Johann VI. (Bretagne)

Johann VI. (Statuts, Ordonnances et Armorial de l'Ordre de la Toison d'Or, 1473)
Grabmal des Herzogs in der Kathedrale von Tréguier

Johann VI., in Frankreich als Jean V gezählt (* 24. Dezember 1389 auf Château l’Hermine; † 29. August 1442 in Nantes im Manoir de la Touche), war Herzog von Bretagne von 1399 bis 1442; er war der Sohn des Herzogs Johann V. und seiner dritten Ehefrau Johanna von Navarra, die 1403 die zweite Ehefrau des englischen Königs Heinrich IV. wurde.

Biographie

Im Alter von zehn Jahren wurde Johann VI. Herzog unter Regentschaft des Herzogs Philipp der Kühne von Burgund († 1404), nach dessen Tod er die Regierung selbst in die Hand nahm. Er verständigte sich mit König Karl VI., dessen Tochter er heiratete, und schlug 1404 die Engländer bei Brest. Mit Olivier V. de Clisson geriet er in Streit, nachdem dieser sich kurz vor dem Tod seines Vaters mit diesem versöhnt hatte, und war kurz davor, ihn zu belagern, als Olivier starb.

Zur Schlacht von Azincourt 1415 kam er zu spät; er musste daher in der Folgezeit eine Politik verfolgen, die beide Parteien, Engländer und Franzosen, nicht provozierte, um sein Herzogtum zu behalten: er unterzeichnete den Vertrag von Troyes (1420), der Karl VII. ausschaltete, erlaubte aber gleichzeitig seinem Bruder Arthur, dem Grafen von Richmond und späteren Connétable von Frankreich, unter dessen Fahne zu kämpfen.

Johann VI. schloss Frieden mit den Grafen von Penthièvre, den Nachkommen seines Vorvorgängers Karl von Blois, die ihre Ansprüche auf die Bretagne nicht aufgegeben hatten. Zu einer Feier, die sie 1420 in Châtonceaux gaben, wurde er dort festgesetzt, aber durch die Tatkraft seiner Frau und der bretonischen Barone wieder befreit. Später setzte er sich mit Herzog Johann II. von Alençon auseinander, wobei er Pouancé belagerte. Sein Bruder Arthur von Richmond, der ihn begleitete, brachte ihn dazu, Frieden zu schließen.

1440 wurde er zur Festigung des gegenseitigen Allianzbündnisses mit Philipp dem Guten auch in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen.

Ehe und Nachkommen

Er heiratete 1396 Johanna von Frankreich (1391–1433), eine Tochter Karls VI. Kinder der beiden sind:

Literatur

  • Raphael de Smedt (Hrsg.): Les chevaliers de l'Ordre de la Toison d'or au XVe siècle. Notices bio-bibliographiques (= Kieler Werkstücke. Reihe D: Beiträge zur europäischen Geschichte des späten Mittelalters. 3). 2e édition entièrement revue et enrichie. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2000, ISBN 3-631-36017-7, S. 88–90.
VorgängerAmtNachfolger
Johann V.Herzog von Bretagne

1399–1442
Franz I.
Johann V.Graf von Montfort
1399–1442
Franz I.

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Blason region fr Bretagne.svg
Blason de la région de Bretagne : D'hermine plein.
SOAOTO - Folio 057V.jpg
Statuts, Ordonnances et Armorial de l'Ordre de la Toison d'Or (Statutes, Ordonnances and armorial of the Order of the Golden Fleece)
  • Place of origin, date: Southern Netherlands; 1473. Added sections: Southern Netherlands; 1478 or shortly after and 1491 or shortly after
  • Material: Vellum, ff. 86, 249x187 (167x106) mm, 23 lines, littera cursiva (lettre bourguignonne). French. Binding: 18th-century brown leather
  • Decoration: 1 full-page miniature (170x115 mm) with border decoration; 92 miniatures (185/155x120/100 mm); 1 historiated initial (80x90 mm) with border decoration; decorated initials with border decoration (ff., Added section: miniatures ; 4 drawings for miniatures (not finished)
  • Provenance: Presented in 1473 by Gilles Gobet, King of Arms of the Order of the Golden Fleece, to Charles the Bold, Duke of Burgundy and the other Knights during the Chapter of the Order held at Valenciennes; Treasure of the Golden Fleece, Brussls; taken away by the Treasurer C.-F. Humyn (d. 1735) or his daughter C.Ch. de Corte; by legacy to her daughter M.-L. de Corte, wife of Ph.-E. de Poederlé; purchased in 1781 at the Poederlé sale by G.-J- Gérard of Brussels; acquired in 1832 as part of the Gérard collection (no. A 27)
Cathédrale Saint-Tugdual de Tréguier - Tréguier - Côtes d'Armor - France - Mérimée PA00089701 (17).jpg
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Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) klassifiziert. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00089701 .