Joe Hahn

Joe Hahn (2011)

Joseph „Joe“ Hahn (* 15. März 1977 in Dallas, Texas) ist ein US-amerikanischer DJ, Regisseur und bildender Künstler. Er ist vor allem als DJ der amerikanischen Rockband Linkin Park bekannt, wo er die Turntables, das Sampling und die Programmierung für alle sieben Alben von Linkin Park durchführte. Zudem zeichnete er, gemeinsam mit Bandkollege Mike Shinoda, den Großteil der Covers von Linkin Park Alben.

Kindheit und Ausbildung

Joseph Hahn wurde als jüngstes von drei Kindern[1], am 15. März 1977 in Dallas geboren. Er hat zwei ältere Schwestern.[1] Hahn wuchs in Glendale, Kalifornien auf.[1][2] Hahn ist koreanischer Amerikaner der zweiten Generation.[3]

Hahn absolvierte 1995 die Herbert Hoover High School in Glendale. Anschließend studierte er am Art Center College of Design in Pasadena, schloss sein Studium aber nicht ab.[4]

Karriere

Hahn begann als DJ in der High School.[5] Im College lernte er Mike Shinoda kennen und schloss sich seiner Band Xero an, die 1999 mit der Veröffentlichung von Hybrid Theory erst unter diesem Namen und später als Linkin Park bekannt wurde. Hahn war an allen sieben Studioalben der Band beteiligt. Auf der Rückseite von Linkin Parks erstem Remix-Album Reanimation wird er in den Credits zu den Songs „With You“ und „Cure for the Itch“, betitelt als „Wth>You“ und „Kyur4 TH Ich“, als Chairman Hahn bezeichnet. Hahn war der erste koreanische Amerikaner, der einen Grammy erhielt, als die Band 2002 den Preis für die beste Hard Rock Performance gewann.[6]

Seine musikalischen Auftritte außerhalb der Band sind selten. Hahn und Shinoda gastierten in der Single It’s Goin’ Down von The X-Ecutioners.[7] Hahn spielte in Shinodas Debütalbum von Fort Minor The Rising Tied auf dem Song Slip Out the Back mit.[8]

Ab 2001 führte Hahn bei mehreren Musikvideos von Linkin Park Regie, zum Beispiel bei den Videos von „Numb“, „From the Inside“, „What I’ve Done“, „Somewhere I Belong“, „Pts.OF.Athrty“, „New Divide“, „Bleed It Out“ und „Iridescent“. Er führte auch bei Videos von Alkaline Trio, Static-X, Story of the Year, und Xzibit Regie. In einem Interview von 2003 sagte er MTV, dass das Filmemachen seine wahre Leidenschaft sei, und dass „die Musik zu machen mehr eine zusätzliche Sache sei“.[9] Er ist dafür bekannt, den von ihm gedrehten Musikvideos verschiedene dramatische Effekte hinzuzufügen, wie zum Beispiel das Casting einer Schlange in dem Video zu „Iridescent“.

Hahn inszenierte den Trailer zum Videospiel Medal of Honor mit der Single „The Catalyst“ von Linkin Park.[10] Hahn drehte auch das Musikvideo zu „The Catalyst“, das am 26. August 2010 uraufgeführt wurde, sowie das Musikvideo zu Linkin Parks „Waiting for the End“ und „Burning in the Skies“. Am 13. April 2011 bestätigte Mike Shinoda in seinem Blog, dass das Musikvideo zu „Iridescent“ von Hahn gedreht wird.

Zu seinen Regiewerken gehören weiters der Kurzfilm The Seed[11] (2008) und sein Langfilmdebüt Mall: Wrong Time, Wrong, eine Verfilmung von Eric Bogosian's Roman Mall. Hahn führte ab April 2012 Regie für den 2014 erschienen Film, in dem Vincent D’Onofrio mitspielt und der von ihm produziert wird.[12] Die Musik für das Album wurde von Linkin Park und Alec Puro von Deadsy für den Film übernommen.[13]

Hahn und Puro waren als Filmkomponisten für Blade of the 47 Ronin (2022) verantwortlich.

Rund um die Jahrtausendwende arbeitete Hahn an Spezialeffekten und visuellen Effekten für Produktionen wie The X-Files und der Miniserie Frank Herbert’s Dune.[14] Im November 2011 entwarf Hahn einen Helm des Formel-1-Piloten Kamui Kobayashi.[15] 2010 erwarb er die Verfilmungsrechte von China Miévilles Roman König Ratte.[16]

Privatleben

Am 15. Februar 2005 heiratete Hahn Karen Benedit; sie ließen sich 2009 scheiden.[17]

Am 21. Oktober 2012 heiratete Hahn Heidi Woan, die er etwa zwei Jahre zuvor im Jahr 2010 getroffen hatte. Sie haben ein Kind, eine Tochter namens Lola.[18]

Diskografie

Mit Linkin Park
Andere Auftritte
JahrTrackArtistAlbumNotizen
2002„It’s Goin’ Down“ (mit Mike Shinoda)The X-EcutionersBuilt from Scratch
2005„Slip Out the Back“Fort MinorThe Rising Tied
2006„Where’d You Joe?“ (Remix von „Where’d You Go“)Fort Minor Militia EPFort Minor Militia exclusive track
„Move On“
2007„Bass on the Bottom“ (Mr. Hahn and Troublemaker Remix)Lady TigraBass on the Bottom (Mr. Hahn + Troublemaker Remix)
2008„The Young & the Hopeless“ (Remixed by Mr. Hahn)Good CharlotteGreatest Remixes
2009„Vegas Baby“Uncle KrackerHappy Hour (5-track Demo)Outtake aus dem Album, Happy Hour
2010„Black Rock Shooter“ (Remix by Joe Hahn)Hatsune MikuBlack Rock ShooterDas Blu-ray release von Black Rock Shooter beinhaltet ein 30-sekündiges test stop motion film von einem Remix von „Black Rock Shooter“ von Joe Hahn.

Soundtracks

JahrTitle
2022Blade of the 47 Ronin

Filmografie

Musikvideos

JahrTitelMusikerNotizen
2001PapercutLinkin ParkCo-Regie mit Nathan „Karma“ Cox
In the End
Points of Authority
2002ColdStatic-X
Symphony in X Major (featuring Dr. Dre)Xzibit
It’s Goin’ DownThe X-EcutionersRegisseur und Gastmusiker
Kyur4 TH IchLinkin ParkMTV:Playback und Cameo Auftritt
2003Somewhere I Belong
Numb
2004Anthem of Our Dying DayStory of the Year
From the InsideLinkin Park
Breaking the HabitCo-Regie mit Kazuto Nakazawa
2005Time to WasteAlkaline Trio
2007What I’ve DoneLinkin Park
Bleed It Out
2008Shadow of the Day
Given UpCo-Regie mit Mark Fiore; als Linkin Park gekennzeichnet
Leave Out All the Rest
2009New Divide
2010The Catalyst
Waiting for the End
2011Burning in the Skies
Iridescent
2012Burn It Down
2013A Light That Never ComesLinkin Park x Steve Aoki
2014Until It’s GoneLinkin Park
2017One More LightCo-Regie mit Mark Fiore
2018Waste It On MeSteve Aoki & BTS

Filme

JahrTitleRolleNotizen
2005The SeedRegisseurCo-Regie mit Ken Mercado
2014Mall: Wrong Time, Wrong PlaceRegisseurProduktion: Vincent D’Onofrio

Weblinks

Commons: Joe Hahn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Linkin Park American. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 30. März 2012; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  2. Linkin Park’s Joseph Hahn releases The Seed on iTunes. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Monsters & Critics. 27. März 2008, archiviert vom Original am 14. Oktober 2012; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  3. Han Hyun-Woo: A Band’s Linkin Korea. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Chosun Ilbo. 23. Oktober 2003, archiviert vom Original am 15. April 2008; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  4. Joseph Hahn Pictures. In: Fanpix.net. Abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  5. Marinel R. Cruz: Curse-free music for the young and the restless. In: Philippine Daily Inquirer. 2. Juni 2002, abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  6. Bobby Kim: Linkin Park: Not Some Korean Kid’s Name. (Nicht mehr online verfügbar.) In: KoreAm Journal. 9. Mai 2002, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/yellowworld.org
  7. Alex Pappademas: RK 101-LP: How to Succeed in Rock'N'Roll by Really, Really Trying. In: Spin. Mai 2003, S. 70, abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  8. Corey Moss: Linkin Park MC Gets Director With Flair For Video With Flares. In: MTV. 20. Oktober 2005, abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  9. Jon Wiederhorn: In The End, Linkin Park’s Joseph Hahn Wants To Be A Filmmaker. In: MTV. 8. August 2003, abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  10. Medal of Honor Features Linkin Park “The Catalyst”. (Nicht mehr online verfügbar.) EA, archiviert vom Original am 29. Juli 2010; abgerufen am 28. Juli 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medalofhonor.comVorlage:Cite web/temporär
  11. Steve Baltin: Linkin DJ Plants ‘Seed’. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Rolling Stone. 9. August 2005, ehemals im Original; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.rollingstone.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  12. Eric Bogosian’s ‘Mall’ In Movie Crosshairs With Vincent D’Onofrio, Chelsea Handler. Deadline, abgerufen am 13. Juli 2018.Vorlage:Cite web/temporär
  13. Gina Gershon, Mimi Rogers and Peter Stormare Enter Linkin Park DJ’s ‘Mall’. BloodyDisgusting, abgerufen am 13. Juli 2018.Vorlage:Cite web/temporär
  14. Joe D’Angelo, Corey Moss: Why Linkin Park, Disturbed, Foo Fighters Just Say No To Video Directors. In: MTV. 27. August 2002, abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  15. Kobayashi sports Linkin Park helmet design. (Nicht mehr online verfügbar.) In: formula1.com. 25. November 2011, archiviert vom Original am 23. Dezember 2014; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  16. Corey Moss: Linkin Park’s Joseph Hahn To Take On ‘King Rat’. In: MTV. 21. März 2010, abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  17. Karen Benedit. (Nicht mehr online verfügbar.) 3. Mai 2005, archiviert vom Original am 3. Juli 2016; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  18. Joe’s new girlfriend – Heidi Woan. (Nicht mehr online verfügbar.) 26. Oktober 2010, archiviert vom Original am 28. Januar 2017; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).

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Joe Hahn, turntablist for Linkin Park, performs at a concert in Singapore on September 24, 2011 Date