Johann Hugo Wyttenbach

Lithografie:Johann Hugo Wyttenbach von Johann Anton Ramboux

Johann Hugo Wyttenbach (* 6. April 1767 in Bausendorf; † 22. Juni 1848 in Trier) war Gymnasialdirektor, Bibliothekar und Gründer der Stadtbibliothek Trier.

Leben

Er kam 1769/70 nach Trier, 1770–1784 mit Mutter und Großmutter im Haushalt des Taufpaten Johann Hugo Reichsgraf von Kesselstatt nach Koblenz-Alte Burg. 1784–1786 studierte er Theologie auf Kosten des Taufpaten an der Universität und am Priesterseminar Trier.

In der Franzosenzeit bewarb er sich bei der französischen Zentralverwaltung des Saardepartements und wurde Mitglied der Schulkommission, 1799 Bibliothekar und Professor der Zentralschule, 1804–1846 war er Direktor der Sekundarschule, des Collège und des Gymnasiums zu Trier,[1] erster Stadtbibliothekar von 1804 bis 1848. Er rettete bis 1810 etwa 60.000 Bände von Handschriften und Drucken der 1802 säkularisierten Kloster- und Stiftsbibliotheken im Saardepartement in die Stadtbibliothek Trier.

1801 war er Mitbegründer der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier und deren Sekretär von 1809 bis 1822. 1830–1835 war er Geschichtslehrer von Karl Marx. 1815 war er Hauptmann der Bürgerwehr in Trier.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • F. X. Kraus: Wyttenbach, Johann Hugo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 431–434.
  • Guido Groß: Das Gesamtwerk der Trierer Historiker Johann Hugo Wyttenbach und Michael Franz Josef Müller. In: Kurtrierisches Jahrbuch. Trier 1968, S. 186–193.
  • Richard Laufner: Wyttenbach, Johann Hugo. In: Rheinische Lebensbilder. Band 5, Droste, Düsseldorf 1973, S. 45–56.
  • Richard Laufner: Wyttenbach, Johann Hugo. In: Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000. ISBN 3-931014-49-5. S. 518–519.
  • Tina Klupsch: Johann Hugo Wyttenbach. Eine historische Biographie. Kliomedia, Trier 2012 (Kleine Schriften der Thf 2). ISBN 978-3-89890-168-0
  • Michael Gebhardt, Jens Haustein, Jürgen Jaehrling, Wolfgang Höppner (Hrsg.): Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Theodor Georg von Karajan, Wilhelm Wackernagel, Johann Hugo Wyttenbach und Julius Zacher. (=Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden. Bd. 4.) Stuttgart 2009. ISBN 978-3-7776-1332-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Später (1896) umbenannt in Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.

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Wyttenbach Portrait Johann Hugo Wyttenbach.jpg
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Friedrich Anton Wyttenbach: Porträt seines Vaters Johann Hugo Wyttenbach, undatiert, Lithografie (A. Nußbaumer), 35 x 26 cm, Stadtmuseum Simeonstift Trier