41-6

Einzelnachweise

  1. a b c Mathias Petry: Zeit für Veränderungen., Donaukurier vom 2. März 2018
  2. a b Peter Mühlbauer: Die Wege des Herrn sind unergründlich. Telepolis vom 9. März 2009
  3. Bistum Augsburg: Marienkinder. (Memento desOriginals vom 5. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bistum-augsburg.de In: Weltanschauung 2/2000, ab Seite 6
  4. a b c Info: Die Marienkinder. Augsburger Allgemeine vom 4. März 2009
  5. a b Barbara Hans: Bischof Mixa buhlt um Sektierer. Spiegel online vom 6. März 2009
  6. Stefan Stremel: Marienkinder-Sekte: Die lockere Hand des heiligen Josef. Zeit online vom 21. November 2012 (Updatedatum)
  7. Alice Gundlach: Bischof Mixa rehabilitiert katholische Sekte. T-online.de vom 4. März 2009
  8. Literatur von und über Johannes Maria Bauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  9. Lutz Lemhöfer: Merkt euch ihre Namen. (Memento vom 27. Mai 2008 im Internet Archive) Artikel über Johannes Rothkranz und den Verlag Anton Schmid

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Marienkinder 2.jpg
Autor/Urheber: selbst fotografiert / HAUK MEDIEN ARCHIV / www.bayernnachrichten.de, Lizenz: Attribution
„Marienkinder“ treten an die Öffentlichkeit/Mindelheim. Die sektenähnliche Gemeinde der Marienkinder tritt jetzt ohne Scheu an die Öffentlichkeit. Die „Kreuzträger der Jungfrau Maria“, wie sie sich nennen, lehnen die Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils ab. Als geistlicher Leiter tritt der wegen Ungehorsams dienstenthobene frühere Pfarrer von Aresing, Johannes Bauer auf. Der eigentliche Kopf dieser Gruppe ist Josef Zanker – unser Bild -, der sich „Bruder Josef“ anreden lässt und von Beruf Maurerpolier ist. Wie die Diözese Augsburg mitteilt, werden „Bruder Josef“ suggestive Einwirkungen auf andere Menschen nachgesagt. Er verstehe es, mit Höllendrohungen religiös unsichere Leute, vor allem Jugendliche, in seinen Bann zu ziehen und sich hörig zu machen. Ferner berufe er sich auf Eingebungen der Mutter Gottes. Jeder Priester, der Steh- und Handkommunion gibt oder zulässt, ist nach seiner Auffassung „ein Helfer Luzifers“. Zum ersten Mal war es auch möglich, eine Zusammenkunft der „Marienkinder“ im Bild festzuhalten. Pressefotos und Text vom 7. Juni 1985 / HAUK MEDIEN ARCHIV Archivnummer MI 1171