Johann Elias Ridinger

Johann Elias Ridinger, Selbstporträt
Hirschjagd
Frey vom Boden aufzusitzen erstes Tempo aus Ridingers Vorstellung und Beschreibung derer Schul und Campagne Pferden nach ihren Lectionen, 1760

Johann Elias Ridinger (* 15. Februar 1698 in Ulm; † 10. April 1767 in Augsburg) war ein deutscher Tiermaler, Kupferstecher, Radierer und Verleger.

Leben

Ridinger wurde als Sohn eines zeichnerisch begabten Vaters von Christoph Rasch (auch Resch) in Ulm und Johann Falch (auch Falk) in Augsburg unterrichtet und bildete sich dann in Regensburg weiter, wo ihn seine Vorliebe für die Jagd zum Studium des Wildes am Hof des Grafen Metternich hinführte. Nach 1717 unternahm er weitere Studien in der reichsstädtischen Akademie des Georg Philipp Rugendas. Er gründete später in Augsburg einen eigenen Kunstverlag, in dem die meisten seiner Werke erschienen. 1759 wurde er Direktor der Kunstakademie. Ridinger starb am 10. April 1767 in Augsburg. Sein Werk wurde von seinen Söhnen Martin Elias (1730–1780) und Johann Jakob (1735–1784) weitergeführt. Der Verlag wurde später von der Martin Engelbrechtschen Kunsthandlung übernommen und 1827 von Johann Alois Schlosser.

Werk

Seine radierten Blätter, die sich auf etwa 1600 Stück belaufen, stellen die Tiere in charakteristischen Lebensmomenten und landschaftlichen Umgebungen dar. Alte Abdrucke der Blätter sind selten. Eine Ausgabe als „Galerie Ridingerscher Tier- und Jagdstücke“ wurde 1817 in Augsburg begonnen. Sehr zahlreich sind seine mit Genauigkeit und Geschmack ausgeführten Zeichnungen.

Auswahl seiner Kupferstichfolgen:

Literatur

  • Lüder H. Niemeyer: Dresdner Rede. Der verharmloste Ridinger, 27. April 1998
  • Georg August Wilhelm Thienemann: Leben und Wirken des unvergleichlichen Tiermalers und Kupferstechers Ridinger. Leipzig 1856 Digitalisat
  • Wilhelm Schmidt: Ridinger. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 505–507.
  • Peter Prange: Ridinger, Johann Elias. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 555 (Digitalisat).
  • Ign. Schwarz: Katalog einer Ridinger-Sammlung. (Sammlung Rudolf Ritter von Gutmann.) Wien 1910.
  • Johann Elias Ridinger. In: Monika Michel: Vorfahren und Verwandte des Tiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger (1698–1767). Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, 50. Jahrgang, Band 15, Heft 13–15. 1987. S. 396 f.
  • Lüder H. Niemeyer: Die fruchtbare Durchdringung. Watteau im Werke Ridinger's, 2000
  • U. Heise: Ridinger, Johann Elias. In: Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 98, Berlin, München, New York 2017, SS. 472 ff.
  • Lüder H. Niemeyer: Die Vanitas-Graphik von Johann Elias Ridinger, 2000
  • erlebnis ridinger 1698-1998. Dem über die Jahrhunderte hinweg triumphierenden Meister und seinen Freunden zum 300. Geburtstag. Jubiläumsschrift. 1998
  • J.E. Ridinger, Entwurff Einiger Thiere (…) 1738-1740. Faksimileausgabe, Dr. Wolfgang Schwarze Verlag, Wuppertal 1975.
  • Jan Hendrik Niemeyer: Johann Elias Ridinger im Reiche der Kolorierten Thiere. Entstehung und Vollendung einer Folge. Überarbeitete Neuauflage. 2010
  • Jan Hendrik Niemeyer: Ridinger Erlebnisse. Leben Werk Nachruhm in Daten + Annotationen. Norderstedt 2021. ISBN 978-3-7534-3535-0.
  • Ellen Spickernagel: Dem Auge auf die Sprünge helfen. Jagdbare Tiere und Jagden bei Johann Elias Ridinger (1698-1767). In: Annette Bühler-Dietrich u. Michael Weingarten (Hrsg.), Topos Tier: Neue Gestaltungen des Tier-Mensch-Verhältnisses. Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-2860-9, SS. 103–123.

Weblinks

Commons: Johann Elias Ridinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Johann Elias Ridinger – Quellen und Volltexte

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