Johanna Matz
Johanna „Hannerl“ Matz (* 5. Oktober 1932 in Wien) ist eine österreichische Kammerschauspielerin.
Leben
Bereits als Vierjährige erhielt die Tochter eines Wiener Privatbeamten Ballettunterricht bei Toni Birkmeyer. Von 1940 bis 1948 besuchte sie die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien, danach absolvierte sie bis 1950 das Max-Reinhardt-Seminar. Bei der Abschlussaufführung wurde sie von Berthold Viertel entdeckt und bereits 1950 für das Burgtheater engagiert. Sie blieb dem Haus abgesehen von einer Unterbrechung von 1952 bis 1954 als Mitglied bis 1993 verbunden.
Sie spielte von Beginn an Hauptrollen in Stücken wie Der Raub der Sabinerinnen, Der eingebildete Kranke, Peer Gynt, George Bernard Shaws Caesar und Cleopatra sowie in Stücken von Ödön von Horváth, Jean Anouilh, Ferenc Molnár, Carlo Goldoni, Molière und Karl Schönherr.
1951 wurde sie für den Film entdeckt und hatte im selben Jahr ihr Filmdebüt. Ihre erste Filmrolle in dem Episodenfilm Asphalt war die des Mädchens Erika, das zur Prostituierten wird. Nach diesem für sie untypischen Einstand machte sie als nettes, braves und süßes Mädchen in den Filmen der 1950er Jahre Karriere. Johanna Matz verkörperte unvergleichlich den Typus des „Wiener Mädels“.
1953 wurde sie von dem Regisseur Otto Preminger nach Hollywood geholt, wo sie in der deutschen Fassung von The Moon is Blue (Die Jungfrau auf dem Dach) spielte. Nach dem Ausklang der 1950er Filmära konzentrierte sie sich auf ihre Theaterarbeit. Seit Ende der 1960er Jahre war die beliebte Schauspielerin vor allem für das österreichische Fernsehen tätig.
Sie war ab 1956 mit dem Schauspieler Karl Hackenberg verheiratet. Heute lebt Johanna Matz zurückgezogen in Wien und Unterach am Attersee.
Filmografie
- 1951: Der alte Sünder
- 1951: Asphalt
- 1951: Maria Theresia
- 1951: Zwei in einem Auto
- 1952: Die Försterchristel
- 1952: Saison in Salzburg
- 1952: Der große Zapfenstreich
- 1952: Im weißen Rößl
- 1952: Hannerl
- 1953: Die Jungfrau auf dem Dach
- 1953: Arlette erobert Paris
- 1953: Alles für Papa
- 1954: Die Perle von Tokay
- 1954: Mannequins für Rio
- 1955: Ingrid – Die Geschichte eines Fotomodells
- 1955: Der Kongreß tanzt
- 1955: Reich mir die Hand, mein Leben
- 1956: Regine
- 1957: Es wird alles wieder gut
- 1957: … und führe uns nicht in Versuchung
- 1958: Im Prater blüh’n wieder die Bäume
- 1958: Man müßte nochmal zwanzig sein
- 1958: Hoch klingt der Radetzkymarsch
- 1958: Das Dreimäderlhaus
- 1959: Die unvollkommene Ehe
- 1960: Frau Warrens Gewerbe
- 1961: Der Schwierige (TV)
- 1961: Geschichten aus dem Wienerwald (Fernsehfilm)
- 1962: Das Leben beginnt um acht
- 1962: Die glücklichen Jahre der Thorwalds
- 1962: Anatol (TV): Franz Antel
- 1964: Minna von Barnhelm (TV)
- 1964: Rote Lippen soll man küssen (Die ganze Welt ist himmelblau)
- 1964: Das Konzert (TV)
- 1965: Cristinas Heimreise (TV)
- 1965: Ruf der Wälder
- 1966: Gern hab’ ich die Frauen gekillt
- 1967: Im weißen Rößl (TV)
- 1967: Also gut! Lassen wir uns scheiden! (TV)
- 1967: Stella (TV)
- 1969: Die Geschichte der 1002. Nacht (TV)
- 1971: Eine unwürdige Existenz (TV)
- 1971: Der Kapitän
- 1971: Der Prokurator oder Die Liebe der schönen Bianca (TV)
- 1972: Amouren (TV)
- 1973: Als Mutter streikte
- 1976: Kabale und Liebe (TV)
- 1991: Wie gut, daß es Maria gibt (TV-Serie, 9 Folgen)
- 2002: Nachtschwimmen (Kurzfilm)
- 2004: Schlosshotel Orth (TV-Serie, Folge 8x09 Verfehlungen)
Auszeichnungen
- 1967: Ernennung als bis dahin jüngste Kammerschauspielerin
- 2002: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 643.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 341.
Weblinks
- Johanna Matz bei IMDb
- Eintrag zu Johanna Matz im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Johanna Matz In: Virtual History (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Matz, Johanna |
ALTERNATIVNAMEN | Hannerl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1932 |
GEBURTSORT | Wien |
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(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F001053-0009 / Brodde / CC-BY-SA 3.0
Lustige Szene mit Hannerl Matz, Regisseur Karl Hartl und Olga Tschechowa während einer Drehpause.