Jochen Splett

Jochen Splett (* 9. Juni 1938 in Magdeburg) ist ein deutscher Germanist, Linguist und Hochschullehrer.[1]

Leben und Wirken

Nach dem Abitur 1958 in Köln studierte Jochen Splett von 1959 bis 1965 Germanistik, Philosophie und Geschichte und zwar an den Universitäten Köln bzw. Bonn (1959 bis 1961 und 1962 bis 1965), Zürich (1961/62) und der Freien Universität Berlin (1962). Das erste Staatsexamen für den höheren Schuldienst legte er 1965 an der Universität Köln ab. 1967 promovierte er bei Rudolf Schützeichel an der Universität Bonn. Von 1965 bis 1970 war er als wissenschaftlicher Assistent bzw. Angestellter an der Universität Bonn bzw. der Universität Münster tätig. In Münster habilitierte er sich 1972 für Germanistik und lehrte dort bis 1980 als Privatdozent bzw. außerordentlicher Professor. Im Jahre 1980 übernahm er dort eine C3-Professur.[2]

Neben seinen Veröffentlichungen zur Literatur des deutschen Mittelalters sind besonders sein umfangreiches „Althochdeutsches Wörterbuch“ bzw. „Deutsches Wortfamilienwörterbuch“ hervorzuheben.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Rüdiger von Bechelaren. Studien zum zweiten Teil des Nibelungenliedes. Winter, Heidelberg 1968 (= Dissertation Universität Bonn).
  • Abrogans-Studien. Kommentar zum ältesten deutschen Wörterbuch. Steiner, Wiesbaden 1976, ISBN 3-515-02086-1 (= Habilitationsschrift Universität Münster).
  • Samanunga-Studien. Erläuterung und lexikalische Erschließung eines althochdeutschen Wörterbuchs (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, Bd. 268). Kümmerle, Göppingen 1979, ISBN 3-87452-443-4.
  • (mit Franz Hundsnurscher): Semantik der Adjektive des Deutschen. Analyse der semantischen Relationen. Westdeutscher Verlag, Opladen 1982, ISBN 3-531-03137-6.
  • (Hrsg.): Das Hymelreich ist gleich einem verporgen Schatz in einem Acker ... Die hochdeutschen Übersetzungen von Matthäus 13, 44 - 52 in mittelalterlichen Handschriften. Kümmerle, Göppingen 1987, ISBN 3-87452-706-9.
  • Althochdeutsches Wörterbuch. Analyse der Wortfamilienstrukturen des Althochdeutschen, zugleich Grundlegung einer zukünftigen Strukturgeschichte des deutschen Wortschatzes. Drei Teile. de Gruyter, Berlin 1993, ISBN 3-11-012462-9.
  • (Hrsg.): Das Bremer Evangelistar (= Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker, N.F., Bd. 110). de Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3-11-014548-0.
  • Deutsches Wortfamilienwörterbuch. Analyse der Wortfamilienstrukturen der deutschen Gegenwartssprache, zugleich Grundlegung einer zukünftigen Strukturgeschichte des deutschen Wortschatzes. 18 Teile. de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-018320-7.

Außerdem zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften und Sammelbänden.

Festschrift

  • Eva Schmitsdorf u. a. (Hrsg.): Lingua Germanica. Studien zur deutschen Philologie. Jochen Splett zum 60. Geburtstag. Waxmann, Münster 1998, ISBN 3-89325-632-6

Einzelnachweise

  1. Splett, Jochen. In: Wilfried Kürschner (Hrsg.): Linguisten-Handbuch. Bd. 2. Narr, Tübingen 1994, S. 900f., ISBN 3-8233-5000-5 (mit biografischen Daten, Publikationsliste u. Foto).
  2. Prof. Dr. Jochen Splett. In: Germanistenverzeichnis (abgerufen am 19. Oktober 2025).