Johann Caspar Rommel

Johann Caspar Rommel (* 22. Oktober 1721 in Roßdorf (Thüringen)[1]; † 12. Juni 1800 ebenda) war ein deutscher Orgelbauer.

Er war der Sohn des Johann Valentin Rommels und der Ottilia. Er wirkte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Westthüringen und Osthessen und gilt als bedeutender Meister.[2] Der Werkaufbau der Orgelneubauten folgt thüringischer Tradition, während die reich gestalteten Prospekte mainfränkisch geprägt sind.[3]

Werke

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
?1750StedtlingenStedtlinger KircheNeubau;[3] wahrscheinlich aber 1756–1757 von Johann Casper Beck[4][5]
1752 (?1756; ?1759)HerpfSt. JohannisII/P22Neubau;[6][7] Restaurierung 1995 durch Hey Orgelbau.[8]
1756HümpfershausenEvang. KircheUmbau.[3]
1755–1757KaltenlengsfeldEvang. Kirche
II/P22Neubau; Restaurierung Orgelbau Waltershausen, 2001 bis 2006.[9]
1760SeebaEvang. KircheUmsetzung der 1668 für Herpf gebauten Orgel von Johann Moritz Weise (1632–1704).[10]
1765/1766WohlmuthshausenEvang. KircheII/P19Neubau; Restaurierung 1991–1994 durch Restaurierungs-Werkstatt Schloss Kaulsdorf.[11][12]
1778/1779Zella-MehlisSt. Blasius (Zella)II/P25Neubau;[13] Restaurierung Schuke (Potsdam), 1988 bis 1990.[14][15] (Rekonstruktion unter Beibehaltung der sechs 1817 durch Ratz (Ohrdruf) hinzugefügten Register, Neubau einzig der Zungenregister und der Fassade.[16])
1786GumpelstadtEvang. KircheI/P11Umbau.[3]
1793[17]GebaEvang. KircheI/P9Neubau; 1996 restauriert durch Orgelbau Hoffmann.[18]

Der Rommel zugeschriebene Orgelbau in Stadtlengsfeld (1793) geht auf Johann-Markus Oestreich zurück.[19]

Literatur

  • Hartmut Haupt: Orgeln in Ost- und Südthüringen. Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/ Leipzig 1995, ISBN 3-927879-59-2.
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2, S. 327.
  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 232–233.

Tonaufnahmen

  • Johann Sebastian Bach: Organ Works, Vol. 4. (Präludium a-moll BWV 569, Fuga c-moll BWV 574, Fuga g-moll BWV 578, Orgelbüchlein-Choräle BWV 632–636, Choralpartita BWV 770) Rommel-Orgel in St. Blasii, Zella-Mehlis. Gerhard Weinberger. CD. Cpo, 1999.
  • Johann Sebastian Bach: Frühe Orgelwerke. (Fantasia und Fuge a-moll BWV 561, Präludium und Fuge E-Dur BWV 566, Präludium und Fuge a-moll BWV 569/947, Fantasia G-Dur 571, Choralbearbeitungen BWV 743, Choralpartiten BWV 758, BWV 770 und BWV deest, Choräle aus der Rudorff-Sammlung.) Bernard Foccroulle. Rommel-Orgel der Blasii-Kirche in Zella-Mehlis. CD. Ricercar, 1997.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kirchenbuch, 1560-1767 Roßdorf, Rhön. In: FamilySearch. Abgerufen am 2. März 2022.
  2. Fischer, Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. 1994, S. 327.
  3. a b c d Pape: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. 2009, S. 232.
  4. Laut Kirche Stedlingen – Die Barock-Orgel. Bei der evang.-luth. Kirchgemeinde, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  5. Das gelüftete Geheimnis der Stedtlinger Orgel. (Memento desOriginals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekd.de In: Stiftung Orgelklang (Hrsg.): Stiftung Orgelklang aktuell, 2/2010. (PDF; 332 kB).
  6. Herpf. In: Hartmut Haupt: Orgeln in Ost- und Südthüringen. Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/ Leipzig 1995, ISBN 3-927879-59-2, S. 125.
  7. Die Orgeln – Herpf Johannis-Kirche (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive) beim Thüringer Orgelsommer, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  8. Restaurierung No. 85 (Memento desOriginals vom 28. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hey-orgelbau.de in Opusliste von Hey Orgelbau, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  9. → Werkliste → Kaltenlengsfeld: Orgel zu Kaltenlengsfeld. Restaurierung 2001–2006. (Memento desOriginals vom 24. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orgelbau-waltershausen.de Auf der Website von Orgelbau Waltershausen, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  10. Seeba auf der Website des Evang. Kirchenkreises Meiningen, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  11. Hartmut Haupt: Orgeln in Ost- und Südthüringen. Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/ Leipzig 1995, ISBN 3-927879-59-2, S. 163.
  12. Wohlmuthausen auf der Website des Evangelischen Kirchenkreises Meiningen, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  13. Zella-Mehlis. In: Hartmut Haupt: Orgeln in Ost- und Südthüringen. Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/ Leipzig 1995, ISBN 3-927879-59-2, S. 127.
  14. Hartmut Haupt: Orgeln im Bezirk Suhl. Rat d. Bez. Suhl, Abt. Kultur, Suhl 1985, S. 32.
  15. Kirche Zella St. Blasii. (Memento vom 27. August 2013 im Internet Archive) Auf der Website des Evang. Kirchgemeindeverbandes Zella-Mehlis/Oberhof, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  16. CD-Booklet: Johann Sebastian Bach: Frühe Orgelwerke. Bernard Foccroulle. Rommel-Orgel der Blasii-Kirche in Zella-Mehlis. CD. Ricercar, 1997, S. 19.
  17. Laut Die Orgeln – Rhönblick, OT Geba (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive) beim Thüringer Orgelsommer, abgerufen am 22.  Februar 2015.
  18. Architektur und Geschichte der Kirche Geba (Memento vom 24. April 2014 im Webarchiv archive.today) beim evang.-luth. Pfarramt Stapfershausen, abgerufen am 22. Februar 2015.
  19. Stadtlengsfeld. In: Hartmut Haupt: Orgeln in Ost- und Südthüringen. Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg/ Leipzig 1995, ISBN 3-927879-59-2, S. 129.

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Anstelle der kleinen einmanualigen Vorgänger-Orgel von Johann Moritz Weise von 1668 leisteten sich die Herpfer ein größeres Instrument und verkauften die Vorgängerorgel an die Marienkirche in Seeba. Beide Arbeiten, den Neubau in Herpf 1752 - 1756 und den Umbau in Seeba 1754 führte Orgelbaumeister Johann Caspar Rommel aus Roßdorf/Rhön durch. 1999 - 2002 erfolgte durch Hoffmann & Schindler Orgelbau eine Restaurierung. Die Herpfer Orgel gilt als typisches Beispiel südthüringischer barocker Orgelbaukunst mit ausgesprochener Klangvielfalt und Klangschönheit. Die reichen, vergoldeten Schnitzereien des Prospekts stammen wie die Farbfassung insgesamt von den Hofmalern Johann Jacob Prazzo und Johann Jacob Gehres aus Meiningen.
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Die kleine einmanualige Orgel der Marienkirche in Seeba wurde durch Orgelbauer Joh. Moritz Weise für die Kirche in Herpf 1668 erbaut. Die Herpfer leisteten sich ein größeres Instrument und verkauften die Vorgängerorgel nach Seeba. Beide Arbeiten, den Neubau in Herpf 1752 - 1756 und den Umbau in Seeba 1754 führte Orgelbaumeister Johann Caspar Rommel aus Roßdorf/Rhön durch. 1999 - 2001 erfolgte durch Hoffmann & Schindler Orgelbau eine Restaurierung.
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Orgel von Johann Caspar Rommel, 1766, Dorfkirche Wohlmuthausen