Emil Schaudt

Emil Schaudt, 1902
Wohnhaus und Atelier Emil Schaudt, Berlin-Westend, 1929

Johann Emil Schaudt, (* 14. August 1871 in Stuttgart; † 6. April 1957 in Berlin) war ein deutscher Architekt, der vorwiegend Geschäftshäuser und Verwaltungsgebäude in Hamburg und Berlin entwarf.

Leben

Schaudt studierte Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart und an der Technischen Hochschule Wien. Anschließend wurde er Mitarbeiter im Architekturbüro von Skjøld Neckelmann in Stuttgart, danach bei Ernst von Ihne und schließlich bei Paul Wallot, zwei der bekanntesten deutschen Architekten jener Epoche. Ab 1901 arbeitete Schaudt als Architekt vor allem in Berlin und Hamburg, wo er zahlreiche Geschäftshäuser, Verkehrsbauwerke und Verwaltungsgebäude entwarf, besonders auch für die Bauunternehmung Boswau & Knauer.

Zunächst orientierte er sich stilistisch am Historismus, wie von Ihne und Wallot ihn vertraten; mit der Errichtung des KaDeWe übernahm Schaudt zunehmend Elemente von der seit der Jahrhundertwende aufkommenden prämodernen Architektur. Von einer plastischen Formgebung herkommend, reduzierte er seine Formensprache auf einen sachlichen Neoklassizismus.

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Schaudt seine Wohnung und das Büro in Schöneberg in der Maaßenstraße 22.[1] Einige Zeit später enthält das Berliner Adressbuch die Angabe Johann Emil Schaudt, Atel. f. Architektur (in der Maaßenstraße), seine Wohnung ist mit Friedenau, Südwestkorso 74 angegeben.[2]

In den 1930er Jahren befand sich sein Büro in Charlottenburg, Ahornallee 9.[3] Schaudt war spätestens seit 1919 Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA).

Bauten (Auswahl)

Curiohaus in Hamburg, 1911

Wettbewerbsteilnahmen

Galerie

Literatur

– chronologisch –

Weblinks

Commons: Johann Emil Schaudt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schaudt, Emil, Architekt. In: Berliner Adreßbuch, 1918, I. Teil, S. 2415.
  2. Schaudt, Emil, Architekt. In: Berliner Adreßbuch, 1915, I, S. 2695.
  3. Schaudt, Johann Emil. In: Berliner Adreßbuch, 1937, Teil II, S. 15.
  4. Max Creutz: Saalbau Jägerstrasse / Konzert- und Tanzhaus Gross-Berlin. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 3, 1908, S. 107–116 (zlb.de – Fotos).
  5. Fotoreihe von Max Foltz: Tanzhaus Gross-Berlin, Jägerstraße 63a. Facebook, 25. Januar 2019; abgerufen am 25. Februar 2021.
  6. Kleine Chronik: Wettbewerb um das Hamburger Bismarck-Denkmal, Allgemeine Zeitung. 1902 = Jg. 105, 1 - 2 ## 08.01.1902.
  7. Kathrin Chod: Industriepalast Warschauer Straße. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg. Luisenstädtischer Bildungsverein. Band 1: A bis O. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2002, ISBN 3-89542-122-7 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  8. Industriepalast: Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
  9. Fotos, Max Osborn: Industriehaus an der Warschauerstrasse. In: Moderne Bauformen, 1907, Jg. 6, Heft 12, S. 491–493.
  10. a b Denkmalliste […] vom 5. April 2013, Hamburg-Mitte. (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive). (PDF; 1,72 MB) In: Kulturbehörde der Stadt Hamburg, Stand: 29. November 2016, (neuere PDF-Dokumente werden graphisch nicht korrekt dargestellt.)
  11. Rolf Lange: Architekturführer Hamburg. Edition Axel Menges, Stuttgart 1995, ISBN 3-930698-58-7, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  12. Architektur Bildarchiv, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  13. Historische und aktuelle Fotos zum U-Bahnhof Rathaus Schöneberg. (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: untergrundbahn.de.
  14. Handelshaus Hermes: Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
  15. Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Handelshaus Hermes / Haus Dorotheenstadt. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  16. Was in Groß-Berlin vorgeht (Chronik). In: Berliner Architekturwelt. Nr. 8, 1914, S. 346 (zlb.de).
  17. Hainer Weißpflug: Kaisereck (ehem.) / Geschäftshaus Michels & Cié. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  18. Geschäftshaus Michels und Cie.: Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
  19. Kaisereck. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf; abgerufen am 25. Februar 2021.
  20. Aufnahme von 2013: Kaisereck auf Wikimedia Commons, 12. Mai 2013 (ungenaue Fotobeschreibung).
  21. Karl-Heinz Arnold: Verbrannte Pracht am Anhalter Bahnhof. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 5, 1999, ISSN 0944-5560, S. 25–31 (luise-berlin.de – hier: S. 27f.).
  22. Kathrin Chod: Polizeidienstgebäude Friedrichstraße, Kreuzberg, Friedrichstraße 219/220, Puttkamerstraße 16–18. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2002, ISBN 3-89542-122-7 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  23. Foto: Polizei-Direktion 5 – Abschnitt 53, Kreuzberg-Nord. In: B.Z., 20. Januar 2018.
  24. Verwaltungsgebäude der Gewerkschaft der Angestellten: Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
  25. Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: G.d.A.-Haus • Tiergarten (Tiergarten-Süd), Am Karlsbad 8. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  26. Foto: Berlin, Warenhaus Tietz, Brand. In: Getty Images / Ullstein Bild; abgerufen am 25. Februar 2021.
  27. Foto: Berlin, Warenhaus Tietz, Brand. In: akg images; abgerufen am 24. Februar 2021.
  28. Foto: Historischer Wedding: Warenhaus Tietz, Chausseestraße 69–71. In: Tagesspiegel, 22. Februar 2017; abgerufen am 24. Februar 2021.
  29. Postkarte: AK Berlin, Wedding, Kaufhaus Hertie, Chausseestraße, vor 1945. picclick.de; abgerufen am 25. Februar 2021.
  30. Foto: Salamander-Hochhaus, um 1932. berlin-mitte-archiv.com
      Foto: Salamander-Hochhaus, um 1930. berlin-mitte-archiv.com.
  31. Das Haus der deutschen Funkindustrie, Münchner neueste Nachrichten : Wirtschaftsblatt, alpine und Sport-Zeitung, Theater- und Kunst-Chronik. 1912 = Jg. 65, 8 ## Morgen-Blatt, 12.08.1912
  32. Ansicht des Entwurfs für ein Kaufhaus von Hermann Tietz in Berlin-Schöneberg auf einer Neujahrskarte 1929. Abruf am 16. Dezember 2022.
  33. Zwei Entwurfsskizzen zum Alexanderplatz auf www.deutsche fotothek.de; abgerufen am 16. Dezember 2022.

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U-Bahn Hamburg: Bahnhof Landungsbrücken 1912 (Datierung möglicherweise fehlerhaft, da am Eingang deutlich schon der spätere Name "Landungsbrücken" erkennbar ist, während hier anfangs nur der Schriftzug "Hochbahn" stand, vgl. [1])

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Porträt Emil Schaudt

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U-Bahn Hamburg: Bahnhof Schlump 1912

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Hamburg, Kontorhaus Alter Wall 10, 1909/10 Altstadt, von Johann Emil Schaudt
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Das Bierhaus Siechen, später Pschorr-Haus, am Potsdamer Platz 3 in Berlin-Tiergarten, erbaut von Architekt Paul Zimmerreimer, hier kurz nach der Errichtung im Jahr 1911.
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Hamburg, Kontorhaus Alter Wall 12, Altstadt; ehemaliges Verwaltungsgebäude der Norddeutschen Versicherungs–Gesellschaft, 1908–1909 von Johann Emil Schaudt mit Emil Janda
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Entwurf zu einem Theater
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Das Bismarck Denkmal im alten Elbpark in Hamburg oberhalb der Landungsbrücken.
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Gesamtansicht des Berliner "Kaufhaus des Westens" (KaDeWe), links die Ansbacher Str.
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Das ehemalige Handelshaus Hermes, heute Haus Dorotheenstadt, an der Universitätsstraße, Ecke Georgenstraße (links), in Berlin-Mitte. Das Gebäude wurde 1912-1913 nach einem Entwurf von Johann Emil Schaudt als repräsentatives Geschäfts- und Bürohaus errichtet. Die repräsentative Fassade an der Universitätsstraße im neoklassizistischem Stil lässt die geringe Tiefe des Gebäudes übersehen und es imposant wirken. Das Gebäude ist denkmalgeschützt.
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